
(06.07.2016) - Die Reclay-Gruppe aus dem hessischen Herborn bietet Dienstleistungen für Unternehmen und Behörden bei der sicheren und umweltgerechten Entsorgung von Verpackungsmaterial und Abfällen. Mit CETA plant Reclay jetzt, den neuen Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen in Kanada zu nutzen. Dies berge enorme Geschäftschancen und könne dazu führen, dass das Unternehmen bis zu 60 neue Mitarbeiter einstellen könne, sagte Adrian Vannahme, Manager Global Strategy bei einem Pressegespräch am Dienstag in der Vertretung der EU-Kommission in Berlin.
Auch das Traditionsunternehmen Kolbus aus Nordrhein-Westfalen, das sich auf Papierverarbeitungsmaschinen spezialisiert, hätte bessere Geschäftschancen durch CETA. Kolbus konnte durch den Freihandel mit EU-Partnerländern, darunter Südkorea, die Finanzkrise von 2008 leichter überstehen. Durch die Zollsenkungen von 8 Prozent konnte Kolbus 25.000 Euro pro Geschäftstransaktion einsparen. CETA brächte dem Unternehmen ebenfalls Exporterleichterungen und damit Einsparpotenzial bei seinen Geschäftstransaktionen.
Die EU-Kommission hat gestern (CETA) als sogenanntes „gemischtes Abkommen“ eingestuft, dem auch die nationalen Parlamente zustimmen müssen. „Die Kommission ist der Auffassung, dass das Abkommen vom rein juristischen Standpunkt aus betrachtet in die ausschließliche Zuständigkeit der EU fällt. Angesichts der offenkundigen politischen Situation im Rat verstehen wir jedoch, dass das CETA als „gemischtes“ Abkommen vorgelegt werden muss, wenn eine rasche Unterzeichnung ermöglicht werden soll“, sagte Malmström gestern in Straßburg. Die Kommission entspricht damit dem Wunsch einiger Mitgliedstaaten, darunter auch Deutschland, die nationalen Parlamente in das Zustimmungsverfahren einzubinden.
Kanada ist ein langjähriger Handelspartner der EU. Europäische Firmen importieren mehr nach Kanada als umgekehrt. Durch das Abkommen werden Zölle und bürokratische Handelshemmnisse wie doppelte Sicherheits- und Standardevaluierungen abgebaut. Große Chancen bieten sich für EU-Unternehmen durch die Öffnung des kanadischen Marktes für öffentliche Ausschreibungen.
Je zügiger das Abkommen nun das gesamte Ratifizierungsverfahren durchläuft, umso schneller können EU-Unternehmen ihre internationalen Marktchancen verbessern, davon profitieren letztendlich damit auch die Verbraucher auf beiden Seiten des Atlantiks.
Weitere Informationen:
Website mit konkreten Beispielen von Handelsvorteilen für europäische Unternehmen
Q&A zum EU-Kanada-Handelsabkommen
Pressekonferenz von EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström
Videoclip: Warum CETA? (Interviews und Beispiele)
Videomaterial zum Download: Interviews mit der Kommissarin, dem Hauptverhandlungsführer der EU und kleinen und mittleren europäischen Unternehmen, einschließlich Bildmaterial
Alle Informationen zum EU-Kanada-Handelsabkommen finden Sie auf folgender Website.
Pressekontakt: margot [dot] tuzinaec [dot] europa [dot] eu (Margot Tuzina), Tel.: +49 (30) 2280 2340
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageerlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 6. Juli 2016
- Autor
- Vertretung in Deutschland