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Vertretung in Deutschland
Presseartikel28. September 2018Vertretung in DeutschlandLesedauer: 3 Min

EU-Zollbehörden beschlagnahmten 2017 mehr als 31 Millionen gefälschte Waren

Die europäischen Zollbehörden haben im vergangenen Jahr an den EU-Außengrenzen mehr als 31 Millionen nachgeahmte und gefälschte Waren in einem Gesamtwert von über 580 Mio. Euro beschlagnahmt. Zwar sind die Gesamtzahlen seit 2016 zurückgegangen, doch...

Die insgesamt am häufigsten vertretene Kategorie waren Nahrungsmittel, die 24 Prozent der Gesamtmenge der beschlagnahmten Waren ausmachten, gefolgt von Spielzeug (11 Prozent), Zigaretten (9 Prozent) und Bekleidung (7 Prozent), teilte die Kommission gestern (Donnerstag) mit.

Der für Wirtschafts- und Finanzangelegenheiten, Steuern und Zoll zuständige Kommissar Pierre Moscovici erklärte: „Die Zollunion der EU steht beim Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor gefälschten, nachgeahmten und manchmal sehr gefährlichen Waren an vorderster Front. Wenn wir Einfuhren von Fälschungen in die EU stoppen, kommt das auch der Beschäftigung und der Wirtschaft insgesamt zugute. Die Europäische Union setzt sich für das geistige Eigentum ein, und wir werden uns weiter für den Schutz der Gesundheit der Verbraucher und der Unternehmen vor Verstößen gegen ihre Rechte starkmachen.“

Bei den Beförderungsarten der gefälschten Waren liegt der Seeverkehr an der Spitze: 65 Prozent aller beschlagnahmten Artikel gelangten per Schiff in die EU, in der Regel in großen Sendungen. An zweiter Stelle liegt der Luftverkehr mit 14 Prozent der gefälschten Artikel, an dritter liegen Kurier- und Postdienste, die zusammen 11 Prozent ausmachten und hauptsächlich online bestellte Verbrauchsgüter wie Schuhe, Bekleidung, Taschen und Uhren betrafen.

China ist nach wie vor das Hauptursprungsland gefälschter Waren, die in die EU verbracht werden. Die meisten gefälschten Kleidungsstücke stammten aus der Türkei, während die meisten gefälschten Mobiltelefone und Zubehör, Tintenpatronen und Toner, CDs/DVDs sowie Etiketten und Aufkleber aus Hongkong und China in die EU gelangten. Aus Indien stammten die meisten gefälschten und potenziell schädlichen Arzneimittel. In 90 Prozent der Fälle wurden die sichergestellten Waren vernichtet oder es wurden Gerichtsverfahren eingeleitet, um eine Rechtsverletzung festzustellen oder strafrechtliche Sanktionen zu verhängen.

Hintergrund

In den vergangenen 50 Jahren hat sich die Zollunion zu einem Eckpfeiler unseres Binnenmarkts entwickelt, durch den die Grenzen der EU sicher bleiben und unsere Bürgerinnen und Bürger vor verbotenen und gefährlichen Waren wie Waffen, Drogen und gefälschten Waren geschützt werden.

Der Bericht der Kommission über Zollmaßnahmen zur Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums wird seit dem Jahr 2000 jährlich veröffentlicht und stützt sich auf Daten, die der Kommission von den Zollverwaltungen der Mitgliedstaaten übermittelt werden.

Die diesjährigen Zahlen belegen, wie wichtig die im vergangenen Jahr von der Kommission vorgestellten Maßnahmen sind, die den wirksamen Schutz von Rechten des geistigen Eigentums gewährleisten und damit europäische Unternehmen – insbesondere KMU und Start-ups – ermutigen sollen, in Innovation und Kreativität zu investieren. Diese Initiative soll für eine effiziente Ahndung von Verstößen gegen die Rechte des geistigen Eigentums, für Vereinfachungen bei grenzüberschreitenden Rechtsstreitigkeiten und für eine bessere Bekämpfung von Marken- und Produktpiraterie sorgen.

Die Daten liefern nützliche Informationen für die Analyse von Verletzungen der Rechte des geistigen Eigentums und werden auch von anderen Einrichtungen wie dem Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum und der OECD für die Erstellung wirtschaftlicher Daten und die Erfassung der von Fälschern am häufigsten genutzten Handelsrouten herangezogen.

Weitere Informationen:

Der vollständige Bericht ist hier abrufbar.

FACTSHEET: Gefälschte Waren, die an der EU-Grenze beschlagnahmt wurden

Pressemitteilung: Zollunion: größter Handelsblock der Welt feiert 50-jähriges Bestehen

Pressekontakt: reinhard [dot] hoenighausatec [dot] europa [dot] eu (Reinhard Hönighaus), Tel.: +49 (30) 2280-2300

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
28. September 2018
Autor
Vertretung in Deutschland