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Vertretung in Deutschland
Presseartikel25. Februar 2015Vertretung in DeutschlandLesedauer: 3 Min

Eine europäische Energieunion für sichere, nachhaltige und bezahlbare Energie

Die Europäische Kommission hat heute (Mittwoch) ihr Paket für eine krisenfeste europäische Energieunion und eine zukunftsweisende Klimaschutzstrategie beschlossen, eine der wichtigsten Prioritäten der Juncker-Kommission.

Energieunion

25. Februar 2015 - Neben der Rahmenstrategie mit den Zielen der Energieunion und konkreten Schritten zur Umsetzung gehören dazu auch eine Mitteilung über das europäische Stromverbundziel und eine Mitteilung zu den Erwartungen der EU an ein weltweites Klimaschutzabkommen, das im Dezember in Paris geschlossen werden soll.

Zentrale Ziele der Energieunion sind:

- Versorgungssicherheit: Dazu gehört eine verminderte Abhängigkeit der EU von einem einzelnen Lieferanten und Möglichkeit der alleinigen Versorgung durch die Nachbarn, insbesondere im Falle von Störungen der Energieversorgung. Ziel ist auch mehr Transparenz, wenn EU-Länder Verträge über den Einkauf von Energie oder Gas mit Drittländern schließen.

- Ein echter europäischer Energiebinnenmarkt: der grenzübergreifende freie Fluss der Energie und die strenge Durchsetzung der geltenden Vorschriften in Bereichen wie Entflechtung und Unabhängigkeit der Regulierer, erforderlichenfalls unter Anwendung rechtlicher Schritte. Die Neugestaltung des Strommarkts mit stärkerem Verbund, mehr erneuerbaren Energien und größerer Bedarfsorientierung. Gründliche Überprüfung staatlicher Eingriffe auf dem Binnenmarkt und Abbau von Subventionen, die der Umwelt schaden.

- Vorrang für Energieeffizienz: Energieeffizienz grundlegend überdenken und als eigenständige Energiequelle behandeln, damit sie gleichberechtigt mit Erzeugungskapazität konkurrieren kann.

- Übergang zu einer dauerhaft CO2-armen Gesellschaft: Sicherstellung, dass vor Ort erzeugte Energie – auch aus erneuerbaren Quellen – einfach und effizient in das Netz eingespeist werden kann; Förderung der technischen Vorreiterrolle der EU durch Entwicklung der nächsten Generation der Technologien für erneuerbare Energien und Erringen einer Spitzenstellung bei der Elektromobilität, während europäische Unternehmen die Ausfuhren steigern und weltweit in Wettbewerb zu treten.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sagte: "Die Energie ist schon viel zu lange von den Grundfreiheiten unserer Union ausgeschlossen. Die aktuellen Ereignisse machen deutlich, was auf dem Spiel steht: Viele EU-Bürgerinnen und -Bürger befürchten, dass für sie nicht mehr genügend Energie da sein könnte, damit sie ihre Wohnungen heizen können. Jetzt geht es darum, dass Europa gemeinsam handelt – auf lange Sicht. Ich will, dass die Energie, die die Grundlage unserer Wirtschaft bildet, krisenfest, zuverlässig, sicher sowie zunehmend erneuerbar und nachhaltig ist."

Maroš Šefčovič, für die Energieunion zuständiger Vizepräsident der Kommission, ergänzte: "Heute starten wir das ehrgeizigste europäische Energieprojekt seit der Gründung der Gemeinschaft für Kohle und Stahl – ein Projekt, das unsere 28 europäischen Energiemärkte zu einer gemeinsamen Energieunion zusammenschließt, die Energieabhängigkeit Europas verringert und Investoren die Planbarkeit gibt, die sie so dringend brauchen, um Arbeitsplätze und Wachstum zu schaffen. Heute bringen wir eine grundlegende Umstellung auf eine CO2-arme und klimafreundliche Wirtschaft in Gang, die die Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt stellt, indem sie Energie für sie erschwinglicher, sicherer und nachhaltiger macht."

Miguel Arias Cañete, EU-Kommissar für Klimapolitik und Energie, erklärte: "Lasst uns an die Arbeit gehen! Heute haben wir die Weichen für einen vernetzten, integrierten und sicheren Energiemarkt in Europa gestellt. Jetzt wollen wir ihn verwirklichen."

Die EU ist der größte Energieimporteur weltweit: 53 Prozent der Energie werden eingeführt, die jährlichen Kosten dafür betragen rund 400 Mrd. Euro. Zwölf EU-Mitgliedstaaten erfüllen nicht das Verbundziel der EU, wonach mindestens 10 Prozent der installierten Stromerzeugungskapazität grenzübergreifend verfügbar sein müssen. Sechs EU-Mitgliedstaaten sind bei allen ihren Gasimporten von einem einzigen externen Anbieter abhängig. 75 Prozent unserer Gebäude sind nicht energieeffizient; unser Verkehr ist zu 94 Prozent von Erdölerzeugnissen abhängig, von denen 90 Prozent importiert werden. In der EU sind die Großhandelspreise für Strom um 30 Prozent und die für Gas um mehr als 100 Prozent höher als in den USA.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung: Die Energieunion – sichere, nachhaltige, wettbewerbsfähige und bezahlbare Energie für alle EU-Bürgerinnen und –Bürger

Factsheet: Energieunion

Factsheet: Zusammenschluss der Strommärkte zur Gewährleistung von Versorgungssicherheit, Marktintegration und großflächiger Nutzung erneuerbarer Energien

Factsheet: Fragen und Antworten zur Mitteilung der Europäischen Kommission: Das Paris-Protokoll - Ein Blueprint zur Bekämpfung des globalen Klimawandels nach 2020

Mitteilung zur Energieunion

Anhang zur Mittelung zur Energieunion (Fahrplan)

Mitteilung zum Paris-Protokoll

Anhang zur Mitteilung zum Paris-Protokoll

Mitteilung zum Stromverbundziel

Anhang zur Mitteilung zum Stromverbundziel

Pressekontakt: claudia [dot] guskeatec [dot] europa [dot] eu (Claudia Guske), +49 (30) 2280-2190

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
25. Februar 2015
Autor
Vertretung in Deutschland