Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, erklärte: „Wir mobilisieren weiterhin alle uns zur Verfügung stehenden Mittel, um diese Pandemie zu bekämpfen und die Herausforderungen durch Coronavirus-Varianten zu bewältigen. Wir müssen unsere Kräfte bündeln, um für die Zukunft gerüstet zu sein, von der Früherkennung der Varianten bis zur Durchführung und Koordinierung klinischer Studien für neue Impfstoffe und Behandlungsmethoden. Dabei muss in jeder Phase eine ordnungsgemäße Erhebung und Weitergabe der Daten gewährleistet sein.“
Die neuen Aufforderungen ergänzen frühere Maßnahmen zur Entwicklung von Behandlungen und Impfstoffen durch die Organisation und Durchführung klinischer Studien zur Förderung der Entwicklung vielversprechender Therapeutika und Impfstoffe gegen SARS-CoV-2/COVID-19. Mit ihr wird die Entwicklung umfassender COVID-19-Kohorten und -Netzwerke über die Grenzen Europas hinaus unterstützt und es werden Verbindungen zu europäischen Initiativen geknüpft und die Infrastrukturen ausgebaut, die für den Austausch von Daten, Fachwissen, Forschungsressourcen und Sachverständigenleistungen zwischen Forschenden und Forschungseinrichtungen erforderlich sind.
Mit den finanzierten Projekten soll Folgendes bewirkt werden:
- Bildung neuer Kohorten und/oder Nutzung bestehender umfassender, dezentraler und regionaler oder multinationaler Kohorten, die auch über Europa hinausgehen. Dadurch dürfte das Wissen über SARS-CoV-2 und seine neuen Varianten rasch erweitert werden.
- Weiterentwicklung vielversprechender Behandlungs- oder Impfstoffkandidaten für SARS-CoV-2/COVID-19, nachdem sie in klinischen Studien bereits die präklinische Entwicklung abgeschlossen haben.
- Förderung von Forschungsinfrastrukturen, um den Datenaustausch zu beschleunigen und zügig Unterstützung und Fachwissen für die Forschung bereitzustellen, damit Coronavirus-Varianten bekämpft werden können und wir auf künftige Epidemien vorbereitet sind.
Die erfolgreichen Konsortien sollen mit anderen einschlägigen Initiativen und Projekten auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene zusammenarbeiten, um bestmögliche Synergien und Komplementarität zu erreichen und Doppelarbeit zu vermeiden.
Diese Sofortmaßnahmen ermöglichen es, den kurz- bis mittelfristigen Bedrohungen entgegenzuwirken und uns gleichzeitig für die Zukunft zu wappnen. Sie tragen dazu bei, die EU-Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA) aufzubauen, mit deren Hilfe die EU künftige Pandemien frühzeitig erkennen und besser bewältigen kann.
Anträge können vom 13. April bis zum 6. Mai 2021 eingereicht werden. Die neuen Lösungen müssen im Einklang mit den Grundsätzen der weltweiten Corona-Krisenreaktion für alle verfügbar und erschwinglich sein.
Hintergrund
Im Februar 2021 kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen europäischen Plan zur Vorsorge gegen biologische Gefahren (HERA Incubator) an, mit dem Europa auf eine erhöhte Bedrohung durch Coronavirus-Varianten vorbereitet werden soll. Der HERA Incubator vereint Wissenschaft, Wirtschaft und öffentliche Einrichtungen und wird alle verfügbaren Ressourcen mobilisieren, damit Europa diese Herausforderung bewältigen kann.
Die Kommission nimmt nicht erst seit Beginn dieser Krise und nicht nur im Bereich der Pandemievorsorge bei der Unterstützung von Forschung und Innovation und der Koordinierung der europäischen und weltweiten Forschungsanstrengungen eine führende Rolle ein. Sie hat 1,4 Mrd. Euro für die weltweite Corona-Krisenreaktion zugesagt, davon 1 Mrd. Euro aus Horizont 2020, dem früheren Forschungs- und Innovationsprogramm der EU.
Die heute im Rahmen von Horizont Europa, dem Nachfolgeprogramm von Horizont 2020, angekündigte neue spezielle Aufforderung zur Interessenbekundung ergänzt diese früheren Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus: Unterstützung von 18 Projekten zur Entwicklung von Diagnostika, Behandlungen und Impfstoffen und zur Vorbereitung auf Epidemien mit 48,2 Mio. Euro; 8 Projekte im Rahmen der Initiative Innovative Arzneimittel, bei denen 117 Mio. Euro in die Entwicklung von Diagnostika und Behandlungen investiert wurden; 24 Projekte zur Deckung des dringenden Bedarfs und zur Bewältigung der sozioökonomischen Auswirkungen der Pandemie (133,4 Mio. Euro) sowie weitere Maßnahmen zur Förderung innovativer Ideen durch den Europäischen Innovationsrat.
Weitere Informationen:
Aufforderungen zur Interessenbekundung im Rahmen von Horizont Europa:
3. Vaccines & therapeutic clinical trials to boost COVID-19 prevention and treatment
4. Cohorts united against COVID-19 variants of concern
Pressemitteilung: Coronavirus: Europa auf die zunehmende Bedrohung durch Virusvarianten vorbereiten
Website zur weltweiten Corona-Krisenreaktion
Fragen und Antworten: Corona-Krisenreaktion
Informationsblatt: Corona-Krisenreaktion
Pressemitteilung: Coronavirus-Krisenreaktion: 7,4 Mrd. Euro für universellen Zugang zu Impfstoffen mobilisiert
Unterstützung der EU für Forschung und Innovation im Zusammenhang mit dem Coronavirus
Corona-Krisenreaktion der Kommission
Pressekontakt: Gabriele Imhoff, Tel.: +49 (30) 2280-2820
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per E-Mail oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 7 April 2021
- Autor
- Vertretung in Deutschland