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Vertretung in Deutschland
Presseartikel11. Oktober 2021

Bilanz zur Corona-Krisenreaktion REACT-EU: 34 Mrd. Euro für Regionen und Städte genehmigt

Die EU-Kommission hat heute (Montag) eine erste Bilanz zur Corona-Aufbauhilfe REACT-EU gezogen. Innerhalb von nur vier Monaten konnten 34 Mrd. Euro für Regionen und Städte in der ganzen EU genehmigt werden.

Die EU-Kommission hat heute (Montag) eine erste Bilanz zur Corona-Aufbauhilfe REACT-EU gezogen. Innerhalb von nur vier Monaten konnten 34 Mrd. Euro für Regionen und Städte in der ganzen EU genehmigt werden, für Deutschland stehen rund 1,9 Mrd. Euro zusätzlich zur Verfügung. Laut einer neuen Eurobarometer-Umfrage sind sich rund 69 Prozent der Befragten dieser kohäsionspolitischen Initiativen im Zuge der Pandemie bewusst, in Deutschland sind es 63 Prozent. „Die Kohäsionspolitik war in der schwierigsten Phase der Pandemie entscheidend. Sie ist zudem eine der wichtigsten Maßnahmen für den Aufschwung in der EU. Ich freue mich, dass das auch in der Bevölkerung zunehmend anerkannt wird“, so EU-Kohäsionskommissarin Elisa Ferreira.

EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit fügte hinzu: „Jeder Euro aus dem Europäischen Sozialfonds kommt den Menschen zugute. Die Struktur- und Kohäsionsfonds der EU, vor allem REACT-EU, treiben die Erholung von der Pandemie voran. Dank der EU-Mittel konnten Unternehmen ihre Arbeitskräfte behalten. Besonders bedürftige Menschen wurden mit Lebensmitteln versorgt. Das ist gelebte europäische Solidarität. Ich freue mich, dass unsere Investitionen in die Menschen und die Erholung Früchte tragen.“

In nur vier Monaten konnten 86 Prozent der für dieses Jahr verfügbaren Mittel aus REACT-EU abgerufen werden. 21,7 Mrd. Euro stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, 12 Mrd. Euro aus dem Europäischen Sozialfonds und 410 Mio. Euro aus dem Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen.

Die REACT-EU-Mittel ergänzen die Investitionsinitiative zur Bewältigung der COVID-19-Krise (CRII), mit der mehr als 21 Mrd. Euro mobilisiert wurden, um auf den dringenden wirtschaftlichen und sozialen Bedarf in den am stärksten coronageschädigten Sektoren zu reagieren.

Beispiele für europäische Solidarität

Nachstehend finden Sie einige konkrete Beispiele dafür, wie die Menschen und Unternehmen im Rahmen von REACT-EU unterstützt wurden:

  • Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE): In Portugal wurde der Kauf von Impfstoffen für mehr als die Hälfte der Bevölkerung unterstützt. In Slowenien wurde im Rahmen des EFRE die Einrichtung neuer IT-Systeme im Gesundheitswesen gefördert. In der Tschechischen Republik fließen die EFRE-Mittel in den Erwerb neuer medizinischer Ausrüstung, um die Regionen besser gegen künftige Gesundheitskrisen zu wappnen. In Schweden erhalten kleine Unternehmen Unterstützung beim digitalen Wandel.
  • Europäischer Sozialfonds (ESF): Damit die Menschen ihren Arbeitsplatz erhalten oder einen neuen finden können, wurden Schulungen, Coaching und Berufsberatung in allen Mitgliedstaaten gefördert. In Italien erhielten die Unternehmen Einstellungszuschüsse für Frauen und junge Menschen. Aus dem ESF wurden zudem Finanzberatungsdienste sowie Wohnräume für Obdachlose finanziert.
  • Europäischer Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (EHAP): In Österreich und Rumänien wurden bedürftige Kinder mit Schulmaterial ausgestattet. In Estland, Frankreich, Luxemburg und anderen Mitgliedstaaten erhielten die am stärksten von Armut betroffenen Personen unter anderem warme Mahlzeiten und Hygieneartikel.

Bewusstsein für EU-geförderte Projekte steigt

Die Ergebnisse der neuen Eurobarometer-Umfrage zeigen, dass die Unterstützung durchaus wahrgenommen wird: 69 Prozent der Befragten sind sich der kohäsionspolitischen Initiativen im Zuge der Pandemie bewusst.

Zudem zeigt die Studie, dass das Bewusstsein für EU-geförderte Projekte auch insgesamt zunimmt. Der EU-Durchschnitt liegt nun bei 41 Prozent – um 7 Prozent höher als noch vor zehn Jahren. Von den Befragten, denen EU-Förderprojekte vertraut sind, erkennen 80 Prozent positive Auswirkungen für die Regionen.

Hintergrund

NextGenerationEU ist ein befristetes Aufbauinstrument im Umfang von rund 800 Mrd. Euro zu jeweiligen Preisen, mit dem die Erholung Europas von der Corona-Pandemie und gleichzeitig der Aufbau eines grüneren, digitaleren und krisenfesteren Europas unterstützt werden sollen. Als Teil von NextGenerationEU stellt REACT-EU 2021 und 2022 zusätzliche Mittel in Höhe von 50,6 Mrd. Euro (zu jeweiligen Preisen) für kohäsionspolitische Programme bereit.

Die Maßnahmen dienen in erster Linie krisenfesteren Arbeitsmärkten, der Beschäftigung, KMU und einkommensschwachen Familien. Sie sollen den grünen und den digitalen Wandel ebenso flankieren wie die nachhaltige Erholung von Wirtschaft und Gesellschaft. Für eine größtmögliche Unterstützung der Mitgliedstaaten wurden die Durchführungsbedingungen für diese zusätzlichen Mittel sehr großzügig und flexibel gestaltet. Unter anderem ist keine nationale Kofinanzierung erforderlich. Das bedeutet, dass die EU auf Wunsch der Mitgliedstaaten 100 Prozent der Mittel bereitstellen kann. Ausgaben können im Rahmen von REACT-EU rückwirkend vom 1. Februar 2020 bis zum 31. Dezember 2023 finanziert werden.

Der neue Eigenmittelbeschluss erlaubt der Kommission, Geld auf den Finanzmärkten aufzunehmen. Am 28. Juni erfolgte die erste REACT-EU-Zahlung im Rahmen von NextGenerationEU.

Weitere Informationen:

Informationsseite zu REACT-EU

REACT-EU: Fragen und Antworten

REACT-EU: Aktuelle Fortschritte

NextGenerationEU

Investitionsinitiative zur Bewältigung der Coronavirus-Krise (CRII) und Investitionsinitiative Plus zur Bewältigung der Coronavirus-Krise (CRII+)

Corona-Übersichtsseite

Eurobarometer-Umfrage

Webstream der Pressekonferenz zum Start der 19. Europäischen Woche der Regionen und Städte 2021

Pressekontakt: katrin [dot] ABELEatec [dot] europa [dot] eu ( Katrin Abele) und gabriele [dot] imhoffatec [dot] europa [dot] eu ( Gabriele Imhoff). Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
11. Oktober 2021