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Vertretung in Deutschland
Presseartikel13. Dezember 2022Vertretung in Deutschland

EU an der Seite des ukrainischen Volkes: mehr Winterhilfe geplant

In der Ukraine sind inzwischen die Temperaturen unter null Grad gefallen, die russischen Angriffe haben dafür gesorgt, dass Millionen Menschen keinen zuverlässigen Zugang mehr zu Strom, Zentralheizung und Wasser haben. 

Das Bild zeigt die EU Flagge und die Ukraine Flagge.

Um den Bedürftigsten zu helfen, kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf der internationalen Solidaritätskonferenz zur Unterstützung der Ukraine in Paris weitere Hilfe an.

Von der Leyen betonte: „Das ukrainische Volk ist und bleibt ungebrochen und unerschütterlich. Wir müssen den Ukrainerinnen und Ukrainern durch den Winter helfen, und das so lange wie nötig.“

Folgende drei wichtige Maßnahmen stehen an:

  • die erneute Lieferung dringend benötigter Stromgeneratoren;
  • die Einrichtung eines rescEU-Drehkreuzes für Energie und medizinische Hilfe in Polen, zu dem auch Spender aus Drittländern beitragen können;
  • Spenden dringend benötigter Energiesparlampen.

Bisherige Hilfslieferungen im Energiebereich

Seit Beginn der russischen Invasion hat die EU rund 800 Stromgeneratoren für die Ukraine bereitgestellt. Im Rahmen der Energiehilfe des EU-Katastrophenschutzverfahrens wurde zuletzt Folgendes geliefert:

  • 40 neue große Generatoren aus der Reserve von rescEU, die 30 Krankenhäusern in der gesamten Ukraine ununterbrochen Strom liefern sollen.
  • 100 kleine und mittlere Stromgeneratoren aus Frankreich. 19 Generatoren aus der Slowakei, 23 Generatoren aus Deutschland, 52 Transformatoren aus Litauen und 4 Notstromanlagen aus Polen sowie 252 Transformatoren aus Litauen.

Neues Energie-Drehkreuz in Polen

Derzeit richtet die EU ein rescEU-Energiedrehkreuz in Polen ein, um den Transport und die Lagerung von Spenden Dritter sowie deren Lieferung in die Ukraine zu erleichtern. Dabei arbeiten wir mit unseren Partnern der G7 zusammen und können so unsere Soforthilfe für die Ukraine deutlich verstärken. Von der Leyen sagte, „dieses Drehkreuz wird in der nächsten Woche in Betrieb genommen und allen Gebern aus Drittländern offenstehen.“

Massiv Energiesparen durch LED-Lampen

Die Kommissionspräsidentin kündigte bei ihrer Rede auf dem Treffen in Paris außerdem an, dass die Kommission rund 30 Millionen Euro mobilisieren wird, um damit bis zu 30 Millionen Energiesparlampen zu kaufen. Von der Leyen äußerte die Hoffnung, dass sich andere diesem Projekt anschließen. Die Ukraine gibt einen Bedarf von etwa 50 Millionen LED-Lampen an. Diese sind um 88 Prozent effizienter als die alten Glühlampen, das hilft enorm dabei, Energie zu sparen. Von der Leyen sagte: „Wenn die Ukraine 50 Millionen LED-Lampen einsetzen würde, könnte das 1 Gigawatt Strom sparen – das entspricht der Jahresleistung eines Kernkraftwerks. Es ist also eine enorme Menge an Energie, die dadurch eingespart werden kann. Diese Einsparungen sind von entscheidender Bedeutung, um den Druck auf das ukrainische Stromnetz zu verringern.“

Hilfsgüterlieferungen, Krankentransporte, Fonds für das ukrainische Energiesystem

Insgesamt hat das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen seit Februar über das EU-Katastrophenschutzverfahren mehr als 76 677 Tonnen an Hilfsgütern in die Ukraine geliefert und koordiniert nach wie vor den medizinischen Transport verwundeter oder kranker Ukrainerinnen und Ukrainer in Krankenhäuser in ganz Europa. Mit wöchentlichen Flügen ab dem EU-Zentrum für medizinische Evakuierungen in Polen wurden bereits mehr als 1600 Patientinnen und Patienten erfolgreich in 18 europäische Länder verlegt.

Die Kommission arbeitet auch weiterhin eng mit der Energiegemeinschaft zusammen, um das ukrainische Energiesystem zu unterstützen. Für den Fonds zur Unterstützung des Energiesektors der Ukraine sind bislang 32 Millionen Euro zur Deckung des dringendsten Bedarfs zusammengekommen.

Hintergrund

Als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 koordiniert die Europäische Kommission ihre bislang größte Operation im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens. Alle 27 EU-Länder sowie Norwegen, die Türkei, Nordmazedonien und Island haben Sachhilfe angeboten. Dies reicht von medizinischen Hilfsgütern über Unterkünfte bis hin zu Fahrzeugen und Energieversorgungsausrüstung.

Die Hilfe im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens geht über Generatoren und Transformatoren hinaus. Es wird eine große Bandbreite an Material geliefert, wie Leistungsschalter, Kabel und Kabelzubehör sowie Ersatzteile und Geräte für die Reparatur, die Wartung und den Betrieb der Energieinfrastruktur. Rund 56 500 Artikel unterschiedlichster Art wurden bereits in die Ukraine geschickt.

Seit dem 24. Februar hat die Europäische Kommission 523 Mio. EUR für humanitäre Hilfsprogramme bereitgestellt, um die vom Krieg in der Ukraine betroffenen Zivilisten zu unterstützen. Dieser Betrag umfasst 485 Mio. EUR für die Ukraine und 38 Mio. EUR für die Republik Moldau. Die genannten Mittel sind Teil der insgesamt 19,7 Mrd. EUR, die seit Kriegsbeginn von der EU und ihren Mitgliedstaaten in Form von finanzieller und humanitärer Hilfe sowie Sofort- und Haushaltshilfen bereitgestellt wurden.

Weitere Informationen

Factsheet: Die Europäische Union und die Ukraine

Factsheet zu den Vorkehrungen für den Winter

Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe der EU in der Ukraine

rescEU

Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen (ERCC)

Katastrophenschutzverfahren der EU

Pressekontakt: birgit [dot] schmeitzneratec [dot] europa [dot] eu (Birgit Schmeitzner), Tel.: +49 (30) 2280-2300. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
13. Dezember 2022
Autor
Vertretung in Deutschland