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Vertretung in Deutschland
Presseartikel1. Dezember 2017Vertretung in Deutschland

50 Jahre Herztransplantationen: EU investiert in Entwicklung künstlicher Herzen

Anlässlich des 50. Jahrestages der weltweit ersten Herztransplantation am 3. Dezember 1967 empfing das Medizintechnikunternehmen Berlin Heart in dieser Woche Vertreter der Europäischen Kommission und des Deutschen Herzzentrums Berlin zu einem...

Herztransplantation

Die EU stellt umfangreiche Fördermittel für die Medizinforschung- und Entwicklung zur Verfügung. Berlin Heart wird mit Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Das Unternehmen entwickelt mechanische Herzunterstützungssysteme für Patienten jeden Alters, darunter ein speziell auf Kinder und Neugeborene zugeschnittenes System.

Ursprünglich waren die mechanischen Herzhelfer nur dazu gedacht, die Zeit bis zu einer Transplantation zu überbrücken. Doch für viele Patienten sind sie zur Dauerlösung geworden, gerade weil es zu wenig Spenderherzen gibt. Mit den EU-Geldern kann Berlin Heart seine Herzunterstützungssysteme weiterentwickeln. „Es besteht noch großer Verbesserungsbedarf bei dieser Technologie. Wir arbeiten daran, dass unsere Systeme immer kleiner und effizienter werden. So haben wir Patienten, die bereits über zehn Jahre mit unseren Systemen versorgt werden konnten“, sagte Berlin Heart Geschäftsführer Dr. Ares K. Menon.

Für Transplantationsmediziner wie Prof. Dr. Christoph Knosalla vom Deutschen Herzzentrum Berlin bleibt die Transplantation eines Spenderherzens der Königsweg bei der Behandlung von schwerer Herzinsuffizient. „Mit keiner anderen Therapie kann ich das Leben eines Patienten derart drastisch zum Positiven hin verändern“, sagte Knosalla. Dieser Feststellung konnte Chantal Bausch aus eigener Erfahrung zustimmen. Die 24 Jahre alte Sportlerin erhielt vor zwölf Jahren ein Spenderherz, vor ihrer Transplantation wurde die damals Zwölfjährige mit einem mechanischen Unterstützungssystem versorgt. „Ich würde mir wünschen, dass sich jeder Mensch mit dem Thema Organspende auseinandersetzt. Mit meiner Geschichte versuche ich an das Bewusstsein der Menschen zu bringen, wie wichtig es für Patienten ist, dass es mehr Organspender gibt“, sagte Chantal Bausch.

Hintergrund

Im Dezember 2008 verabschiedete die Kommission einen Vorschlag für eine Richtlinie über Qualitäts- und Sicherheitsstandards für zur Transplantation bestimmte menschliche Organe sowie einen Aktionsplan für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten in diesem Bereich.

Die Richtlinie über Qualitäts- und Sicherheitsstandards für zur Transplantation bestimmte menschliche Organe wurde am 7. Juli 2010 vom Europäischen Parlament und vom Rat verabschiedet. Darin ist geregelt, dass in jedem Mitgliedstaat eine zuständige Behörde zu ernennen ist, dass ein System zur Zulassung von Zentren und Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Organbeschaffung und -transplantation sowie ein System zur Rückverfolgbarkeit einzuführen sind und dass schwerwiegende Zwischenfälle und Reaktionen zu melden sind. Darüber hinaus legt die Richtlinie Standards für den sicheren Organtransport und für die Spender- und Organcharakterisierung fest. Die Mitgliedstaaten mussten die Bestimmungen der Richtlinie bis zum 27. August 2012 umsetzen.

Weitere Informationen:

Informationen und Richtlinie für Organspende in der EU

Projekte, die von der EU gefördert werden

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung

Pressekontakt: laura [dot] bethkeatext [dot] ec [dot] europa [dot] eu (Laura Bethke), +49 (30) 2280-2190

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
1. Dezember 2017
Autor
Vertretung in Deutschland