Europäischer Forschungsrat fördert 40 Projekte der Pionierforschung in Deutschland

Ihre Arbeit soll neue Erkenntnisse zu vielen Themen liefern, z. B. zu den Zusammenhängen zwischen Fettleibigkeit und Bauchspeicheldrüsenkrebs, zur Bedrohung durch Wildtierviren, zu vom Gehirn inspirierten Computerchips mit neuronalen Netzen und neuen Möglichkeiten für Architekten, die Gebäude der Zukunft zu entwerfen. Der Anteil der geförderten Forscherinnen betrug in der aktuellen Auswahlrunde mehr als 20 Prozent.

Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, sagte: „Die Vergabe von mehr als 200 ERC Advanced Grants in wissenschaftlichen Schlüsselbereichen wird dazu beitragen, unsere Forschungs- und Innovationskapazitäten zum Nutzen aller EU-Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Ich freue mich auch darüber, dass sich mehr Frauen um diese prestigeträchtigen Finanzhilfen bewerben und sie auch gewinnen.“

Neben der Stärkung der europäischen Wissensbasis werden die Grants auch rund 1900 neue Arbeitsplätzen für Postdoktoranden, Doktoranden und anderes Wissenschaftspersonal schaffen. Die Projekte werden an Universitäten und Forschungszentren in 14 Mitgliedstaaten und assoziierten Ländern durchgeführt, wobei das Vereinigte Königreich (51 Stipendien), Deutschland (40), Frankreich (22) und die Niederlande (17) die höchste Anzahl von Grants erhalten haben.

Die ERC-Wettbewerbe stehen Wissenschaftlern aller Nationalitäten offen, und in dieser Runde erhielten Forscher aus 25 Ländern eine Förderung. Bei der Ausschreibung reichten 2.678 Bewerber ihre Vorschläge in allen Forschungsbereichen ein. 22 Prozent der Vorschläge wurden von Forscherinnen eingereicht, 23 Prozent der Zuschüsse wurden an Frauen vergeben. Seit Beginn des Programms Horizont 2020 ist der Anteil von Frauen unter den Wissenschaftlern, die Advanced Grants erhalten haben, stetig gestiegen, von etwa 10 Prozent im Jahr 2014 auf mehr als 22 Prozent im Jahr 2020.

Forscherinnen und Forscher, die sich für einen ERC Advanced Grant bewerben möchten, haben vom 20. Mai bis 31. August 2021 Zeit, sich für die nächste Förderrunde zu bewerben.

Hintergrund

Mit den ERC Advanced Grants werden exzellente Wissenschaftler in einer Karrierestufe gefördert, in der sie bereits etablierte Spitzenforscherinnen und -forscher sind und anerkannte Leistungen vorweisen können. Die Kandidaten müssen den bahnbrechenden Charakter, den Ehrgeiz und die Machbarkeit ihres wissenschaftlichen Vorschlags nachweisen. Die Projekte müssen an Einrichtungen in der EU oder assoziierten Ländern angesiedelt sein.

Über den ERC

Der Europäische Forschungsrat, der 2007 von der Europäischen Union gegründet wurde, ist die wichtigste europäische Förderorganisation für exzellente Pionierforschung. Jedes Jahr wählt er die besten und kreativsten Forscher aller Nationalitäten und jeden Alters aus, um Projekte in Europa durchzuführen. Der ERC bietet vier zentrale Förderprogramme an: Starting, Consolidator, Advanced und Synergy Grants. Mit dem zusätzlichen Förderprogramm „Proof of Concept“ hilft er den Geförderten, die Lücke zwischen ihrer bahnbrechenden Forschung und den frühen Phasen der Kommerzialisierung zu schließen. Bis heute hat der ERC fast 10.000 Forscher in verschiedenen Stadien ihrer Karriere und über 70.000 Postdoktoranden, Doktoranden und andere Mitarbeiter in ihren Forschungsteams gefördert. Der ERC wird von einem unabhängigen Leitungsgremium, dem wissenschaftlichen Rat, geleitet. Der Präsident des ERC ist Professor Jean-Pierre Bourguignon. Das Gesamtbudget des ERC für die Jahre 2021 bis 2027 beträgt mehr als 16 Mrd. Euro und ist Teil des Programms Horizont Europa, für das die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, zuständig ist.

Die Nationale Kontaktstelle ERC berät und informiert im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu allen den ERC betreffenden Bereichen.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung: ERC Advanced Grants: 209 top researchers awarded over €500m

Zur Förderung und Antragstellung

Pressekontakte beim ERC: Marcin Moñko, Tel.: +32 (0) 2 296 66 44, ERC-PRESSec [dot] europa [dot] eu (Eilish Brault), Tel.: +32 2 295 24 71

Pressekontakt bei der Vertretung der Europäischen Kommission: gabriele [dot] imhoffec [dot] europa [dot] eu ( Gabriele Imhoff ) , Tel.: +49 (30) 2280-2820

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageerlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.