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Vertretung in Deutschland
  • Pressemitteilung
  • 17. Januar 2025
  • Vertretung in Deutschland
  • Lesedauer: 3 Min

Besuch in Stuttgart: Stéphane Séjourné bekräftigt Unterstützung der EU-Kommission für deutsche und europäische Autoindustrie

Stéphane Séjourné, Exekutiv-Vizepräsident für Wohlstand und Industriestrategie, hat bei seinem Besuch in Stuttgart die Unterstützung der EU-Kommission für die deutsche und europäische Automobilindustrie bekräftigt. Es sei Aufgabe der Entscheidungsträger auf europäischer und nationaler Ebene, dem Sektor zu helfen, anstehende Herausforderungen zu bewältigen, sagte Séjourné am Donnerstag beim Stuttgarter Automobilgipfel im Stuttgarter Rathaus: „Wir werden einen Sektor, der 13 Millionen Arbeitsplätze und 7 Prozent des europäischen BIP umfasst, nicht im Stich lassen. Ganz im Gegenteil!“ Zuvor hatte der Exekutiv-Vizepräsident den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann getroffen und die Unternehmen Porsche, Bosch, Mahle und Mercedes Benz besucht. Auf Einladung des Stuttgarter Oberbürgermeisters Frank Nopper trug er sich ins Goldene Buch der Stadt ein.

Den Stuttgarter Automobilgipfel hatte der Stuttgarter Oberbürgermeister initiiert. Er brachte Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften zusammen.

Bedeutung des Automobilsektors

In seiner Rede betonte Exekutiv-Vizepräsident Séjourné die Bedeutung des Sektors in ganz Europa: „Die Geschichte des Autos ist in erster Linie eine Geschichte von Standorten. Es sind Fabriken und Arbeitsplätze, die auf dem Land und in den Städten in ganz Europa verankert sind. Heute bedeutet diese Industriebranche in ganz Europa 13 Millionen Arbeitsplätze. Natürlich bei den großen Herstellern, aber auch bei den Tausenden von Zulieferern, die diese Autos überhaupt erst möglich machen - meist kleine und mittlere Unternehmen.“ 

Mit einem Drittel der Gesamtproduktion in Europa sei die deutsche Automobilbranche eine zentrale Säule der europäischen Automobilindustrie.

Herausforderungen für den Sektor

Der Sektor befinde sich in einer offensichtlichen Krise, die 2020 mit der Coronapandemie begonnen habe und sich heute unter dem Einfluss zu hoher Energiepreise, unfairer ausländischer Konkurrenz oder einer sinkenden Nachfrage fortsetze, so Séjourné. 

Die europäische Automobilindustrie befindet sich an einem Scheideweg. Sie muss auch die Wende zum Elektroauto vollziehen, um auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Probleme der Industrie sind uns bekannt. Heute ist es die Rolle der europäischen Entscheidungsträger, diesen Unternehmen bei der Bewältigung der Herausforderungen zu helfen. Das ist die Rolle der Europäischen Kommission. Es ist auch die Aufgabe der Mitgliedsstaaten“, erklärte der Exekutiv-Vizepräsident. 

Plan zur Rettung der Automobilindustrie

Die Europäische Union werde einen Plan zur Rettung ihrer Automobilbranche vorlegen, sagte Séjourné: „Ich werde drei Prioritäten setzen: 

  • Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie kurzfristig sichern - das ist der ganze Zweck des Clean Industrial Deal, den ich in 42 Tagen vorstellen werde. 
  • Die europäische Nachfrage nach sauberen Autos ankurbeln und das „Made in Europe“ fördern.
  • Schutz unserer Industrie vor unfairem externen Wettbewerb, sei es aus China oder anderswo, auch in Bezug auf Investitionen.“ 

Zukunft des Autos ist das saubere Auto

Zu den Diskussionen um Strafzahlungen im Rahmen der geltenden Regeln zu CO2-Emissionen sagte der Exekutiv-Vizepräsident: „Ich sage es noch einmal: Wir brauchen einen pragmatischen Ansatz. Man kann nicht einen Sektor schwächen, den man gleichzeitig zu retten versucht. Noch weniger kann man unsere europäischen Autohersteller dazu bringen, ihre eigenen Konkurrenten zu finanzieren. Aber man darf auch nicht von den Klimazielen abrücken, die nichts anderes als der Sinn der Geschichte sind. Wir können uns nicht auf Verbrennermotor beschränken, während die Weltmärkte nach und nach auf Elektroautos umsteigen. Sie wissen es so gut wie ich: 2024 kauften die chinesischen Verbraucher zum ersten Mal mehr Elektroautos als Autos mit Verbrennermotor. Die Zukunft des Autos ist das saubere Auto. Und diese Zukunft muss in Europa gestaltet werden.“ 

Die Kommission habe durch Einberufung des „strategischen Dialogs“ zur Zukunft des Automobilsektors, den die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor einigen Wochen angekündigt hatte, bereits mit der Arbeit begonnen: „Dieser Dialog wird den Rahmen und den Motor für unseren Austausch mit Ihnen allen bilden“, sagte Exekutiv-Vizepräsident Séjourné. Die Automobilindustrie müsse sich voll und ganz dafür einsetzen, dass ihre Investitionen in Europa getätigt werden und ihre Arbeitsplätze in Europa erhalten. „Es geht um unser gemeinsames Ziel: das Wachstum des Automobilsektors“, sagte Séjourné.

Pressekontakt: renke [dot] deckarmatec [dot] europa [dot] eu (Renke Deckarm), Tel.: +49 (89) 242 448-36 und nikola [dot] johnatec [dot] europa [dot] eu (Nikola John), Tel.: +49 (30) 2280 2410. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

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Datum der Veröffentlichung
17. Januar 2025
Autor
Vertretung in Deutschland