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Vertretung in Deutschland
Presseartikel4. April 2016Vertretung in DeutschlandLesedauer: 3 Min

Europäisches Hochschulranking: Hochschulen sollen als Wirtschaftsmotoren in der Region wirken

Die dritte und bislang umfangreichste Ausgabe des europäischen Hochschulrankings "U-Multirank" wurde heute (Montag) veröffentlicht: Unter den insgesamt 1.300 Hochschulen, die weltweit teilnahmen, waren 85 deutsche Hochschulen.

Erasmus-Studenten

Beim getesteten Indikator "gemeinsame Publikationen mit Wirtschaft und Industrie" befinden sich aus Deutschland mit den Hochschulen aus Reutlingen, Nürnberg und München gleich drei an der Spitze. Nur ein Fünftel der Teilnehmer waren der Ansicht, dass Universitäten eine bedeutende Rolle bei regionaler oder nationaler Innovation spielen.

Bildungskommissar Tibor Navracsics sagte: "U-Multirank liefert wertvolle Informationen für die Teilnehmer und gibt uns ein besseres Bild darüber, wie effektiv Universitäten als Wirtschaftswachstumstreiber und für den sozialen Zusammenhalt sind. Europa braucht leistungsfähige Universitäten ebenso wie technische und regionale Institutionen, die mit Unternehmen zusammenarbeiten und Innovationsmotoren für ihre Regionen sind. Die EU muss mehr tun, um sie zu unterstützen und ich werde dies in der erneuerten Strategie zur Modernisierung der Hochschulbildung im Laufe des Jahres berücksichtigen."

Die dritte Ausgabe von U-Multirank umfasst mehr als 1.300 Hochschulen aus über 90 Ländern sowie Daten zu mehr als 3.250 Fakultäten und 10.700 Studiengängen.

Mit seinem multi-dimensionalen Ansatz vergleicht U-Multirank die Leistungen von Hochschulen in fünf Dimensionen und stuft sie bei jedem Indikator in fünf Ranggruppen ein von "A" (sehr gut) bis "E" (schwach).

U-Multirank zeigt die vielfältigen Stärken der Hochschulen. Während in der Forschung beim weltweiten Vergleich US Hochschulen dominieren, zeigen sich bei Wissenstransfer, der internationalen Orientierung sowie Studium und Lehre die Stärken der europäischen Hochschulen. Weitere Dimensionen in U-Multirank sind Internationalität und regionales Engagement.

Die Listen zeigen zehn Indikatoren - von der Betreuungsrelation für die Dimension "Studium und Lehre" bis hin zum Anteil besonders häufig zitierter Publikationen für die Forschung. Der Indikator "Top cited publications" ist in U-Multirank einer von acht Indikatoren zur Forschung. Hier werden die Spitzenplatzierungen stark von US Hochschulen dominiert, die 18 der 25 Spitzenhochschulen stellen.

In der Liste der Hochschulen mit den meist zitierten Publikationen sind nur sechs europäische: je zwei aus Frankreich und Großbritannien sowie je eine aus der Schweiz und Finnland. Unter den 25 Hochschulen mit den absolut meisten Publikationen sind zwölf aus den USA, fünf aus Asien, zwei kanadische sowie eine aus Brasilien – sowie fünf europäische Hochschulen, darunter vier aus Großbritannien und eine aus Frankreich.

Ein völlig anderes Bild zeigt sich bei dem Indikator "gemeinsame Publikationen mit Wirtschaft und Industrie", ein Schlüsselindikator für die Dimension Wissenstransfer: Hier sind 17 der 25 Top-Hochschulen aus Europa, darunter viele Technische Universitäten und Fachhochschulen – aus Deutschland finden die Hochschulen Reutlingen, Nürnberg und München.

Blickt man auf den Anteil interdisziplinärer Publikationen an allen Publikationen der Hochschulen dominieren unter den Top 25 zu etwas gleichen Anteilen Hochschulen aus Europa (12) und Asien (11).

Die U-Multirank Daten zeigen etwa auch, an welchen Hochschulen ein reger internationaler Studierendenaustausch zu finden ist: hier lassen sich keine einzelnen Länder als herausragend erkennen. Die Liste der Spitzenhochschulen wird hier von Business Schools dominiert. Hochschulen mit der besten Betreuungsrelation, sind in einer Reihe von europäischen Ländern zu finden (Belgien, Deutschland, Italien, Polen und Spanien), und ebenso in Brasilien und Japan.

Die vierte Ausgabe von U-Multirank wird im März 2017 veröffentlicht. Hochschulen, die sich beteiligen möchten, können sich auf der U-Multirank Webseite für die Teilnahme registrieren.

U-Multirank wird von der EU Kommission aus Mitteln von Erasmus+ über den Zeitraum 2013-2017 mit insgesamt rund vier Millionen Euro gefördert. Die Planungen für die Zukunft sehen eine unabhängige nichtkommerzielle Einrichtung als Träger eines Rankings vor, dass sich an den Bedürfnissen der Nutzer - Studierenden wie Hochschulen – orientiert.

2013 bis 2017 wird U-Multirank mit 4 Mio. Euro aus dem Programm Erasmus+ unterstützt. Ziel ist es, das eine unabhängige, gemeinnützige Einrichtung das Ranking auf Open-Source-Basis übernimmt.

Die vollständigen Ergebnisse stehen online hier zur Verfügung. Zum Statement des Kommissars gelangen Sie hier.

Pressekontakt: gabriele [dot] imhoffatec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff), Tel.: +49 (30) 2280-2820

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet der Infopunkt der Berliner Vertretung der Europäischen Kommission per infoateuropa-punkt [dot] de (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
4. April 2016
Autor
Vertretung in Deutschland