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Vertretung in Deutschland
Pressemitteilung8. Februar 2023Vertretung in DeutschlandLesedauer: 3 Min

EU-Kommission will Katastrophenschutz in der EU verbessern

Read-out of the weekly meeting of the von der Leyen Commission by Janez Lenarčič, European Commissioner, the Union’s disaster resilience goals 

Die EU-Kommission will die EU und ihre Mitgliedstaaten besser auf künftige Notlagen und Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen und Waldbrände vorbereiten. Dazu hat sie gemeinsam mit den Mitgliedstaaten fünf Ziele zur Stärkung der Katastrophenresilienz im Bereich des Bevölkerungsschutzes festgelegt. Janez Lenarčič‚ EU-Kommissar für Krisenmanagement sagte: Mit der Umsetzung dieser europäischen Agenda für Katastrophenresilienz werden die EU und ihre Mitgliedstaaten besser in der Lage sein, auf Katastrophen größeren Ausmaßes zu reagieren, sie zu verhindern und Vorsorge zu treffen. Dies wird mehr Leben retten und die Bürgerinnen und Bürger, die Lebensgrundlagen und die Umwelt in der EU besser schützen.“

Kommissar Lenarčič ergänzte: Seit über 20 Jahren sorgt das Katastrophenschutzverfahren der EU für rasche und effiziente Soforthilfe bei Katastrophen größeren Ausmaßes, die die Länder alleine nicht bewältigen können. Die Hilfe, die im Rahmen dieser Solidaritätseinsätze der EU bereitgestellt wird, ist beeindruckend. Jedoch treten Naturkatastrophen und vom Menschen verursachte Katastrophen immer häufiger auf, werden immer intensiver und komplexer und haben zunehmend sektoren- und grenzübergreifende Auswirkungen. Während wir uns noch von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie erholen, wird die Klimakrise in Form extrem verheerender Waldbrände, Dürren und Überschwemmungen in ganz Europa immer stärker spürbar. Gleichzeitig verursacht Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine Schockwellen in ganz Europa und darüber hinaus. Um dem standzuhalten, müssen wir unsere kollektive Resilienz stärken, indem wir die sich verändernde Risikolandschaft besser verstehen und gemeinsam an einem Strang ziehen.“

Die fünf europäischen Katastrophenresilienz-Ziele sind:

  1. Antizipieren – Risikobewertung, Antizipation und Planung des Katastrophenrisikomanagements verbessern Da die Risiken, mit denen die EU konfrontiert ist, so komplex und miteinander verflochten sind, ist es wichtig, Schwachstellen in kritischen Sektoren zu ermitteln und Gefahren und Bedrohungen zu antizipieren.
  2. Vorsorgen – Risikobewusstsein und Vorsorge in der Bevölkerung stärken Die Stärkung des Risikobewusstseins und die Verbesserung des Vorsorgestands der Bevölkerung tragen dazu bei, die Auswirkungen von Katastrophen zu verringern.
  3. Warnen – Frühwarnung verbessern Durch die Verbesserung der Frühwarnsysteme wird sichergestellt, dass Warnmeldungen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene die richtigen Menschen rechtzeitig erreichen.
  4. Bewältigen – Bewältigungskapazitäten im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens ausbauen Durch den weiteren Ausbau der Bewältigungskapazitäten im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens kann die EU mehr Hilfe leisten, um kritische Lücken zu schließen und zu vermeiden, dass die Lage sich weiter verschlechtert, wenn die Kapazitäten eines Landes überlastet sind.
  5. Sichern – für ein robustes Katastrophenschutzsystem sorgen Katastrophenschutzsysteme müssen rund um die Uhr einsatzbereit sein – vor allem während und nach Katastrophen, wenn sie am dringendsten benötigt werden. Die Aktualisierung der Betriebskontinuitätspläne und -verfahren und die Gewährleistung der Koordinierung und des bereichsübergreifenden Informationsaustauschs, auch mit Anbietern kritischer Infrastrukturen, werden dazu beitragen, die kontinuierliche Einsatzbereitschaft der Katastrophenschutzsysteme zu sichern.

Um die Umsetzung dieser Ziele anzustoßen, startet die Europäische Kommission fünf Leitinitiativen, eine für jedes Ziel. Eine Leitinitiative sieht beispielsweise den Start der Initiative preparEU vor – ein gesamteuropäisches Sensibilisierungsprogramm für Katastrophenresilienz, das sich an die europäischen Bürgerinnen und Bürger richtet.

Hintergrund

Ist ein Land mit seinen Bewältigungskapazitäten einem Notfall nicht gewachsen, kann es über das Katastrophenschutzverfahren der EU um Hilfe ersuchen. Sobald das Verfahren aktiviert ist, übernimmt das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen der EU die Koordinierung und Finanzierung der Hilfe, die von den EU-Mitgliedstaaten und acht weiteren Teilnehmerstaaten (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Island, Montenegro, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien und Türkei) spontan angeboten wird. Mit den Unionszielen für Katastrophenresilienz werden prioritäre Bereiche und damit verbundene spezifische Ziele zur Stärkung der Katastrophenresilienz des EU-Katastrophenschutzverfahrens und der Mitgliedstaaten festgelegt. Die Ziele bieten eine unverbindliche gemeinsame Ausgangsbasis für die Unterstützung von Präventions- und Vorsorgemaßnahmen im Falle von Katastrophen, von denen zwei oder mehr Länder gleichzeitig betroffen sind.

Weitere Informationen:

Vollständige Pressemitteilung

Empfehlung der Kommission zu den Katastrophenresilienzzielen der Union

Mitteilung der Kommission „Katastrophenresilienzziele der Europäischen Union: sich gemeinsam für künftige Notfälle rüsten

Katastrophenschutzverfahren der EU

Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen

Factsheet (EN)

Pressekontakt: katrin [dot] ABELEatec [dot] europa [dot] eu (Katrin Abele), Tel.: +49 (30) 2280-2140. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
8. Februar 2023
Autor
Vertretung in Deutschland