(20.9.2016) – Er erinnerte an die Anfänge der europäischen Integration und würdigte die Friedensleistung der EU. „Die europäische Einigung nach dem Zweiten Weltkrieg war ja nicht das Werk von Politikern, so tüchtig diese Riesen auch werben, auf deren Schultern wir versuchen stehen zu bleiben. Es war ein Projekt der Völker", sagte Juncker. "Es war ein Projekt derer, die nach Kriegsende von den Frontabschnitten aus den Konzentrationslagern in ihren zerstörten Städte und Dörfer zurückkehrten, und die aus diesem ewigen Nachkriegsgebiet ''Nie wieder Krieg'' ein politisches Programm entwickelt haben, das bis heute seine Wirkung zeigt."
Heute ginge es darum, Europa zu modernisieren und dem Rest der Welt nicht den Rücken zu kehren. „Wenn ich nicht Luxemburger wäre, würde ich vor Kleinstaaterei warnen. Weil Kleinstaaterei im besten Sinne des Wortes ist kein Konzept und kein Rezept für die Zukunftsvorstellung und für die Zukunftsgestaltung. Und weil Europa Europa ist – mit all den Werthaftigkeiten, die Europa transportiert, mit all den Träumen, zu denen Europa weltweit Anlass gibt, ein Ort der Hoffnung für viele – weil das so ist, müssen wir emsigst daran arbeiten, nicht mehr Europa auf den Weg zu bringen, sondern Europa zu einem besseren Ort zu machen", appellierte Juncker.
„Und ein besserer Ort wird Europa nur dann, wenn wir es nicht weiterhin zulassen, dass viele junge Menschen in Europa keine Arbeit finden – das ist das eigentliche Thema des europäischen Kontinents", so Juncker. „Wir dürfen es nicht zulassen, dass zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte Eltern ihren Kindern nicht mehr versprechen können, dass es ihnen besser oder mindestens so gut geht wie den Eltern selbst. Und solange jeden Tag 25,000 Kinder weltweit den Hungertod sterben, solange ist Europa mit sich und mit seiner Aufgabe in der Welt nicht fertig."
Im Vorfeld der Rede hatte sich Juncker mit Bundespräsident der Schweiz, Johann Schneider-Ammann zu einem bilateralen Austausch getroffen, um offene Fragen im Verhältnis zwischen Schweiz und EU zu diskutieren.
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 20. September 2016
- Autor
- Vertretung in Deutschland