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Vertretung in Deutschland
Pressemitteilung7. Dezember 2022Vertretung in DeutschlandLesedauer: 3 Min

COP15: EU will Verlust der biologischen Vielfalt eindämmen und umkehren

Biodiversity - Volunteering for nature

Heute beginnt die Konferenz der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt (COP15) in Montréal. Vom 7. bis 19. Dezember werden die Länder versuchen, ein globales Abkommen zum Schutz der Natur und des Planeten mit langfristigen Zielen bis 2050 und Meilensteinen bis 2030 zu erreichen. EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius leitet das EU-Verhandlungsteam.

„Bei der Umkehr des Verlusts der biologischen Vielfalt geht es um die Rettung unserer Lebensgrundlagen und unserer Wirtschaft“, sagte Kommissar Sinkevičius. „Die Natur ist ein grundlegender Baustein eines gesunden und produktiven Planeten, der unsere Nahrung und unseren Lebensunterhalt sichert und uns hilft, den Klimawandel zu bekämpfen. Die COP15 muss einen globalen Plan zum Schutz und zur Wiederherstellung dieser Bausteine vorlegen. Europa ist bereit, sich hohe Ziele zu setzen, aber wir müssen dies gemeinsam mit dem Rest der Welt tun. Lassen Sie uns Montreal zur Stunde der Natur machen.“

Eine Einigung auf der COP15 sollte Folgendes beinhalten:

  • Das Ziel, bis 2030 30 Prozent des Landes und der Ozeane zu schützen, insbesondere die Gebiete, die für die biologische Vielfalt und die Ökosystemleistungen am wertvollsten sind. Die Schutzgebiete müssen gut vernetzt sein und effektiv verwaltet werden.
  • Ein Ziel zur Wiederherstellung von 3 Milliarden Hektar geschädigter Land- und Süßwasserökosysteme und 3 Milliarden Hektar Meeresökosysteme. Durch die Wiederherstellung dieser Gebiete können sie produktiver als heute und widerstandsfähiger gegen Dürren, Überschwemmungen und Schädlinge sein.
  • Zielvorgaben zur Bekämpfung der direkten Ursachen des Verlusts der biologischen Vielfalt, einschließlich der Verschmutzung.
  • Verpflichtungen zur Förderung der nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme, insbesondere durch agrarökologische Ansätze, die Verringerung des Pestizideinsatzes, den Stopp der Abholzung und die Einbeziehung naturbasierter Lösungen in unsere Wirtschaft. Die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt kann den Bedarf der Menschen decken, z. B. für Lebensmittel, Fasern, Brennstoffe, Medizin oder Tourismus, und gleichzeitig den Naturschutz unterstützen.
  • Ein solider Überwachungsrahmen mit einer Reihe von Leitindikatoren und einem soliden Mechanismus für die Überprüfung der nationalen Ziele zur Unterstützung der Umsetzung des Rahmens stellt sicher, dass das Abkommen vollständig umgesetzt wird.

Mobilisierung von Finanzmitteln für die biologische Vielfalt

Um die Ziele zu erreichen, müssen erhebliche Finanzmittel für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt mobilisiert werden. Die Europäische Union verdoppelt ihre globalen Finanzmittel für die biologische Vielfalt im Zeitraum 2021-2027 auf 7 Milliarden Euro, insbesondere für die am stärksten gefährdeten Länder. Sie fordert außerdem alle internationalen Geber auf, die gleichen Ziele zu verfolgen.

Hintergrund

Da die Hälfte der weltweiten Wirtschaftsleistung von der Natur abhängt, bedeutet der Schutz der biologischen Vielfalt den Schutz der grundlegenden Bausteine, von denen wir alle abhängen. Die weltweite Ernährungssicherheit, die von der Bestäubung durch Insekten und von gesunden Böden abhängt, ist akut gefährdet, wenn der Rückgang der biologischen Vielfalt und die Zerstörung der Ökosysteme mit der derzeitigen Geschwindigkeit weitergehen. Der Verlust der biologischen Vielfalt gefährdet das Erreichen der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung und anderer internationaler Ziele und Vorgaben.

Gleichzeitig ist die Natur unser bester Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel und die daraus resultierenden Naturkatastrophen. Naturbasierte Lösungen gehören auch zu den kostengünstigsten und wirksamsten Maßnahmen gegen den Klimawandel, aber um diese Rolle spielen zu können, muss sich unsere Umwelt in einem gesunden Zustand befinden.

Derzeit sind

  • eine Million Arten vom Aussterben bedroht, verursacht durch menschliche Aktivitäten. Unter diesen Arten sind 40 Prozent aller Insekten.
  • Die Tropenwälder werden jährlich auf einer Fläche von 13 Millionen Hektar abgeholzt, was der Fläche Griechenlands oder Nicaraguas entspricht.
  • ein Drittel des Bodens auf unserem Planeten ist stark geschädigt, und jedes Jahr gehen 24 Milliarden Tonnen fruchtbarer Boden verloren.

Weitere Informationen:

Die vollständige Pressemitteilung

Die EU auf der COP15-Konferenz über die biologische Vielfalt

Video der Europäischen Kommission zur COP15

Livestream

Pressekontakt: claudia [dot] guskeatec [dot] europa [dot] eu (Claudia Guske), +49 (30) 2280-2190. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
7. Dezember 2022
Autor
Vertretung in Deutschland