Eine Entscheidung für Kontrollen oder Schließungen an den Binnengrenzen könnten nur die EU-Staaten selbst treffen, bekräftigten Kommissionsvertreter heute in Brüssel. Die Kommission müsste in diesem Fall darüber unterrichtet werden. Allerdings halten Fachleute Grenzschließungen derzeit nicht für ein effektives Mittel, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Bisher hat auch kein EU-Staat ein entsprechendes Ansinnen signalisiert.
Auch die Entscheidung, Städte oder Regionen unter Quarantäne zu stellen oder abzuriegeln, falle auf Ebene der betroffenen Länder, so Jörg Wojahn. Dies geschehe nicht durch Weisung aus Brüssel. Die Behörden vor Ort seien am besten in der Lage, die Effektivität einer solchen Maßnahme zu beurteilen.
In Italien läuft derzeit noch eine gemeinsame Expertenmission von EU-Kommission, ECDC und WHO. EU-Kommissarin Kyriakides hatte gestern den italienischen Gesundheitsminister Roberto Speranza, den WHO-Direktor für Europa, Hans Kluge, und ECDC-Leiterin Andrea Ammon getroffen. Sie hatte dabei unterstrichen , dass alle EU-Staaten ihre Pandemiepläne sowie die Kapazitäten ihrer Gesundheitswesen überprüfen müssten, einschließlich der Kapazitäten für Diagnose, Laboruntersuchungen und Verfahren zur Ermittlung von Kontaktpersonen.
ECDC: Aktuelle Informationen rund um die Ausbreitung des Virus
Ausführliche und tagesaktuelle Informationen rund um das Virus COVID-19 gibt es auf der Website des ECDC hier. Neben aktuellen Zahlen zu Infektionszahlen und Todesfällen weltweit und in Europa gibt es dort täglich aktualisierte Risikoanalysen , eine Checkliste für Krankenhäuser , Leitfäden zu Vorbereitungsmaßnahmen und vieles mehr.
Gemeinsame Beschaffung von Schutzausrüstung
Eine weitere Schlüsselmaßnahme auf EU-Ebene ist die gemeinsame Beschaffung von benötigter Schutzausrüstung insbesondere für medizinisches Personal, wie Atemmasken, Handschuhen und Anzügen. EU-Vertreter bestätigten heute in Brüssel, dass weitere Staaten Interesse angemeldet haben. Die Beschaffungsprozedur werde in den nächsten Tagen gestartet. In der Vergangenheit hatten EU-Länder zum Beispiel gemeinsam Impfstoffe bezogen.
Weitere Informationen:
Statement von EU-Kommissarin Stella Kyriakides gestern in Rom
Fragen und Antworten: Reaktion der EU auf COVID-19
Website des ECDC zu Coronavirus COVID-19
Pressekontakt: Claudia Guske, Tel.: +49 (30) 2280-2190 und Laura Bethke, Tel.: +49 (30) 2280- 2200
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per E-Mail oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 27 Februar 2020
- Autor
- Vertretung in Deutschland