(25.05.2016) Zur Vorstellung des aktuellen Berichts erklärte EU-Umweltkommissar Karmenu Vella: „96 Prozent der Europäischen Badegewässer sind von hinreichender Qualität, 84 Prozent genügen höchsten Ansprüchen. Dies ist das Ergebnis von Investitionen in die Wasser- und die Abwasserinfrastruktur über einen Zeitraum von 40 Jahren. Es ist ein Zeichen dafür, dass die EU-Rechtsvorschriften gut funktionieren. Außerdem ist es der perfekte Beweis dafür, dass ein sehr gut entwickelter Wirtschaftsraum wie der unsere ebenso hoch entwickelten Umweltstandards entsprechen kann.“
In dem Bericht sind die Analysen von in über 21 000 Küsten- und Binnenbadeorten in der EU, der Schweiz und Albanien entnommenen Wasserproben zusammengefasst, die aufzeigen, ob die Gewässer Fäkalverschmutzungen durch Abwässer oder tierische Exkremente aufweisen.
2292 Badestellen in Deutschland untersucht
Mehrere große touristische Gebiete und Städte wie München, Blackpool und Kopenhagen profitieren nun auch zunehmend von Investitionen in eine bessere Kanalisation, die zu saubereren Badegewässern in Hafengebieten, entlang innerstädtischer Flüsse und an nahe gelegenen Stränden führt.
In Deutschland wurden 2292 Badegebiete untersucht, davon 367 Küstengewässer und 1925 Binnengewässer – das entspricht 10,6 Prozent der Badegewässer in der Europa. Der Bericht gründet auf Daten der Badesaison 2015 und gibt die Wasserqualität an, die für die Badesaison 2016 erwartet wird.
Deutschland schneidet im EU-Vergleich sehr gut ab und liegt mit sieben anderen Mitgliedstaaten in der Spitzengruppe: In Luxemburg wurden sämtliche Badestellen mit „ausgezeichnet“ bewertet, in Zypern 99,1 Prozent, in Malta 97,7 Prozent, in Griechenland 97,2 Prozent, in Kroatien 94,2 Prozent, in Italien 90,6 Prozent und in Deutschland 90,3 Prozent.
Fünf deutsche Badestellen verfehlen Mindestnorm
Von den fünf deutschen Badestellen, die die europäischen Mindestnormen nicht erfüllt haben, liegen drei in Baden-Württemberg (Finsterroter See in Wüstenrot, die Kocherbadebucht in Künzelsau und das Strandbad in Eriskirch), eine im Saarland (am Siersburg Campingplatz in Rehlingen-Siersburg) und eine in Mecklenburg-Vorpommern (Glöwitzer Bucht in Barth). Im Vorjahresbericht hatten noch 14 deutsche Badestellen die Mindestnorm nicht erfüllt.
Als Badestellen ausgewiesene Gewässer müssen die Standards der europäischen Badegewässerrichtlinie von 2006 erfüllen. Die örtlichen Behörden lassen vor und während der Badesaison regelmäßig Proben untersuchen und melden sie der Europäischen Umweltagentur. Die Qualität kann als „ausgezeichnet“, „gut“, „ausreichend“ oder „schlecht“ eingestuft werden. Die Bewertung richtet sich nach den vorhandenen Mengen zweier Arten von Bakterien, die auf eine Verunreinigung durch Abwässer oder tierische Exkremente schließen lassen. So verschmutztes Wasser kann Hautreaktionen und bei Verschlucken Krankheiten verursachen.
Weitere Informationen:
Vollständiger EU-Badegewässerbericht
Eine interaktive Karte mit allen Badegewässern in Europa und ihrer Qualität
Pressemitteilung: Investitionen über 40 Jahre haben Badegewässer in Europa verbessert
Pressekontakt: claudia [dot] guskeec [dot] europa [dot] eu (Claudia Guske), +49 (30) 2280-2190
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet der Infopunkt der Berliner Vertretung der Europäischen Kommission per frageerlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 25. Mai 2016
- Autor
- Vertretung in Deutschland