Die Europäische Kommission hat die neuesten Berichte über den Zustand der Gewässer in der Europäischen Union veröffentlicht. Europas Gewässer stehen vor großen Herausforderungen, von der Verschmutzung über die Bedrohung der Wasserversorgung bis hin zur unzureichenden Hochwasservorsorge. Jessika Roswall, EU-Kommissarin für Umwelt, Wasserversorgung und eine wettbewerbsfähige Kreislaufwirtschaft, sagte: „Da mehr als drei Viertel der Europäerinnen und Europäer Maßnahmen der EU zur Bewältigung von Wasserproblemen unterstützen, haben wir ein klares Mandat zum Handeln. In diesem Jahr werde ich eine umfassende Wasserresilienzstrategie vorlegen, um diese Herausforderungen in integrierter Weise anzugehen und Nachhaltigkeit, Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.“
Wichtige Ergebnisse zu Deutschland
Die Oberflächengewässerkörper in Deutschland weisen einen schlechten ökologischen und chemischen Zustand auf. Auch der chemische Zustand der Grundwasserkörper muss verbessert werden, da mehr als ein Drittel der Gewässer aufgrund von Verschmutzung und übermäßiger Entnahme keinen guten chemischen Zustand erreichen. Zum Bewirtschaftungsplan für Flusseinzugsgebiete stellt der Bericht fest, dass Deutschland sich schwertut, die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen.
Der Bericht empfiehlt daher, dass die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie in Deutschland ehrgeiziger verfolgt werden, Ausnahmen besser begründet und die Verschmutzung angegangen werden sollten. Es braucht mehr Investitionen in die Wiederherstellung von Gewässern, naturbasierte Lösungen und faire Wasserpreise. Governance, Koordination und Datenzugang sollten verbessert werden. Klimawandel und Hochwasserrisiken müssen besser integriert werden, mit klaren Zeitplänen, Kosten-Nutzen-Analysen und einer stärkeren internationalen Zusammenarbeit.
Fazit: Deutschland muss sich auf Investitionen in die Vorbeugung, Gewässersanierung und naturbasierte Lösungen konzentrieren und die Koordination zwischen den verschiedenen Verwaltungsebenen verstärken, um seine Umweltziele zu erreichen.
Bericht über die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie
In dem Bericht über die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie wurden mehrere positive Trends festgestellt. Die Mitgliedstaaten haben im Allgemeinen die Kenntnisse und die Überwachung der Oberflächen- und Grundwasserkörper verbessert, die Ausgaben erhöht und die Anwendung der wasserbezogenen EU-Rechtsvorschriften verbessert, obwohl es erhebliche regionale Unterschiede gibt. Die meisten Grundwasserkörper erreichen auch weiterhin einen guten quantitativen und chemischen Zustand.
Allerdings sind erhebliche Anstrengungen erforderlich, um die EU-Ziele in Bezug auf Süßwasserqualität und -quantität zu erreichen. Der durchschnittliche Gesundheitszustand von Oberflächengewässern in der EU ist von entscheidender Bedeutung, da nur 39,5 Prozent einen guten ökologischen Zustand und nur 26,8 Prozent einen guten chemischen Zustand erreichen. Dies ist hauptsächlich auf eine weit verbreitete Kontamination durch Quecksilber und andere toxische Schadstoffe zurückzuführen. Auch Wasserknappheit und Dürre sind in den meisten Teilen der EU zunehmend besorgniserregend.
Die EU hat den Mitgliedstaaten wichtige Empfehlungen zur Verbesserung der Wasserbewirtschaftung bis 2027 ausgesprochen, dazu gehören:
- Verbesserung der Einhaltung der EU-Wassergesetze durch Einhaltung der Grenzwerte für die Verschmutzung, insbesondere der Nährstoffbelastung durch die Landwirtschaft, und Gewährleistung eines angemessenen Umgangs mit der Abwassereinleitung zum Schutz der Umwelt und der menschlichen Gesundheit;
- Gewährleistung einer ausreichenden Finanzierung, um Finanzierungslücken zu schließen und die wirksame Umsetzung von Maßnahmen zur Wasserbewirtschaftung zu gewährleisten;
- Durchführung zusätzlicher Maßnahmen zur Bewältigung anhaltender Umweltherausforderungen wie der chemischen Verschmutzung;
- Förderung der Wasserwiederverwendung und Steigerung der Effizienz und Kreislauffähigkeit, um eine Übernutzung des Grundwassers zu verhindern, illegale Entnahmen zu bekämpfen und Dürren zu mildern.
Bericht über die Hochwasserrichtlinie
Die Bewertung der Umsetzung der Hochwasserrichtlinie zeigt deutliche Verbesserungen beim Hochwasserrisikomanagement, eine bessere Abstimmung der Ziele und Maßnahmen sowie die Berücksichtigung der Herausforderungen des Klimawandels.
Die meisten Pläne enthielten jedoch keine quantitativen Ziele, was es schwierig machte, Schlussfolgerungen zur Wirksamkeit des Hochwasserrisikomanagements zu ziehen. Angesichts häufigerer und schwerer Überschwemmungen in Europa müssen die Mitgliedstaaten ihre Planungs- und Verwaltungskapazitäten ausbauen und angemessen in die Hochwasserverhütung investieren. Um dies zu erreichen, sind die Wiederherstellung von Ökosystemen und naturbasierte Lösungen sowie Vorsorgemaßnahmen wie Frühwarnsysteme und Sensibilisierungsmaßnahmen von entscheidender Bedeutung.
Bericht über die Maßnahmenprogramme der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie
Dem Bericht über die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie zufolge wurden bei der Einführung und Umsetzung von Maßnahmen zur Erreichung der Ziele der Richtlinie, insbesondere in Bezug auf Abfälle im Meer, nur begrenzte Fortschritte erzielt.
Die Mitgliedstaaten werden ermutigt, mehr zu tun, um einen guten Umweltzustand aller Meeresgewässer der EU zu erreichen und die Ressourcenbasis, von der meeresbezogene wirtschaftliche und soziale Tätigkeiten abhängen, nachhaltig zu schützen.
Zu den wichtigsten EU-Empfehlungen, um dies zu erreichen, gehören:
- Verbesserung der Konzeption und Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt der Meere und zur Verringerung der Nährstoff-, Chemikalien- und Unterwasserlärmbelastung;
- Einführung neuer und verbesserter Finanzierungs- und Steuerungsmaßnahmen, um die wirksame Umsetzung ehrgeiziger und kohärenter Maßnahmen in der gesamten Meeresumwelt der EU sicherzustellen.
Weitere Informationen
Berichte über die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und der Hochwasserrichtlinie – Website
Bericht über die Maßnahmenprogramme der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie
Meldung auf Abruf zur Beweisaufnahme
Bewertung der Maßnahmenprogramme der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie 2024
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 4. Februar 2025
- Autor
- Vertretung in Deutschland