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Vertretung in Deutschland
Presseartikel6. März 2020Vertretung in DeutschlandLesedauer: 2 Min

EU-Außenminister: „Situation an griechisch-türkischer Grenze ist inakzeptabel“

Die EU-Außenminister sind heute (Freitag) zu einer außerordentlichen Ratssitzung zusammengekommen, um die Krise im nordysrischen Idlib und die Situation an den EU-Außengrenzen mit der Türkei zu erörtern. Der Hohe Vertreter der EU, Josep Borrell...

In der Erklärung der Außenminister heißt es weiter, die EU erkenne zwar die zunehmende Migrationslast der Türkei an, doch sei es entschieden abzulehnen, dass die Türkei den Migrationsdruck für politische Zwecke nutzt. Die Situation an der EU-Außengrenze sei nicht akzeptabel. Migranten sollten nicht ermutigt werden, illegale Übertritte auf dem Land- oder Seeweg zu versuchen. Der Rat fordert die türkische Regierung und alle Akteure und Organisationen vor Ort auf, diese Botschaft weiterzugeben und der Verbreitung falscher Informationen entgegenzuwirken.

Die EU bekräftigt ihre uneingeschränkte Solidarität mit Griechenland, Bulgarien, Zypern und anderen Mitgliedstaaten, die in ähnlicher Weise betroffen sein könnten. Der Rat begrüßt die von der Kommission am 4. März 2020 angekündigte praktische Unterstützung für Griechenland.

Der Rat erwartet von der Türkei, dass sie die EU-Türkei-Erklärung von 2016 in Bezug auf alle Mitgliedstaaten in vollem Umfang umsetzt. Diese Erklärung führt zu greifbaren Ergebnissen, unter anderem durch die Unterstützung der erheblichen Anstrengungen der Türkei bei der Aufnahme von Migranten und Flüchtlingen durch die EU.

Zur anhaltenden Offensive des syrischen Regimes und seiner Unterstützer, einschließlich Russlands, in Idlib sagte Josep Borrell auf der Pressekonferenz: „Diese Offensive hat unsägliches menschliches Leid und die schlimmste humanitäre Krise seit Beginn des syrischen Konflikts ausgelöst. Wir rufen alle Seiten zu einer dringenden Deeskalation des Konflikts in Syrien auf.“

Die EU arbeitet mit anderen internationalen Partnern, einschließlich der Uno, der NATO und der USA, zusammen, um den klaren internationalen Konsens zugunsten einer Deeskalation und eines dauerhaften Waffenstillstands zu stärken.

Der Rat nimmt die Ergebnisse des gestrigen Treffens zwischen Russland und der Türkei in Moskau zur Kenntnis und wiederholt nachdrücklich den Aufruf an alle Parteien, einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand einzuhalten, den Schutz der Zivilbevölkerung am Boden und in der Luft zu gewährleisten und die ungehinderte Bereitstellung humanitärer Hilfe durch die internationale Gemeinschaft zu ermöglichen.

Die Europäische Kommission mobilisiert weitere 60 Mio. Euro an humanitärer Hilfe für Nordwestsyrien, auch in den Grenzgebieten, und hat sich verpflichtet, ihre Hilfe für die Zivilbevölkerung in Nordwestsyrien zu erhöhen. Die humanitäre Hilfe dient der Deckung des dringenden Bedarfs an Unterkünften, Medizinprodukten und Nahrungsmitteln für rund eine Million Vertriebene in den letzten Wochen sowie für alle anderen bedürftigen Syrer in der Region Idlib.

Zudem kündigte Borrell für den 30. Juni eine Geberkonferenz in Brüssel an, um weitere internationale Hilfe für Syrien und die Region zu mobilisieren und den Dialog mit der syrischen Zivilgesellschaft weiter zu stärken.

Weitere Informationen:

Mitschnitt der Pressekonferenz des Hohen Vertreters nach dem Außenministerrat

Die Erklärung der EU-Außenminister

Pressekontakt: Laura [dot] Bethkeatec [dot] europa [dot] eu ( Laura Bethke ) , Tel.: +49 (30) 2280- 2200

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) der telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
6. März 2020
Autor
Vertretung in Deutschland