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Vertretung in Deutschland
  • Pressemitteilung
  • 1. September 2022
  • Vertretung in Deutschland
  • Lesedauer: 3 Min

Im polnischen Rzeszów: EU eröffnet Zentrum für medizinische Evakuierungen aus der Ukraine

EU Flagge und Ukraine Flagge.

Janez Lenarčič, EU-Kommissar für Krisenmanagement, und die Gesundheitsminister Polens und der Ukraine, eröffnen heute im polnischen Rzeszów gemeinsam eine neues EU-Zentrum für die medizinische Evakuierung ukrainischer Patientinnen und Patienten, den „EU Medevac Hub“. Das Zentrum bietet Ukrainerinnen und Ukrainern einen sicheren Ort, von dem aus sie anschließend zur Behandlung in Krankenhäuser anderer europäischer Länder ausgeflogen werden. Im Zentrum erhalten sie rund um die Uhr medizinische Hilfe und psychologische Betreuung. Das Zentrum soll auch dem medizinischen Personal die Versorgung Schutzbedürftiger erleichtern. Das Zentrum wird aus dem EU-Katastrophenschutzverfahren finanziert und ist Teil eines umfassenderen Programms zur medizinischen Evakuierung, das die Europäische Union im März 2022 auf den Weg gebracht hat.

EU-Kommissar Janez Lenarčič erklärte hierzu: „Die Zahl der Verwundeten in der Ukraine nimmt täglich zu und die bereits unterversorgten Krankenhäuser haben Schwierigkeiten, alle medizinisch zu versorgen. Gleichzeitig können lebenswichtige Behandlungen chronisch kranker Patienten aufgrund der Zerstörung von Gesundheitseinrichtungen nicht mehr gewährleistet werden. Wir können diese Menschen nicht im Stich lassen. Mit einem neuen Zentrum bei Rzeszów in Polen intensiviert die EU daher ihre Anstrengungen der medizinischen Evakuierung ukrainischer Patienten. Das Zentrum für medizinische Evakuierungen wird eine entscheidende Rolle beim raschen Transport der Patienten in Krankenhäuser in ganz Europa spielen. Ich möchte mich bei allen Ländern bedanken, die sich bereit erklärt haben, Patienten aus der Ukraine aufzunehmen und Leben zu retten. Das ist ein wunderbares Beispiel für Solidarität in der EU.“

Flüge in andere EU-Staaten zweimal wöchentlich

Das Zentrum liegt nahe der polnischen Stadt Rzeszów, wo sich einer der am nächsten zur Ukraine gelegenen Flughäfen befindet. Zweimal wöchentlich werden Patientinnen und Patienten aus Rzeszów zur weiteren Behandlung in andere Länder ausgeflogen. Die jeweiligen Flüge werden dabei von Norwegen durchgeführt.

Durch den anhaltenden Krieg ist die medizinische Notfallversorgung in der Ukraine stark eingeschränkt, und aufgrund des Flüchtlingszustroms geraten auch die Krankenhäuser in den Nachbarländern unter Druck. Um die Gesundheitssysteme in der Ukraine, Polen, Moldau und der Slowakei zu entlasten, hat die EU damit begonnen, im Rahmen ihres Katastrophenschutzverfahrens Patiententransporte in Krankenhäuser in ganz Europa zu organisieren. Seit dem 11. März wurden 1143 ukrainische Patienten in 18 europäische Länder evakuiert, darunter Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, Dänemark, Schweden, Rumänien, Luxemburg, Belgien, Spanien, Portugal, die Niederlande, Österreich, Norwegen, Litauen, Finnland, Polen und Tschechien. Auch WHO und IOM leisten einen Beitrag zum Zentrum für medizinische Evakuierungen.

Hintergrund

Nach Russlands Invasion hat die Europäische Kommission ein Standardverfahren für die medizinische Evakuierung von Vertriebenen aus der Ukraine eingeführt, die eine medizinische Versorgung benötigen. Die Evakuierung wird über das EU-Katastrophenschutzverfahren koordiniert und vom neuen rescEU-Evakuierungsflugzeug unterstützt, das von der EU finanziert und von Norwegen betrieben wird. Für einen sicheren Transfer der Patientendaten werden die Patientenakten über das Frühwarn- und Reaktionssystem (EWRS) ausgetauscht.

Im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens hat die EU die Lieferung einer großen Menge an Arzneimitteln und medizinischer Ausrüstung an die Ukraine organisiert. Zwischen März und August 2022 hat die EU außerdem medizinische Bestände von rescEU zur Verfügung gestellt und Hilfe aus den Beständen des Privatsektors organisiert. Unter anderem wurden dabei Arzneimittel, medizinische Ausrüstung, PSA und Handdesinfektionsmittel sowie CBRN-Medizinprodukte, Ausrüstung und Hilfsgüter geliefert.

Weitere Informationen

Vollständige Pressemitteilung (deutsche Übersetzung folgt)

Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe der EU in der Ukraine

rescEU

Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen (ERCC)

Katastrophenschutzverfahren der Union

Pressekontakt: birgit [dot] schmeitzneratec [dot] europa [dot] eu (Birgit Schmeitzner), Tel.: +49 (30) 2280-2300. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

 

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
1. September 2022
Autor
Vertretung in Deutschland