Das Europäische Parlament und der Rat müssen ihr nun noch formell zustimmen. „Ich bin hocherfreut über diese Einigung und die damit verbundene nachdrückliche Unterstützung für den neuen Europäischen Innovationsrat und unsere auftragsorientierte Forschungsagenda“, so Moedas. Die Einigung basiert auf dem Vorschlag der Kommission vom Juni 2018.
Das neue Programm wird auf den Erfolgen und Errungenschaften des laufenden Forschungs- und Innovationsprogramms (Horizont 2020) aufbauen. Durch den Europäischen Forschungsrat (ERC) und die Marie-Skłodowska-Curie-Stipendien und -Austauschmaßnahmen wird es nach wie vor als Exzellenzmotor für die Wissenschaft auf die wissenschaftliche Beratung, die technische Unterstützung und die gezielte Forschung der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC), des wissenschaftlichen Dienstes der Kommission, zurückgreifen.
Eingeführt werden mehrere Neuerungen wie der Europäischen Innovationsrat (European Innovation Council – EIC). Der EIC, der sich bereits in der Pilotphase befindet, fungiert als zentrale Anlaufstelle, wenn es darum geht, bahnbrechende Innovationen vom Labor bis zur Marktreife zu führen und Start-ups und KMU dabei zu helfen, ihre Ideen in einem größeren Maßstab umzusetzen (Scaling-up). Er wird über zwei Hauptfinanzierungsinstrumente, das eine für die Frühphase und das andere für die Entwicklung und Markteinführung, Innovatoren direkt unterstützen und die Arbeit des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT) ergänzen.
Nächste Schritte
Die vom Europäischen Parlament, dem Rat und der Kommission erzielte vorläufige politische Einigung liegt nun dem Europäischen Parlament und dem Rat zur formellen Zustimmung vor. Die finanziellen Aspekte von Horizont Europa sind von einer umfassenden Einigung über den nächsten langfristigen EU-Haushalt abhängig, den die Kommission im Mai 2018 vorgeschlagen hat.
Inwieweit sich Synergien mit anderen künftigen Programmen und Maßnahmen der EU ergeben werden, wird weiter diskutiert und hängt davon ab, welche Fortschritte bei den anderen sektoralen Vorschlägen innerhalb des langfristigen Haushalts der EU erzielt werden. Auch die Regelungen zu internationalen Assoziierungsabkommen sind noch Gegenstand der Diskussion.
Die Kommission beginnt nun, die Umsetzung von Horizont Europa vorzubereiten, damit die ersten Entwürfe der Arbeitsprogramme rechtzeitig zum Programmstart am 1. Januar 2021 veröffentlicht werden können.
Hintergrund
In Europa werden – bei einem Anteil an der Weltbevölkerung von nur 7 Prozent – 20 Prozent der weltweiten FuE-Investitionen getätigt und ein Drittel aller hochkarätigen wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht. Außerdem ist Europa beispielsweise in der Pharma-, Chemie-, Maschinenbau- und Modebranche weltweit führend.
Durch EU-Fördermittel konnten Teams über Ländergrenzen und wissenschaftliche Disziplinen hinweg zusammenarbeiten und unglaubliche Entdeckungen machen, die Europa zu einem weltweiten Spitzenreiter bei Forschung und Innovation gemacht haben.
"Horizont Europa" baut auf diesem Erfolg auf und führt zudem eine Reihe von Neuerungen ein, sodass es weiterhin eine spürbare Wirkung im Leben der Bürger und in der Gesellschaft insgesamt entfalten wird.
Die Kontinuität mit "Horizont 2020", dem aktuellen EU-Forschungs- und Innovationsprogramm für 2014-2020, wird weitgehend gewahrt: die drei Säulen bleiben bestehen, die Exzellenz ist nach wie vor im Mittelpunkt und die erprobten Finanzierungsregeln und -verfahren von Horizont 2020 werden beibehalten. Es gab jedoch Verbesserungen, um die Wirkung, die gesellschaftliche Relevanz und das Potenzial für bahnbrechende Innovationen zu maximieren.
"Horizont Europa" stellt einen entscheidenden Beitrag zur Umsetzung der Mitteilung „Eine erneuerte Europäische Agenda für Forschung und Innovation - Europas Chance, seine Zukunft zu gestalten“ dar. Diese Agenda, die auf dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der EU im Mai letzten Jahres in Sofia erörtert wurde, rückte die Schritte in den Vordergrund, die zur Sicherung der globalen Wettbewerbsfähigkeit Europas erforderlich sind.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung zum Vorschlag für Horizont Europa, Juni 2018
Factsheet zu Horizont Europa, Juni 2018
Factsheet mit EU-Erfolgsgeschichten im Bereich Forschung und Innovation, Juni 2018
Pressekontakt: Gabriele Imhoff, Tel.: +49 (30) 2280-2820
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per E-Mail oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 20 März 2019
- Autor
- Vertretung in Deutschland