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Vertretung in Deutschland
Presseartikel11. Juni 2020Vertretung in Deutschland

Mainzer Firma BioNTech erhält 100 Millionen Euro-Kredit von der Europäischen Investitionsbank für Impfstoffentwicklung

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Firma BioNTech mit Sitz in Mainz haben heute (Donnerstag) eine Finanzierung von bis zu 100 Mio. Euro für BioNTechs COVID-19-Impfstoffprogramm vereinbart. BioNTech wird den Kredit unter anderem zur...

Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend sagte: „Das Coronavirus muss so schnell wie möglich gestoppt werden. Deshalb unterstützen wir die weltweite Suche nach einem wirksamen und sicheren Impfstoff. Dazu haben wir zuletzt die Geberinitiative „Coronavirus Global Response“ gestartet und gleichzeitig über Horizont 2020 umfangreiche Mittel für Forschungsprojekte mobilisiert, die der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten dienen. Ich freue mich sehr darüber, dass wir heute gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank auch BioNTech unterstützen. Das ist ein weiterer konkreter Schritt auf dem Weg zu einem für alle verfügbaren Impfstoff.“

mRNA-Impfstoffe bestehen aus genetischem Material, der sogenannten messenger RNA, mit deren Hilfe die Zellen des Geimpften ein Zielprotein – oder Immunogen – bilden können, welches eine körpereigene Immunantwort gegen das jeweilige Virus induziert. Ziel ist es, mit dem Impfstoff das Immunsystem anzuregen, schützende Antikörper und eine Langzeit-T-Zell-Antwort gegen das SARS-CoV-2-Virus zu generieren und so eine expositionsbedingte Infektion zu verhindern. mRNA-Impfstoffe sind eine potente neue Wirkstoffklasse von Impfstoffen in der Entwicklung, die sich durch das Potenzial für einen vielseitigen Einsatz sowie vorteilhafte Sicherheitseigenschaften auszeichnet. BioNTech ist es in weniger als drei Monaten gelungen, die ersten Impfstoffkandidaten von der Konzeption bis zur klinischen Prüfung zu entwicklen. Sicherheit, Schnelligkeit und Flexibilität sind bei der Reaktion auf die derzeitige Pandemie von größter Bedeutung.

Die Fremdfinanzierung der EIB wird nach Erreichen vorab festgelegter Meilensteine in zwei Tranchen von je 50 Mio. Euro ausgezahlt. Besichert wird sie vom Europäischen Fonds für strategische Investitionen , der finanziellen Säule der Investitionsoffensive für Europa, bei der die EIB und die Europäische Kommission gemeinsam Investitionen für Projekte mit hoher Priorität in der EU anstoßen. Außerdem profitiert der Kredit vom Risikoteilungsinstrument der InnovFin Risk Sharing -Initiative für Forschungsprojekte von Unternehmen, die unterstützt werden von Horizont 2020, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Entwicklung.

BioNTech hat aus den Mitteln der European Growth Finance Facility im Dezember 2019 eine Venture-Debt-Finanzierung von 50 Mio. Euro für die Entwicklung individualisierter Immuntherapien gegen Krebs erhalten. Dies war Teil breiter EIB-Aktivitäten im Life-Science-Sektor. In den letzten vier Jahren haben rund 50 europäische Life-Science-Unternehmen mit Unterstützung des Europäischen Fonds für strategische Investitionen insgesamt 1,3 Mrd. Euro erhalten.

Hintergrund

Die Europäische Investitionsbank

Die Europäische Investitionsbank ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Sie unterstützt auch Investitionen außerhalb der EU.

BioNTech

Biopharmaceutical New Technologies ( BioNTech) ist ein Immuntherapie-Unternehmen der nächsten Generation, das bei der Entwicklung von neuartigen Therapien für Krebs und andere schwere Erkrankungen Pionierarbeit leistet. Das Unternehmen nutzt ein breites Spektrum an Plattformen für computergestützte Forschung und therapeutische Arzneimittel für die schnelle Entwicklung neuartiger Biopharmazeutika. Auf Basis seiner umfassenden Expertise bei der Entwicklung von mRNA-Impfstoffen und seiner unternehmenseigenen Produktionskapazitäten entwickelt BioNTech neben seiner vielfältigen Onkologie-Pipeline gemeinsam mit Kooperationspartnern verschiedene mRNA-Impfstoffkandidaten für eine Reihe von Infektionskrankheiten.

Die Investitionsoffensive für Europa

Die Investitionsoffensive für Europa ist eine der wichtigsten Maßnahmen der EU zur Stärkung der Investitionen für mehr Wachstum und Beschäftigung in Europa. Hierzu werden neue und vorhandene Finanzierungsmittel intelligenter genutzt. Die EIB-Gruppe spielt dabei eine zentrale Rolle. Dank Garantien aus dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) sind die EIB und der EIF in der Lage, einen größeren Teil des Projektrisikos zu übernehmen. Das erleichtert es privaten Geldgebern, sich ebenfalls an den Projekten zu beteiligen. Die im Rahmen des EFSI bisher genehmigten Projekte und Vereinbarungen dürften Investitionen von rund 486 Milliarden Euro mobilisieren und rund 1,2 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen in der gesamten Europäischen Union zugutekommen.

InnovFin – EU-Mittel für Innovationen : Die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB und EIF) entwickelten 2014 eine neue Generation von Finanzierungsinstrumenten und Beratungsdiensten für das EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 (2014–2020). Damit wollen sie innovativen Unternehmen den Zugang zu Krediten erleichtern. Über die maßgeschneiderten Produkte von „InnovFin – EU-Mittel für Innovationen“ werden bis 2020 Mittel für Forschung und Innovation bereitgestellt. Gefördert werden kleine, mittlere und große Unternehmen sowie Projektträger, die in Forschungsinfrastruktur investieren.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung: Investitionsplan für Europa: Europäische Investitionsbank gibt BioNTech Fremdkapitalfinanzierung von bis zu 100 Millionen Euro zur Entwicklung und Herstellung eines COVID-19-Impfstoffs

Pressekontakt EIB: a [dot] kerwienateib [dot] org (Antonie Kerwien), Tel.: +352 4379 - 82175

Pressekontakt Vertretung: gabriele [dot] imhoffatec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff), Tel.: +49 (30) 2280-2820

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
11. Juni 2020
Autor
Vertretung in Deutschland