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Vertretung in Deutschland
  • Presseartikel
  • 2. Februar 2017
  • Vertretung in Deutschland
  • Lesedauer: 2 Min

Malta-Gipfel: EU unterstützt Libyens Einheitsregierung

Vor dem informellen Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs morgen (Freitag) in Malta haben EU-Kommissionspräsident Juncker, Ratspräsident Tusk und die Hohe Vertreterin für die Außen- und Sicherheitspolitik, Federica Mogherini, den libyschen...

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(02.02.2016) - Die Einheitsregierung unter Premierminister Fajes al-Sarradsch war nach jahrelangen Kämpfen zwischen rivalisierenden Milizen im März 2016 unter UN-Vermittlung gebildet worden. Die EU unterstützt die Stabilisierung und den Übergangsprozess Libyens hin zu einer Demokratie mit zahlreichen Maßnahmen. Derzeit fördert die EU zahlreiche Projekte in dem Land mit 100 Mio. Euro.

Die Europäische Union unterstützt ein rechtebasiertes Migrationsmanagement in Libyen unter anderem durch den Ausbau und die Ausbildung der libyschen Küstenwache. Im Rahmen der laufenden und mit mehr als 20 Mio. Euro ausgestatteten Programme trägt die EU außerdem dazu bei, dass die libysche Einheitsregierung der Bevölkerung, Vertriebenen, Migranten und Flüchtlingen lebensnotwendige Dienstleistungen zur Verfügung stellen können. Darüber hinaus unterstützt sie Libyen durch ihre Missionen im Rahmen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik, wie EUNAVFOR Med Operation SOPHIA und EUBAM Libya.

Das informelle Gipfeltreffen in Malta, das vom maltesischen Premierminister Joseph Muscat ausgerichtet und dessen Vorsitz der Präsident des Europäischen Rates, Donald Tusk, führen wird, ist in zwei Konfigurationen aufgeteilt.

Am Vormittag werden die 28 Staats- und Regierungschefs der EU die externe Dimension der Migration erörtern. Im Mittelpunkt ihrer Beratungen werden voraussichtlich die zentrale Mittelmeerroute und Libyen stehen.

Angesichts des nahenden Frühlings werden die Staats- und Regierungschefs voraussichtlich eine Reihe sofortiger und konkreter Maßnahmen vereinbaren, um Flüchtlingsströme einzudämmen, das Geschäftsmodell der Schleuser zu zerschlagen und Leben zu retten.

Insbesondere werden sie über die Notwendigkeit einer Verstärkung der Zusammenarbeit mit den libyschen Behörden beraten. Die Staats- und Regierungschefs der EU dürften bekräftigen, dass sie die Regierung der nationalen Einheit unterstützen, und ihre Hilfe für regionale und lokale Gemeinschaften in Libyen und für die im Land tätigen internationalen Organisationen planen.

Zu den Prioritäten zählen:

  • Ausbildung, Ausrüstung und Unterstützung der libyschen nationalen Küstenwache;
  • verstärkte Anstrengungen zur Zerschlagung des Geschäftsmodells der Schleuser unter Einbeziehung Libyens und einschlägiger internationaler Partner;
  • Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage lokaler Gemeinschaften in Libyen.

Darüber hinaus werden die Staats- und Regierungschefs voraussichtlich zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit dem UNHCR und der IOM in folgenden Bereichen aufrufen:

  • Gewährleistung angemessener Aufnahmekapazitäten und ‑bedingungen für Migranten in Libyen;
  • Intensivierung der an Migranten gerichteten Informationskampagnen;
  • Verstärkung der Maßnahmen für die freiwillige Rückkehr.

Die Staats- und Regierungschefs dürften auch betonen, wie wichtig es ist, einen Beitrag zur Verringerung des Drucks auf die libyschen Landgrenzen zu leisten, indem die Grenzmanagementkapazitäten Libyens verbessert werden und mit benachbarten Ländern zusammengearbeitet wird.

Nachmittags finden Vorbereitungen zum bevorstehenden 60. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge am 25. März 2017 statt.

Weitere Informationen:

Website des Rates zum Informellen Treffen der Staats- und Regierungschefs am 03.02.2017 in Malta

Kommissionsvorschläge zur Steuerung der Migrationsströme an der zentralen Mittelmeerroute

Questions & Answers: Migration on the Central Mediterranean route

Factsheet on EU-Libya relations

Erste Ergebnisse des Partnerschaftsrahmens für die Zusammenarbeit mit Drittländern im Bereich der Migration

Fortschritte bei der Europäischen Grenz- und Küstenwache

Pressekontakt: margot [dot] tuzinaatec [dot] europa [dot] eu (Margot Tuzina), Tel.: +49 (30) 2280 2340

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
2. Februar 2017
Autor
Vertretung in Deutschland