
(04.07.2017) - Nach Verabschiedung der Vorschläge wird der Regelungsrahmen der EU der erste weltweit sein, in dem wissenschaftliche Kriterien für endokrine Disruptoren rechtlich verankert sind. Künftig soll bei der Identifizierung von endokrinen Disruptoren ein solider wissenschaftsgestützten Ansatz zugrunde gelegt und der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefolgt werden.
EU-Kommissar Vytenis Andiukaitis , zuständig für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, sagte: „Die heutige Abstimmung ist ein großer Erfolg. Sobald die Regelung umgesetzt wird, kann sichergestellt werden, dass jeder Inhaltsstoff in Pestiziden, der als endokriner Disruptor für Menschen und Tiere identifiziert wird, geprüft und vom Markt genommen werden kann. Wir zählen jetzt auf die Unterstützung des Europäischen Parlaments und des Rates, um eine reibungslose Annahme und das Inkrafttreten der Kriterien zu gewährleisten."
Der Regelungsrahmen zu den neuen Kriterien umfasst die Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie definiert einen Stoff als endokrinen Disruptor, wenn:
- er schädigende Wirkung für die menschliche Gesundheit hat,
- er eine endokrine Wirkungsweise aufweist,
- wenn eine Kausalbeziehung zwischen der schädigenden Wirkung und der endokrinen Wirkungsweise besteht.
Das neue Regelwerk wird als Sprungbrett für weitere Maßnahmen zum Schutz von Gesundheit und Umwelt dienen und es der Kommission ermöglichen, eine neue Strategie gegen die Belastung mit endokrinen Disruptoren abseits von Pestiziden und Bioziden zu erarbeiten. So sind zum Beispiel Regelungen für Spielzeug, Kosmetika und Lebensmittelverpackungen geplant. Um noch mehr über die Wirkungsweise von endokrinen Disruptoren zu erfahren, werden 2018 im Zuge des Programms Horizon 2020 rund zehn Forschungsprojekte mit einem Budget von 50 Millionen Euro unterstützt.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung: Endokrine Disruptoren – ein großer Schritt zum Schutz von Bürgern und Umwelt
Fragen und Antworten zu endokrinen Disruptoren
Mitteilung der Kommission über endokrine Disruptoren
Folgenabschätzung der Kommission und Executive Summary
Pressekontakt: Laura Bethke Tel.: +49 (30) 2280 2190
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per E-Mail oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 4 Juli 2017
- Autor
- Vertretung in Deutschland