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Vertretung in Deutschland
Presseartikel22 September 2021Vertretung in Deutschland

EU stellt 119 Millionen Euro an Hilfe für humanitäre Krise in Jemen bereit

Heute (Mittwoch) hat die Kommission angekündigt, weitere 119 Mio. Euro an humanitärer Hilfe und Entwicklungshilfe in Jemen bereitzustellen. Die Hilfe soll das Leid schutzbedürftiger Menschen nach mehr als 6 Jahren Konflikt lindern. Jemen ist das Land...

Da die Krise auch nationale Einrichtungen, öffentliche Dienste und Infrastrukturen in Mitleidenschaft gezogen hat, wurde die menschliche Entwicklung im Land um mehr als 20 Jahre zurückgeworfen.

Jutta Urpilainen, Kommissarin für internationale Partnerschaften, erläuterte:„Dem Leid der Menschen und der drohenden Hungersnot in Jemen muss Einhalt geboten werden. Wir setzen alle Instrumente ein, die uns zur Verfügung stehen, und durch die heutige Aufstockung der Entwicklungsfinanzierung im Rahmen des Engagements der EU werden die wirtschaftlichen Ursachen für den steigenden Bedarf an humanitärer Hilfe vor Ort angegangen.“ Die EU signalisiere anderen Gebern klar und deutlich, dass die Entwicklungsfortschritte Jemens zum Wiederaufbau nach dem Konflikt unbedingt gewahrt werden müssen. So können sich schutzbedürftige Familien in ganz Jemen mit Nahrungsmitteln versorgen, und sie erhalten Zugang zu lebensnotwendigen Dienstleistungen. „Bei unserer Unterstützung liegt ein Schwerpunkt auf der Stärkung der Wirtschaftskraft von Frauen, da ihr Beitrag für den Wiederaufbau des Landes von entscheidender Bedeutung ist“, so Urpilainen.

  • Die heute in Aussicht gestellten humanitären Mittel belaufen sich auf 44 Mio. Euro. Sie werden Vertriebenen und schutzbedürftigen Bevölkerungsgruppen zugutekommen, die von Ernährungsunsicherheit, Mangelernährung und Gesundheitskrisen betroffen sind. Mit den EU-Mitteln wird sowohl zur Lieferung von Versorgungsgütern beigetragen als auch finanzielle Hilfe geleistet, und Schutzbedürftige erhalten medizinische Versorgung, Schutz und Nahrungsmittel.
  • Die von der EU ebenfalls zugesagte Entwicklungsfinanzierung in Höhe von 75 Mio. Euro wird die Resilienz der von dem Konflikt betroffenen Bevölkerungsgruppen stärken, indem die Auswirkungen der sich verschlechternden Wirtschaftslage abgeschwächt und der zunehmende humanitäre Bedarf aufgefangen werden. Mit den EU-Mitteln können lokale Behörden Basisdienste aufrechterhalten – auch in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Wasser und nachhaltige Energie. Sie werden zur Unterstützung einkommensschwacher Haushalte beitragen, indem Möglichkeiten für Existenzgründungen im Sektor Erhaltung des kulturellen Erbes geschaffen und privates Unternehmertum unterstützt werden. Dabei stehen junge Menschen und Frauen im Vordergrund, weil sie grundlegend zur Gestaltung einer wirtschaftlichen Basis beitragen, die die Erholung nach dem Konflikt fördern könnte.

Hintergrund

Der humanitäre Bedarf in Jemen ist so groß wie noch nie zuvor. Die sozioökonomische Lage und die COVID-19-Pandemie verschärfen die Lage noch weiter. Dadurch, dass sich die Wirtschaftslage in ganz Jemen immer weiter verschlechtert, verlieren Menschen ihre Existenzgrundlage und können sich keine Lebensmittel und Basisdienstleistungen mehr leisten. Dies lässt den humanitären Bedarf noch weiter zunehmen.

Die Konflikte im ganzen Land gefährden auch weiterhin die Zivilbevölkerung und führen zu Vertreibungen sowie zur Zerstörung von Infrastrukturen wie Krankenhäusern und Schulen. Die Einfuhr von Nahrungsmitteln, Treibstoff und Arzneimitteln ist nur begrenzt möglich, was zu Engpässen und hohen Preisen führt. Auch die Bereitstellung von humanitärer Hilfe und Entwicklungshilfe ist nach wie vor sehr erschwert.

Die anhaltenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben das Gesundheitswesen an seine Grenzen gebracht und den Zugang zu den Märkten erschwert. Nach zwei Jahren wurden nun Gegenden in Jemen ermittelt, in denen hungersnotähnliche Bedingungen herrschen, und inzwischen sind fast 50 000 Menschen vom Hungertod bedroht. Die Zahl der Menschen, denen schwerwiegende Ernährungsunsicherheit droht, wird auf 16,2 Millionen geschätzt.

Zu Beginn der Coronavirus-Pandemie haben die humanitären Partnerorganisationen der EU Maßnahmen zur Infektionsprävention und -bekämpfung ergriffen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Dazu gehört eine verstärkte Sensibilisierung und die Erprobung eines Konzepts der Abschirmung lokaler Gemeinschaften, um die am stärksten von schweren Krankheitsverläufen bedrohten Bevölkerungsgruppen unter den Vertriebenen zu schützen.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung: Humanitäre Krise in Jemen: EU stellt weitere 119 Mio. Euro bereit

Humanitäre Hilfe in Jemen

EU-Partnerschaft mit Jemen

Pressekontakt: Fabian Weber. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per E-Mail oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
22 September 2021
Autor
Vertretung in Deutschland