Die beiden europäischen Kulturhauptstädte 2025 Chemnitz und Nova Gorica (Slowenien) haben im Rahmen einer Konferenz in Chemnitz 40 konkrete Vorschläge vorgestellt, die in die Neugestaltung der rechtlichen Grundlagen des Programms einfließen sollen.
Georg Häusler, Direktor in der Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur der EU-Kommission sagte: „Seit 40 Jahren stehen die Kulturhauptstädte Europas für den Brückenbau und die Förderung unserer gemeinsamen europäischen Werte, während sie zugleich die Vielfalt und den Reichtum unserer Identitäten präsentieren. Ich möchte Chemnitz und Nova Gorica dafür danken und beglückwünschen, dass sie dieses Erbe fortführen und einen so aufschlussreichen Bericht über 40 Jahre Kulturhauptstädte Europas erarbeitet haben.“
Impulse zur aktiven Mitgestaltung und nachhaltigen Wirkung
Die Empfehlungen beruhen auf einer umfassenden Studie, die Erfahrungen von Geschäftsführungen und künstlerischen Leitungen aus 64 vergangenen und zukünftigen Kulturhauptstädten Europas zusammenführt. Empfohlen werden Anpassungen in vier zentralen Bereichen:
- Europäische Zusammenarbeit stärken: Die europäische Dimension soll als zentrales Auswahlkriterium fest verankert werden. Zudem wird ein einheitliches Branding vorgeschlagen, das durch ein verpflichtendes, aber individuell anpassbares europäisches Logo unterstützt wird.
- Auswahl- und Überwachungsprozesse vereinfachen: Der bürokratische Aufwand für Bewerberstädte soll reduziert werden. Anstelle von aufwendigen Vor-Ort-Besuchen wird ein faktenbasierter Prüfprozess empfohlen, der eine faire und transparente Evaluierung ermöglicht.
- Langfristige Umsetzung sichern: Die im Bewerbungsbuch („Bidbook“) formulierten Konzepte sollen künftig verbindliche Verpflichtungen darstellen. Außerdem wird eine Überarbeitung des Melina-Mercouri-Preises angeregt, damit Kulturhauptstädte bereits in einer frühen Phase finanzielle Unterstützung erhalten. Gleichzeitig sollen nationale Regierungen stärker in die Verantwortung genommen werden, um Gewinnerstädte bei der Durchführung des Titeljahres und des langfristigen Erbes zu unterstützen.
- Erfahrungen besser weitergeben: Eine von der Europäischen Union unterstützte Plattform soll den Austausch bewährter Verfahren ermöglichen. Zudem wird gefordert, dass Bewerbungsunterlagen („Bidbooks“) und Evaluationsberichte öffentlich zugänglich gemacht werden.
Nächste Schritte
Diese Empfehlungen werden nun an die Europäische Kommission, den Rat der EU und das Europäische Parlament übermittelt, um den weiteren Reformprozess anzustoßen. Am 13. Mai werden die Empfehlungen im Europäischen Parlament vorgestellt. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit Europaabgeordneten aus Slowenien und Sachsen statt. Auch die Programme der Kulturhauptstädte Europas 2025, Chemnitz und Nova Gorica, werden dort vorgestellt. Paneldiskussionen bieten die Gelegenheit, über die zukünftige Entwicklung des Programms der Kulturhauptstädte Europas zu diskutieren.
Weitere Informationen
Die Empfehlungen und weitere Informationen zur Konferenz finden sich hier.
Pressekontakt bei der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland: gabriele [dot] imhoffec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff), Tel.: +49 (30) 2280-2820. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.
Pressekontakt Chemnitz: franziska [dot] woellnerstadt-chemnitz [dot] de (Franziska Wöllner), Tel.: +49 (371) 488-1533
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageerlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 4. April 2025
- Autor
- Vertretung in Deutschland