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Vertretung in Deutschland
Presseartikel9. Dezember 2020Vertretung in Deutschland

Mehr junge Wissenschaftlerinnen erhalten hochdotierte EU-Forschungsförderung

Frauen gewinnen an Boden bei der erfolgreichen Antragstellung in der EU-Forschungsförderung. Bei der aktuellen Vergabe von Grants des Europäischen Forschungsrats an Forschende am Beginn einer unabhängigen Karriere wurden 37 Prozent der Grants an...

Forschungskommisssarin Mariya Gabriel sagte: „Obwohl weltweit noch Fortschritte bei der Erreichung eines ausgewogenen Geschlechterverhältnisses erzielt werden müssen, stelle ich erfreut fest, dass es einen Aufwärtstrend bei den Frauen gibt, die sich für dieses ERC-Programm bewerben. Wir können auch feststellen, dass in diesem ERC-Wettbewerb der Anteil der weiblichen Bewerber, die erfolgreich waren, der höchste ist, der jemals erreicht wurde.“

Insgesamt lag die Quote für einen erfolgreichen Antrag für Frauen bei 14,5 Prozent und für Männer bei 12,6 Prozent. In den Natur- und Ingenieurwissenschaften war die Erfolgsquote der Frauen höher als die der Männer: Sie betrug 16,9 Prozent für Frauen und 12 Prozent für Männer.

Die mit insgesamt 655 Mio. Euro ausgezeichneten 327 Forschenden werden ihre Projekte an Universitäten, Forschungszentren und Unternehmen in 23 verschiedenen Ländern Europas durchführen, wobei Deutschland (50 Grants), Großbritannien (50), Frankreich (34) und die Niederlande (29) die führenden Standorte sind.

Zu den geförderten Projekten in Deutschland gehört auch das von Miki Ebisuya. Sie untersucht mit ihrem Team am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie biochemische Mechanismen, die das Tempo der Embryonalentwicklung bestimmen. Ein besseres Verständnis von Unterschieden in der embryonalen Entwicklungszeit und -größe zwischen den Spezies wäre in der Biologie, Medizin und Biotechnologie von großem Nutzen.

Hintergrund

Die ERC-Consolidator Grants sind Teil des Forschungs- und Innovationsprogramms der EU, Horizont 2020 und werden an herausragende Forschende jeder Nationalität und jeden Alters vergeben. Zu den Voraussetzung gehören auch sieben bis zwölf Jahre Forschungserfahrung nach der Promotion und eine vielversprechende wissenschaftlichen Erfolgsbilanz. Die Forschung muss in einer öffentlichen oder privaten Forschungseinrichtung mit Sitz in einem der EU-Mitgliedstaaten oder "assoziierten" Länder durchgeführt werden. Die Finanzierung - bis zu 2 Millionen Euro pro Stipendium, plus in Ausnahmefällen zusätzlich einmalig bis zu 1 Millionen Euro - ist für bis zu fünf Jahre vorgesehen und deckt meist die Beschäftigung von Forschern und anderem Personal zur Konsolidierung der Teams der Stipendiaten ab.

Über den ERC

Der Europäische Forschungsrat, der 2007 von der Europäischen Union eingerichtet wurde, ist die erste europäische Förderorganisation für exzellente Pionierforschung. Jedes Jahr wählt und finanziert er die besten und kreativsten Forschenden jeder Nationalität und jeden Alters aus, um Projekte mit Sitz in Europa durchzuführen. Angeboten werden vier Hauptprogramme: Starting, Consolidator, Advanced und Synergy Grants. Mit seinem zusätzlichen Proof-of-Concept-Förderprogramm hilft der ERC den Stipendiaten, die Lücke zwischen der bahnbrechenden Forschung der Stipendiaten und den frühen Phasen ihrer Kommerzialisierung zu schließen.

Bis heute hat der ERC über 9.500 Spitzenforschende in verschiedenen Stadien ihrer Karriere sowie über 50.000 Postdocs, Doktoranden und Doktorandinnen und Mitarbeiter in ihren Forschungsteams gefördert. Der ERC ist bestrebt, Forschende aus der ganzen Welt nach Europa zu holen. Die wichtigsten globalen Forschungsförderungseinrichtungen in den Vereinigten Staaten, China, Japan, Brasilien und anderen Ländern haben Sonderabkommen geschlossen, um sich vorübergehend den Teams der ERC-Geförderten anzuschließen.

Der ERC wird von einem unabhängigen Leitungsgremium, dem Wissenschaftlichen Rat, geleitet. Der Präsident des ERC ist Professor Jean-Pierre Bourguignon. Das Gesamtbudget des ERC für den Zeitraum 2014 bis 2020 beträgt mehr als 13 Mrd. Euro im Rahmen des Programms Horizont 2020, für das die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, verantwortlich ist.

Weitere Informationen:

ERC-Pressemitteilung: Women gain ground in €655 million frontier research funding package

Pressekontakt ERC: erc-pressatec [dot] europa [dot] eu (Eilish Brault), Tel.: +32 (0)2 295 24 71, erc-pressatec [dot] europa [dot] eu (Kerstin Dörflinger), Tel.: +32 (0)2 296 50 59

Pressekontakt Vertretung: gabriele [dot] imhoffatec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff), Tel.: +49 (30) 2280-2820

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
9. Dezember 2020
Autor
Vertretung in Deutschland