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Vertretung in Deutschland
  • Pressemitteilung
  • 21. Januar 2025
  • Vertretung in Deutschland
  • Lesedauer: 2 Min

Kampf gegen Menschenhandel: EU-Kommission plant Plattform zur Bekämpfung des Menschenhandels

Die EU-Kommission hat gestern ihren fünften Bericht über die Bekämpfung des Menschenhandels in der EU veröffentlicht. Er umfasst den Zeitraum 2021 bis 2022. Demnach ist die Gesamtzahl der registrierten Opfer in der EU um 41 Prozent gestiegen - von 7155 Opfern im Jahr 2021 auf 10.093 im Jahr 2022. Die tatsächliche Zahl dürfte jedoch deutlich höher sein, da viele Opfer unentdeckt bleiben.

Die Kommission wird ihre Arbeit gegen Menschenhändler weiter intensivieren, unter anderem durch die Einrichtung einer Plattform zur Bekämpfung des Menschenhandels.

Der alle zwei Jahre veröffentlichte Bericht wird vom EU-Koordinator für die Bekämpfung des Menschenhandels geleitet und stützt sich auf Beiträge der Mitgliedstaaten, der EU-Agenturen und der EU-Plattform der Zivilgesellschaft zur Bekämpfung des Menschenhandels.

Identifizierte Formen des Menschenhandels 

Der Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung war mit 49 Prozent aller Opfer von Menschenhandel (92 Prozent davon Frauen) nach wie vor die häufigste Form. Die zweithäufigste Form war mit 37 Prozent die Ausbeutung der Arbeitskraft (70 Prozent davon Männer). Die Zahl der Opfer von Kinderhandel, die 19 Prozent aller Opfer in der EU ausmachen, ging im Vergleich zum vorherigen Bericht um 3 Prozent zurück. Im Berichtszeitraum machten Drittstaatsangehörige mit 54 Prozent die Mehrheit der Opfer von Menschenhandel aus. 

Nächste Schritte

Die Kommission wird eine Plattform zur Bekämpfung des Menschenhandels einrichten, die die Mitgliedstaaten beim Austausch bewährter Verfahren und beim Ausbau der Zusammenarbeit unterstützen soll. 

Hintergrund 

Der Menschenhandel ist die zweithäufigste illegale Wirtschaft der Welt. Er steht häufig im Zusammenhang mit anderen Straftaten wie Drogenhandel, Schleuserkriminalität, Eigentumskriminalität, Geldwäsche und Dokumentenbetrug. 

Seit 2022 hat die EU ihre Politik zur Bekämpfung des Menschenhandels verstärkt und damit die EU-Strategie zur Bekämpfung des Menschenhandels (2021–2025) umgesetzt. Im Juli 2024 trat auf Vorschlag der Kommission aus dem Jahr 2022 eine überarbeitete Richtlinie zur Verhütung und Bekämpfung des Menschenhandels in Kraft. Mit der überarbeiteten Richtlinie werden die Instrumente gestärkt, die den Behörden zur Ermittlung von Straftaten im Zusammenhang mit Menschenhandel und zur besseren Unterstützung der Opfer zur Verfügung stehen. Außerdem wird der Schutz von Kindern hervorgehoben und die sexuelle Ausbeutung im Internet als erschwerenden Umstand aufgenommen. 

Weitere Informationen

Daily News vom 21. Januar 2025

Pressekontakt: katrin [dot] ABELEatec [dot] europa [dot] eu (Katrin Abele), Tel.: +49 (30) 2280-2140. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900. 

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
21. Januar 2025
Autor
Vertretung in Deutschland