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Vertretung in Deutschland
Pressemitteilung8. Dezember 2022Vertretung in Deutschland

Berichte der EU-Kommission: Mehr Anstrengungen nötig, um Umweltverschmutzung wie vereinbart zu senken

Press conference by Virginijus Sinkevičius, European Commissioner, on the Commission’s first zero pollution monitoring and outlook report for air, water and soil

Wenn die Umweltverschmutzung in der EU bis 2030 wie vereinbart zurückgehen soll, braucht es sowohl neue Rechtsvorschriften als auch eine bessere Umsetzung bereits bestehender Regeln. Das zeigen zwei Berichte der Europäischen Kommission: zum einen der erste Bericht zum Monitoring der Null-Schadstoffziele, zum anderen der dritte Bericht zur Luftqualität in der EU. Frans Timmermans, der für den europäischen Grünen Deal zuständige Exekutiv-Vizepräsident der Europäischen Kommission, sagte: „Wir zahlen bereits für Umweltverschmutzung, durch Steuern, Gesundheit und Menschenleben. Je länger wir warten, die Verschmutzung zu verringern, desto höher sind die Kosten für die Gesellschaft.

EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius ergänzte: „Die Berichte zeigen, dass das Null-Schadstoff-Ziel der EU realistisch und möglich ist, aber nur dann, wenn wir die Annahme von Legislativvorschlägen und die Umsetzung der bestehenden EU-Rechtsvorschriften zur Umweltverschmutzung beschleunigen. Ich hoffe auch, dass die heutigen Berichte dazu beitragen werden, unsere globalen Partner davon zu überzeugen, sich im Rahmen der laufenden COP15-Verhandlungen über die biologische Vielfalt auf ebenso ehrgeizige Ziele zu einigen.“

Aus den Berichten geht hervor, dass die EU-Politik zur besserer Luft und weniger Pestiziden beigetragen hat. Die Verschmutzung ist jedoch immer noch zu hoch. In anderen Bereichen wie Lärm, Nährstoffbelastung oder dem Aufkommen von Siedlungsabfällen sind die Fortschritte ins Stocken geraten. Die Ergebnisse zeigen, dass insgesamt viel stärkere Maßnahmen erforderlich sind, wenn die EU ihre Ziele für die Verringerung der Umweltverschmutzung bis 2030 erreichen will.

Fortschritte bei der Verwirklichung der Ziele für 2030, aber die Umweltverschmutzung ist nach wie vor zu hoch

Die Fortschritte bei der Verwirklichung der sechs Null-Schadstoff-Ziele sind gemischt. Die Verschmutzung durch Pestizide, antimikrobielle Mittel und Abfälle im Meer nimmt ab. Bei der Lärm-, Nährstoff- und Abfallverschmutzung wurden kaum Fortschritte erzielt. Auf der anderen Seite sind die insgesamt hohen Quoten bei der Einhaltung der EU-Standards für die Trinkwasser- und Badegewässerverschmutzung (mehr als 99 Prozent bzw. 93 Prozent) ermutigend. Für 2030 können die meisten Ziele erreicht werden, wenn zusätzliche Anstrengungen unternommen werden.

Die derzeitige Schadstoffbelastung ist jedoch nach wie vor viel zu hoch: über 10 Prozent der vorzeitigen Todesfälle in der EU sind jedes Jahr immer noch mit Umweltverschmutzung verbunden. Dies ist hauptsächlich auf die Luftverschmutzung zurückzuführen, aber auch auf die Lärmbelastung und die Exposition gegenüber Chemikalien, die wahrscheinlich unterschätzt werden. Die Umweltverschmutzung schädigt in ähnlicher Weise die biologische Vielfalt. Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten, wobei die Zahl der vorzeitigen Todesfälle im Norden bei 5 bis 6 Prozent und in Süd- und Osteuropa bei 12-14 Prozent liegt.

Die Kommission hat alle 33 im Null-Schadstoff-Aktionsplan von 2021 angekündigten Maßnahmen umgesetzt oder vorangebracht. Damit sie Wirkung entfalten können, sollten laut Bericht die Legislativvorschläge zur Verringerung der schädlichen Umweltverschmutzung rasch verabschiedet und angenommen werden und dass die bestehenden Vorschläge auf lokaler, nationaler und grenzüberschreitender Ebene besser umgesetzt werden.

Insbesondere würde die Zahl der vorzeitigen Todesfälle aufgrund von Luftverschmutzung im Jahr 2030 im Vergleich zu 2005 um mehr als 70 Prozent sinken, wenn alle von der Kommission vorgeschlagenen einschlägigen Maßnahmen umgesetzt würden.

Weitere Informationen

Vollständige Pressemitteilung (auf Englisch)

Bericht Null-Schadstoff-Ziel: Zero Pollution Monitoring and Outlook Report

Bericht Luftqualität: Third Clean Air Outlook Report and underpinning study

Pressemitteilung vom 21. Mai 2022: Kommission legt Plan für Null-Schadstoff-Ziel bis 2050 vor

Fragen und Antworten zum EU-Aktionsplan für null Schadstoffe in Luft, Wasser und Boden vom 21. Mai 2021

Pressekontakt: claudia [dot] guskeatec [dot] europa [dot] eu (Claudia Guske), +49 (30) 2280-2190. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
8. Dezember 2022
Autor
Vertretung in Deutschland