Beim M100 Media Award 2023 hat die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen die Laudatio für den Preisträger dieses Jahres gehalten: die iranische Bewegung „Women, Life, Freedom“. Bei der Preisverleihung gestern Abend im Schloss Sanssoucis in Potsdam bei Berlin erinnerte von der Leyen an Mahsa „Jina“ Amini, die vor einem Jahr von der iranischen Sittenpolizei getötet wurde, weil sie zu viel Haar gezeigt hatte. Verprügelt, ins Koma gefallen, nicht mehr aufgewacht: „Aber Millionen ihrer Landsleute haben sich an ihrer Stelle erhoben. Und sie stehen weiterhin auf. Sie riskieren Gefängnis, Exil oder gar den Tod.“
Wendepunkt für den Iran
Von der Leyen bezeichnete die Bewegung als Wendepunkt: für die Frauen im Iran, für Demokratie und Freiheit im Iran, aber auch für Frauen überall. Von der Leyen betonte, in dem Land geschehe gerade Historisches: „Zum ersten Mal sind Frauen im Iran sowohl auslösender Funke, als auch treibende Kraft einer Revolution. Und ich verneige mich vor dem Mut der iranischen Frauen, die die Protestzüge noch vor den Männern anführen.“
Es gibt keinen Weg zurück
Diese Frauen im Iran kämpfen dafür, den Schleier der Unterdrückung abzulegen. Sie kämpfen für ihre persönliche Freiheit und zugleich für ein offeneres und freieres Land. „Diese Frauen fordern die Freiheit von Angst und Gewalt – für sich und alle anderen Bürgerinnen und Bürger des Iran. Das ist der Grund, warum Millionen von Männern und Frauen, jung und alt, diese Proteste unterstützen. Und das erschreckt das Regime bis ins Mark.“ Die Bewegung habe den Iran bereits verändert: „Es gibt keinen Weg zurück!“
Erinnern an die Opfer
Von der Leyen gedachte der Menschen, die seit dem Beginn der Proteste im September vor einem Jahr getötet worden waren. Mehr als 20.000 friedlich Protestierende wurden inhaftiert, mehr als hundert Angeklagten droht die Hinrichtung. „Ihr sogenanntes `Verbrechen´ ist der Traum von einer besseren Zukunft.“
EU-Sanktionen, weil elementarste Menschenrechte verletzt werden
Die Kommissionspräsidentin verwies auf die EU-Sanktionen gegen 204 Personen und 34 Einrichtungen im Iran – Einreiseverbote, eingefrorenes Vermögen, Exportbeschränkungen. „Wir werden den Druck nicht lockern, bis das iranische Regime seine Gewalt gegen die friedlichen Proteste beendet, die willkürlichen Verhaftungen einstellt, die Todesurteile aufhebt und alle zu Unrecht Inhaftierten freilässt!“
Weitere Informationen
Laudatio im vollständigen Wortlaut
Sanktionen des Rates gegen den Iran
Pressekontakt: birgit [dot] schmeitznerec [dot] europa [dot] eu (Birgit Schmeitzner), Tel.: +49 (30) 2280-2300. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageerlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 15. September 2023
- Autor
- Vertretung in Deutschland