Der Europäische Forschungsrat hat die Gewinner der aktuellen Auswahlrunde der Advanced Grants 2022 bekanntgegeben: 544 Millionen Euro an Fördermitteln gehen an 218 Spitzenforscher in ganz Europa. Deutschland ist mit 37 Projekten prominent vertreten. Es folgen Forschungsvorhaben an Einrichtungen im Vereinigten Königreich (35), Frankreich (32) und Spanien (16).
Die für Forschung zuständige Kommissarin Mariya Gabriel sagte: „Zuschüsse des Europäischen Forschungsrats sind eine wichtige Anerkennung des bedeutenden Engagements unserer besten Forscherinnen und Forscher. Durch die Mittel in Höhe von 544 Millionen Euro nehmen unsere 218 Forschungsleiter/-leiterinnen zusammen mit ihren Teams aus Postdoktorandinnen und -doktoranden, Doktorandinnen und Doktoranden sowie Forschungspersonal eine führende Rolle ein, um gemeinsam und ohne Grenzen Wissen auf- und auszubauen, neue Wege einzuschlagen und Grundlagen für zukünftiges Wachstum und Wohlstand in Europa zu schaffen.“
Die Bandbreite der Themen ist groß: Sie reicht von einem chemischen Ausweg aus der Resistenz pathogener Bakterien (Stephan Sieber, TU München) über die Semantik von Softwaresystemen (Andreas Zeller, CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit) bis hin zur Prüfung des Sonnen-Magnetfeldes (Sami Solanki, Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung).
Rund 1650 Bewerbungen eingegangen
Es gingen fast 1650 Bewerbungen ein, die von Gremien mit renommierten Forschern geprüft wurden. Knapp ein Viertel der Anträge, insgesamt 23 Prozent, wurden von Forscherinnen eingereicht. Die Stipendien werden die europäische Wissensgrundlage stärken. Dazu dürften sie mehr als 2.000 Arbeitsplätze für Post-Doktoranden, Doktoranden und sonstiges Personal an den Forschungseinrichtungen schaffen. Frühere Empfänger waren Nobelpreisträger und andere führende Wissenschaftler, die wichtige Beiträge zu ihren jeweiligen Fachgebieten geleistet haben.
Liste noch unter Vorbehalt - Protokoll mit UK nötig
Die Statistiken und die endgültige Liste der erfolgreichen Bewerber dieser Auswahlrunde sind vorläufig. Das Handels- und Kooperationsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich ermöglicht die Assoziierung des Vereinigten Königreichs mit dem derzeitigen EU-Förderprogramm für Forschung und Innovation, Horizont Europa, vorbehaltlich der Annahme eines Protokolls. Da dieses Protokoll bisher noch nicht angenommen wurde, gilt das Vereinigte Königreich nach wie vor als „nicht assoziiert“ mit Horizont Europa. Projekte von Antragstellern kommen nur dann für eine Finanzierung in Betracht, wenn zum Zeitpunkt der Unterzeichnung der Finanzhilfevereinbarung die entsprechende Assoziierungsvereinbarung im Rahmen von „Horizont Europa“ gilt. Erfolgreiche Antragsteller von Einrichtungen im Vereinigten Königreich können jedoch weiterhin finanziell unterstützt werden, sofern sie zu einer Forschungseinrichtung in einem teilnahmeberechtigten Land wechseln.
Hintergrund
Der Europäische Forschungsrat wurde im Jahr 2007 gegründet, er ist die wichtigste europäische Förderorganisation für exzellente Pionierforschung. Er fördert kreative Forscherinnen und Forscher aller Nationalitäten und jeden Alters, die Projekte in ganz Europa durchführen. Der ERC bietet vier zentrale Förderprogramme an: Starting Grants, Consolidator Grants, Advanced Grants und Synergy Grants. Mit seinem zusätzlichen Programm für Proof of Concept Grants hilft der ERC den Geförderten, die Lücke zwischen ihrer bahnbrechenden Forschung und den frühen Phasen ihrer Kommerzialisierung zu schließen.
Der ERC wird von einem unabhängigen Leitungsgremium, dem wissenschaftlichen Rat, geleitet. Seit dem 1. November 2021 ist Maria Leptin die Präsidentin des ERC. Das Gesamtbudget des ERC für die Jahre 2021 bis 2027 beläuft sich auf mehr als 16 Milliarden Euro und ist Teil des Programms Horizont Europa.
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 30. März 2023
- Autor
- Vertretung in Deutschland