
(03.06.2016) - EU-Fischereikommissar Karmenu Vella erklärte dazu: „Wir haben nun ein machtvolles Instrument, das uns dabei helfen wird, illegale, ungemeldete und unregulierte Fischerei auf europäischer und internationaler Ebene zu bekämpfen. Die EU hat schon immer eine führende Rolle beim Kampf gegen die illegale Fischerei gespielt und hat das Abkommen mit als Erste bereits 2011 angenommen. Wir müssen sicherstellen, dass alle Küstenstaaten die Möglichkeit haben, das Port State Measures Agreement effektiv umzusetzen.“
Nach Schätzungen der FAO werden pro Jahr etwa 26 Mio. Tonnen Fisch mit einem Gesamtwert von über 20 Mrd. Euro illegal gefangen. Das Port State Measures Agreement wurde von der FAO im November 2009 beschlossen. Es tritt am Sonntag in Kraft, 30 Tage, nachdem der 25. Vertragspartner das Abkommen ratifiziert hat. Bisher haben 29 Länder und die Europäische Union (als Ganzes) das Abkommen unterschrieben. Zusammen sind sie für 62 Prozent der weltweiten Fischimporte und 49 Prozent der Exporte verantwortlich.
Innerhalb der EU ist IUU-Verordnung seit 2010 in Kraft. Sie gilt für alle Anlandungen und Umladungen von EU-Schiffen und Drittlandschiffen in EU-Häfen und für alle Erzeugnisse der Meeresfischerei, die in die EU ein- oder aus der EU ausgeführt werden. Dadurch soll sichergestellt werden, dass keine Erzeugnisse aus illegaler Fischerei auf den EU-Markt gelangen.
Zu diesem Zweck müssen Länder die rechtmäßige Herkunft der von Schiffen unter ihrer Flagge gefangenen Fische bescheinigen und damit gewährleisten, dass alle Erzeugnisse aus der Meeresfischerei, die in die EU ein- oder aus der EU ausgeführt werden, lückenlos zurückverfolgt werden können. Durch dieses System soll sichergestellt werden, dass die Länder sowohl ihre eigenen Erhaltungs- und Bewirtschaftungsvorschriften als auch international vereinbarte Vorschriften einhalten.
Karmenu Vella, EU-Kommissar für Umwelt und Fischerei, wird am 17. Juni Deutschland besuchen. Gemeinsam mit dem niedersächsischen Europaabgeordneten Matthias Groote wird er mit Landwirten und Fischern zusammentreffen. Im Rahmen seines Besuchs in Ostfriesland besucht er zudem die MARIKO GmbH in Leer, deren Schwerpunkt die Vernetzung der maritimen Wirtschaft und Wissenschaft vor allem in der Region Ems-Achse ist. Im Rahmen des grenzüberschreitenden Kooperationsprojekt MariGreen arbeitet sie mit an der Entwicklung und Durchsetzung von GreenShipping-Technologien und -Entwicklungen im deutsch-niederländischen Grenzraum.
Weitere Informationen:
Statement von EU-Kommissar Karmenu Vella
Website der EU-Kommission zur illegalen Fischerei
Fragen und Antworten zum Abkommen auf der FAO-Website
Pressekontakt: claudia [dot] guskeec [dot] europa [dot] eu (Claudia Guske), +49 (30) 2280-2190
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageerlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 3. Juni 2016
- Autor
- Vertretung in Deutschland