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Vertretung in Deutschland
  • Presseartikel
  • 31. Januar 2025
  • Vertretung in Deutschland
  • Lesedauer: 4 Min

1,2 Milliarden Euro für grenzüberschreitende Energie-Infrastruktur – größte Förderung für deutsch-dänische Verbindung

Für 41 grenzüberschreitende Energie-Infrastrukturprojekte hat die EU-Kommission fast 1,25 Milliarden Euro bewilligt. Es handelt sich bei den Projekten um Vorhaben von gemeinsamem Interesse (projects of common interest, PCI) und Vorhaben von gegenseitigem Interesse (projects of mutual interest, PMI) im Rahmen der transeuropäischen Energienetze (TEN-E). Die Zuschüsse für die Projekte werden aus der Fazilität „Connecting Europe“ (CEF) gezahlt.  

Mit dem größten Zuschuss in Höhe von 645 Millionen Euro soll eine Hybridverbindungsleitung in der Ostsee gebaut werden, mit der Dänemark und Deutschland zur Nutzung der Offshore-Windparkkapazität verbunden werden.

Dan Jørgensen, EU-Kommissar für Energie und Wohnen, sagte: „Dies ist die größte Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen des derzeitigen CEF-Energieprogramms, sowohl in Bezug auf die eingegangenen Anträge als auch auf die gewährten Mittel, und geht über die ursprüngliche vorläufige Mittelausstattung der Aufforderung von 850 Millionen Euro hinaus. Es ist auch die erste Aufforderung im Rahmen der überarbeiteten TEN-E-Verordnung, die Wasserstoff- und Offshore-Stromnetzprojekte umfasst.

Wie im Draghi-Bericht hervorgehoben wird, sind solche grenzüberschreitenden Investitionen in die Energieinfrastruktur von entscheidender Bedeutung für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Europas und tragen dazu bei, die Energiemärkte zu integrieren und das Energiesystem zu dekarbonisieren. 

Ausgewählte Projekte

Insgesamt sind die Mittel für 5 Bauvorhaben und 36 Studien vorgesehen. Knapp 750 Millionen Euro der Mittel sind für 8 Stromnetzprojekte vorgesehen, darunter Offshore- und intelligente Stromnetze.

Hybridverbindungsleitung in der Ostsee – Dänemark und Deutschland

Der größte Zuschuss in Höhe von 645 Millionen Euro wird das Projekt Bornholm Energy Island  für den Bau einer innovativen, neuartigen Hybridverbindungsleitung in der Ostsee unterstützen, die es ermöglicht, Dänemark und Deutschland zu verbinden und 3 GigaWatt Offshore-Windparkkapazität zu integrieren. 

Intelligentes Stromprojekt zwischen Ungarn und der Slowakei

Ein weiterer Zuschuss für Bauarbeiten in Höhe von fast 33 Millionen Euro gehen an Danube InGrid, ein grenzüberschreitendes intelligentes Elektrizitätsprojekt zwischen Ungarn und der Slowakei, das erneuerbare Energien integrieren und das System effizienter ausgleichen soll. 

Die anderen sechs Projekte, die in Belgien, Bulgarien, Dänemark, Frankreich, der Slowakei und Spanien angesiedelt sind, erhalten Zuschüsse für unterstützende Studien.

250 Millionen für Wasserstoffinfrastruktur

Um die Dekarbonisierung der EU-Industrie zu unterstützen, wird die Wasserstoffinfrastruktur von Zuschüssen für 21 Entwicklungsstudien in Höhe von über 250 Millionen Euro profitieren. 

Sie wird dazu beitragen, die mit diesem entstehenden Markt verbundenen Investitionsrisiken zu mindern und den mit dem Paket für den Wasserstoff- und den dekarbonisierten Gasmarkt eingeführten Rahmen für die Wasserstoffpolitik zu ergänzen. 

Die Finanzhilfen sind für Projekte in Österreich, Belgien, Tschechien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Litauen, Lettland, Polen, Portugal, Spanien und Schweden bestimmt: insbesondere das Projekt BarMar-H2med zwischen Spanien und Frankreich, die Backbone-Projekte in Italien, Portugal und Spanien sowie die Wasserstoffkorridore und -routen im Ostseeraum.

Energiespeicher, Transportinfrastruktur und vorbereitenden Studien für die CO2-Infrastruktur 

Darüber hinaus werden Mittel in Höhe von 250 Millionen für den Bau von drei Projekten und die Finanzierung von neun vorbereitenden Studien für die CO2-Infrastruktur bereitgestellt.

Die Prinos-Speicheranlage in Nordgriechenland wird mit fast 120 Millionen Euro ausgestattet und trägt damit zur ersten Wertschöpfungskette für die CO2-Abscheidung und -Speicherung im südöstlichen Mittelmeerraum bei. 

Ein zweiter Zuschuss im Wert von 55 Millionen Euro ist für den CO2-Speicher Nordsee L10 auf dem niederländischen Festlandsockel bestimmt. 

Ein dritter Zuschuss für Arbeiten von knapp 12 Millionen Euro wird der Norne-CO2-Anlage in Dänemark gewährt. Aus der Fazilität „Connecting Europe“ finanzierte CO2-Projekte sollen zum Ziel beitragen, bis 2030 jährlich 50 Millionen Tonnen CO2-Einspeisungskapazität zu erreichen, wie im Netto-Null-Industrie-Gesetz hervorgehoben wird.

Nächste Schritte

Dieser Finanzierungsbeschluss folgt auf die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für eine CEF-Finanzierung im Jahr 2024.

Nach der Bewertung der Anträge durch die Kommission stimmten die Mitgliedstaaten im Anschluss an den CEF-Koordinierungsausschuss vom 28. Januar 2025 dem Vorschlag der Kommission zu. Nach dieser positiven Abstimmung folgt in den kommenden Wochen die förmliche Annahme des Vergabebeschlusses.

Die Europäische Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) wird dann Finanzhilfevereinbarungen mit den Begünstigten ausarbeiten. Die nächste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Energieinfrastrukturen im Rahmen der Fazilität „Connecting Europe“ ist für 2025 geplant.

Weitere Informationen

Die vollständige Pressemitteilung mit der Liste der Projekte

Transeuropäische Energienetze (TEN-E)

 Fazilität „Connecting Europe“ (CEF)

Pressekontakt: claudia [dot] guskeatec [dot] europa [dot] eu (Claudia Guske), +49 (30) 2280-2190  Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

 

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
31. Januar 2025
Autor
Vertretung in Deutschland