Die EU stellt der Ukraine weitere Hilfsgüter im Wert von 11,3 Millionen Euro bereit und hat dafür die neuen rescEU-Notfallreserven mobilisiert. Die von der EU gelieferte Ausrüstung umfasst 300.000 Spezialschutzanzüge, 5.600 Liter Dekontaminierungsmittel und 850 Geräte für Dekontaminierungsmaßnahmen.
Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič‚ sagte dazu: „Russlands ungerechtfertigter Krieg und Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen haben die ukrainischen Gesundheitssysteme massiv unter Druck gesetzt. In den letzten vier Monaten haben wir rund um die Uhr gearbeitet - um sicherzustellen, dass die EU rasch auf die Ersuchen der Ukraine um spezifische Ausrüstung und humanitäre Hilfsgüter reagieren kann.“
Im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens haben bereits 30 Länder der Ukraine Güter zur Verfügung gestellt. Der medizinische Bedarf ist Lenarčič zufolge durch den anhaltenden Krieg aber so enorm, dass nun die strategischen rescEU-Reserven mobilisiert werden: „Medizinische Ausrüstung sowie Ausrüstung, die auf chemische, biologische oder nukleare Notfälle zugeschnitten ist, befinden sich auf dem Weg in die Ukraine. Krankenhäuser und medizinische Fachkräfte in der Ukraine arbeiten unter ständigem Beschuss. Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um ihnen die notwendigen Instrumente zur Rettung von Menschenleben zur Verfügung zu stellen.“
Da Krankenhäuser in der Ukraine dringend medizinische Ausrüstung benötigen, stellt die EU auch Patientenmonitore, Infusionspumpen und Beatmungsgeräte sowie Schutzausrüstung für medizinisches Personal wie Masken und Kittel bereit. Diese Hilfe stammt aus den Notfallvorräten der EU, die in Rumänien, Ungarn, Schweden, Griechenland, Dänemark sowie Deutschland vorgehalten werden. Die EU reagiert damit auf ein Ersuchen der ukrainischen Regierung. Sie hatte um medizinische Ausrüstung, Schutzausrüstung und Spezialausrüstung zum Einsatz bei chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Bedrohungen gebeten.
Das Zentrum der EU für die Koordination von Notfallmaßnahmen steht in engem Kontakt mit den ukrainischen Behörden, entsprechend dem von der Ukraine gemeldeten spezifischen Bedarf weitere Hilfe zu leisten.
Hintergrund
Nach der Aktivierung des EU-Katastrophenschutzverfahrens bietet rescEU einen zusätzlichen Schutz und gewährleistet eine schnellere und umfassendere Katastrophenabwehr. Die rescEU-Reserve wird zu 100 Prozent von der EU finanziert und ihr Einsatz wird in enger Zusammenarbeit mit dem Land, in dem die Reserve angesiedelt ist, von der Europäischen Kommission kontrolliert. In Notfällen bietet die rescEU-Reserve Unterstützung für alle EU-Mitgliedstaaten und Teilnehmerstaaten des Verfahrens und kann auch in Nachbarländern der EU zum Einsatz kommen.
Um die Krisenvorsorge und -reaktion der EU bei Gefahren für die öffentliche Gesundheit u. a. aufgrund chemischer, biologischer, radiologischer und nuklearer (CBRN) Bedrohungen zu verbessern, hat die Kommission im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens strategische Reserven an Bewältigungskapazitäten gebildet. Dazu gehören Lagerbestände, die sowohl medizinische als auch CBRN-medizinische Gegenmaßnahmen und Ausrüstung umfassen.
Weitere Informationen:
Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe der EU in der Ukraine
ZENTRUM FÜR DIE KOORDINATION VON NOTFALLMAßNAHMEN
Katastrophenschutzverfahren der EU
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 27. Juni 2022
- Autor
- Vertretung in Deutschland