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Vertretung in Deutschland
Pressemitteilung6. September 2022Vertretung in DeutschlandLesedauer: 2 Min

Kommission untersagt Übernahme von GRAIL durch Illumina

EU Flaggen.

Die Europäische Kommission hat gemäß der EU-Fusionskontrollverordnung die geplante Übernahme von GRAIL durch Illumina untersagt. Der Zusammenschluss hätte die Innovation behindert und die Auswahl auf dem neu entstehenden Markt für blutbasierte Krebsfrüherkennungstests eingeschränkt. Illumina hat keine ausreichenden Abhilfemaßnahmen angeboten, um diese Bedenken auszuräumen.

Die für Wettbewerbspolitik zuständige Vizepräsidentin der Kommission, Margrethe Vestager, erklärte dazu: „In einem Wettlauf mit anderen Unternehmen entwickelt GRAIL einen blutbasierten Krebsfrüherkennungstest. Wenn diese Tests erfolgreich sind, werden sie unseren Kampf gegen Krebs revolutionieren und dazu beitragen, Millionen von Leben zu retten.“ Illumina sei derzeit der einzige glaubwürdige Anbieter einer Technologie, die es ermöglicht, diese Tests zu entwickeln und zu verarbeiten. „Mit dieser Transaktion hätte Illumina einen Anreiz, die Konkurrenten von GRAIL vom Zugang zu seiner Technologie abzuschneiden oder sie anderweitig zu benachteiligen. Es ist von entscheidender Bedeutung, den Wettbewerb zwischen den Entwicklern von Krebsfrüherkennungstests in diesem kritischen Stadium der Entwicklung zu erhalten.“

Die Untersuchung der Kommission

Die Entscheidung folgt auf eine eingehende Untersuchung der Kommission des Zusammenschlusses, der zu einer vertikalen Integration von Illumina und GRAIL führt. Diese Tests verwenden eine einfache Blutprobe, um verschiedene Krebsarten bei asymptomatischen Patienten in einem frühen Stadium zu erkennen. Sie haben das Potenzial, den Kampf gegen Krebs entscheidend zu verändern. Die Übernahme hätte Illumina in die Lage versetzt und einen Anreiz geboten, die Konkurrenten von GRAIL, die von der Technologie von Illumina abhängig sind, vom Zugang zu einem wesentlichen Input abzuschneiden, den sie benötigen, um ihre eigenen Tests zu entwickeln und zu vermarkten. Infolgedessen würden die Wettbewerber gegenüber GRAIL benachteiligt werden.

Während der Untersuchung erhielt die Kommission Rückmeldungen von zahlreichen Kunden und Wettbewerbern sowie von Experten auf dem Gebiet der NGS-basierten Krebserkennungstests und von nationalen Behörden. Die Marktteilnehmer befürchteten, dass Illumina nach dem Zusammenschluss den Zugang zu seiner NGS-Technologie für die Konkurrenten von GRAIL beschneiden oder sie anderweitig benachteiligen würde, um die Kontrolle über den vielversprechenden Markt für Krebsfrüherkennungstests zu erlangen.

Die Entscheidung der Kommission

Die Kommission stellte fest, dass Illumina die Möglichkeit und den Anreiz gehabt hätte, Abschottungsstrategien gegen die Konkurrenten von GRAIL zu verfolgen. So könnte Illumina sich beispielsweise weigern, seine NGS-Systeme an Konkurrenten von GRAIL zu liefern, die Preise erhöhen oder die Qualität verschlechtern und die Lieferungen verzögern. Die Kommission war der Auffassung, dass diese Strategien den Wettbewerb bei der Entwicklung und Vermarktung von NGS-basierten Krebserkennungstests im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) erheblich beeinträchtigt hätten.

Weitere Informationen

Vollständige Pressemitteilung vom 6. September

Pressekontakt: fabian [dot] weberatec [dot] europa [dot] eu (Fabian Weber). Tel.: +49 (0) 30 2280-2250. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
6. September 2022
Autor
Vertretung in Deutschland