(22.02.2017) - Tibor Navracsics, EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, erklärte: „Junge Menschen müssen heute über eine breite Palette an Kompetenzen verfügen, um eine erfüllende Arbeit zu finden, sich zu engagieren und zum gesellschaftlichen Leben beizutragen. Allgemeine und berufliche Bildung spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung dieser Fähigkeiten, die den jungen Menschen den bestmöglichen Start ins Leben ermöglichen sollen. Im Rahmen der öffentlichen Konsultation können Bildungsbehörden, politische Entscheidungsträger, Angehörige der einschlägigen Berufszweige und Bürgerinnen und Bürger selbst mitentscheiden, welche Kompetenzen jeder Mensch für Selbstverwirklichung und persönliche Entwicklung, aktive Teilhabe an der Gesellschaft, soziale Einbeziehung und Beschäftigung braucht.“
Die Europäische Kommission möchte gemeinsam mit den EU-Ländern die „Schlüsselkompetenzen“ stärken – Kenntnisse, Fähigkeiten und Einstellungen, die zur persönlichen Entfaltung der Lernenden beitragen und ihnen im späteren Leben helfen, Arbeit zu finden und an der Gesellschaft teilzuhaben.
Schlüsselkompetenzen umfassen herkömmliche Fähigkeiten wie die Kommunikation in der Muttersprache, Computerkenntnisse, Lese- und Schreibfertigkeiten sowie Grundfertigkeiten in Mathematik und Naturwissenschaften, aber auch Querschnittskompetenzen wie Lernkompetenz, soziale Verantwortung und Bürgersinn, Eigeninitiative und Unternehmergeist, Kulturbewusstsein und Kreativität.
Die Förderung der Schlüsselkompetenzen erfolgt durch:
- hochwertige Lernangebote für alle auf der Grundlage einschlägiger Lehrpläne
- die Senkung des Anteils früher Schulabgänger
- den Ausbau der Vorschulbildung
- eine bessere Unterstützung für Lehrkräfte, Schulleiter/‑innen und Lehrerausbilder/‑innen
Hintergrund
2016 hatte die Kommission eine neue europäischen Agenda für Kompetenzen vorgelegt und die Mitgliedstaaten und die Interessenträger aufgerufen, die Qualität der Kompetenzen und deren Relevanz für den Arbeitsmarkt zu verbessern. Studien zufolge haben 70 Millionen Europäerinnen und Europäer keine ausreichenden Lese- und Schreibkompetenzen, und noch mehr Menschen haben Defizite beim Rechnen und bei den digitalen Kompetenzen. Dadurch sind sie von Arbeitslosigkeit, Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Umgekehrt stecken zahlreiche Arbeitskräfte in Europa, insbesondere hoch qualifizierte junge Menschen, in Jobs fest, die nicht ihren Talenten und Zielvorstellungen entsprechen. Zugleich berichten 40 Prozent der europäischen Arbeitgeber, dass sie keine Arbeitskräfte mit den für Wachstum und Innovation benötigten Kompetenzen finden.
Die Konsultation läuft bis zum 19. Mai und ist Bestandteil der neuen europäischen Kompetenzagenda, die im Juni letzten Jahres angenommen wurde.
Weitere Informationen:
Daily News vom 22. Februar 2017
Konsultation zu den Schlüsselkompetenzen für lebenslanges Lernen
Pressemitteilung: Zehn Maßnahmen zur Verbesserung der Kompetenzen der Menschen in Europa
Factsheet: Kompetenzen in der EU
Factsheet: Digitale Kompetenzen
Factsheet: Investitionen in Kompetenzen
Factsheet: Missverhältnisse zwischen Kompetenzangebot und -nachfrage auf Branchenebene
Factsheet: Kompetenzen und Migranten
Pressekontakt: gabriele [dot] imhoffec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff), Tel.: +49 (30) 2280-2820
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageerlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 22. Februar 2017
- Autor
- Vertretung in Deutschland