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Vertretung in Deutschland
  • Presseartikel
  • 22. März 2022
  • Vertretung in Deutschland
  • Lesedauer: 3 Min

EU-Kommission richtet zentrale Anlaufstelle zur Unterstützung von Forschern aus der Ukraine ein

Ein pinker Hintergrund mit einem weißen Krais in der Mitte. Innerhalb des Kreises sind grafische Darstellungen eines DNA-Strang, verschiedene chemische Formeln und Verbindungen und unten im Kreis sind zwei Bücher dargestellt, die aufeinander liegen. Auf den Büchern ist grafisch ein Erlenmeyerkolben dargestellt.

Die EU-Kommission will Forscherinnen und Forschern aus der Ukraine dabei helfen, Wohn- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden und die Anerkennung ihrer Hochschulabschlüsse zu erleichtern. Dazu hat sie heute (Dienstag) eine zentrale Anlaufstelle für Informationen und Unterstützungsdienste für Forscher und Innovatoren aus der Ukraine eingerichtet: das Portal „Europäischer Forschungsraum für die Ukraine“ (ERA4Ukraine). „Ukrainische Wissenschaftler und Forscher haben maßgeblich zu Forschung und Innovation in der EU beigetragen. Solange die Assoziierung der Ukraine mit Horizont Europa noch nicht ratifiziert ist, haben wir dafür gesorgt, dass erfolgreiche Begünstigte bereits jetzt Mittel aus den Forschungs- und Innovationsprogrammen der EU erhalten können“, sagte Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend.

Das Portal ERA4Ukraine wird über das bestehende EURAXESS-Netz gestartet, das Forscher durch die Vernetzung von mehr als 600 Zentren und 43 nationalen Portalen in allen mit Horizont Europa assoziierten EU-Mitgliedstaaten und Ländern unterstützt. Alle Informationen werden in Kürze sowohl in englischer als auch in ukrainischer Sprache verfügbar sein. Jeder Mitgliedstaat und jedes assoziierte Land verfügt über ein nationales Portal, auf dem Unterstützungsdienste strukturiert bereitgestellt werden. Bislang stehen über 20 Länderportale zur Verfügung.

Außerdem hat Maria Leptin, Präsidentin des Europäischen Forschungsrats (ERC), bereits vergangene Woche alle 5600 ERC-Finanzhilfeempfänger aufgefordert, Forschern und Unterstützungspersonal, die aus der Ukraine geflüchtet sind, eine befristete Beschäftigung anzubieten. Diese neue ERC-Initiative ist Teil des ERA4Ukraine-Portals. Innerhalb nur eines Tages gingen 360 Angebote ein. Eine Pressemitteilung wurde hier veröffentlicht.

Weitere EU-Initiativen umfassen den Zugang zu Science4Refugees, einer bestehenden EURAXESS-Initiative, die Flüchtlingen Praktika, Teilzeit- und Vollzeitarbeitsplätze sowie Zugang zu der europäischen Forschungsgemeinschaft bietet, die Solidarität der EU mit der Ukraine und MSCA – gefährdete Forscher.

Auf dem Portal ERA4Ukraine finden sich auch Links zu #Science4Ukraine, einer Gemeinschaftsgruppe von Freiwilligen, in der sich Studenten und Forschungswissenschaftler aus akademischen Einrichtungen in Europa und der ganzen Welt zusammengeschlossen haben. Die Freiwilligen sammeln und verbreiten Informationen über Unterstützungsmöglichkeiten auf Hochschulebene sowie auf nationaler und internationaler Ebene für graduierte Studierende und Forscher, die direkt zu einer Hochschuleinrichtung in der Ukraine gehören.

Hintergrund

Die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine hat zu der größten humanitären Krise geführt, die Europa seit Jahrzehnten erlebt. Die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedstaaten arbeiten an allen Fronten, um die Ukraine mit humanitärer Hilfe und Katastrophenschutz zu unterstützen. Gleichzeitig hat die Kommission mehrere Schritte unternommen, um in den Bereichen Forschung und Innovation Unterstützung zu leisten.

Im Oktober 2021 unterzeichnete die Ukraine ihr Abkommen über die Assoziierung mit dem Programm Horizont Europa und dem Euratom-Programm für Forschung und Ausbildung. Da sich der Ratifizierungsprozess auf ukrainischer Seite verzögert hat, wurde das Assoziierungsabkommen nicht weiterverfolgt. Die Kommission hat in der Zwischenzeit administrative Schritte unternommen, um sicherzustellen, dass erfolgreiche ukrainische Begünstigte Mittel aus den Forschungs- und Innovationsprogrammen der EU erhalten können.

Am 3. März kündigte Kommissarin Gabriel an, dass die Europäische Kommission keine weiteren Kooperationsprojekte mit russischen Einrichtungen durchführen werde. Die Kommission hat die Vorbereitung von Finanzhilfevereinbarungen für Projekte im Rahmen des Programms Horizont Europa, an denen russische Forschungseinrichtungen beteiligt sind, ausgesetzt. Bis auf Weiteres wurden keine neuen Verträge unterzeichnet. Auch Zahlungen an russische Einrichtungen im Rahmen bestehender Verträge wurden bis auf Weiteres ausgesetzt.

ERA4Ukraine gehört zu EURAXESS, einer einzigartigen europaweiten Initiative zur Bereitstellung von Informationen und Unterstützungsdiensten für professionelle Forscher. Mit Unterstützung der Europäischen Union, der Mitgliedstaaten und der assoziierten Länder fördert sie die Mobilität und die Laufbahnentwicklung von Forschern und stärkt gleichzeitig die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Europa und der Welt. EURAXESS ist ein Netz, dem mehr als 600 Zentren und 43 nationale Portale in allen EU-Mitgliedstaaten und assoziierten Ländern angehören. Auch in der Schweiz und im Vereinigten Königreich gibt es Länderportale.

Weitere Informationen:

Vollständige Pressemitteilung

ERA4Ukraine

ERC für die Ukraine 

Pressekontakt: gabriele [dot] imhoffatec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff.) Tel.: +49 (0) 30 2280-2810. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
22. März 2022
Autor
Vertretung in Deutschland