Barnier bekräftigte, dass ein möglicher Aufschub des Austrittsdatums für eine längere Zeit gut begründet werden müsse, um im Einvernehmen mit den Staats- und Regierungschefs bei einem Sondergipfel am 10. April beschlossen werden zu können. Dafür brauche es einen „neuen politischen Prozess“, etwa ein zweites Brexit-Referendum oder eine Neuwahl.
Während der Fristverlängerung werde keinesfalls erneut über das Austrittsabkommen verhandelt oder bereits ein Vertrag über die künftigen Beziehungen geschlossen.
Die Verlängerung des Brexit-Prozesses berge „erhebliche Risiken“ auch für die EU, warnte Barnier bei einer Veranstaltung der Denkfabrik „European Policy Centre“. Großbritannien wäre dann ein Mitglied auf dem Weg nach draußen, was die Entscheidungsautonomie der EU27 beeinträchtigen könne.
Barnier stellte klar, dass eine Zollunion für die EU akzeptabel wäre. Die Politische Erklärung zu den künftigen Beziehungen könne umgehend geändert werden. Allerdings lasse diese Erklärung auch in jetziger Form alle Türen offen, falls Großbritannien eine engere Beziehung wünsche – auch die Teilnahme am Binnenmarkt.
Weitere Informationen:
Brexit-Verhandlungen und Reden von Michel Barnier
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 2. April 2019
- Autor
- Vertretung in Deutschland