Die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission hat heute (Mittwoch) die Gültigkeit der von ihr vorgeschlagenen Nachweismethode für die Omikron-Variante bestätigt. Mit dieser Methode können Labore mit Routine-PCR-Tests Omikron nachweisen und identifizieren, ohne dass eine teure und zeitaufwändige Sequenzierung erforderlich ist.
Die neue PCR-Methode hat sich als äußerst effizient in Omikron-spezifischen Tests erwiesen, die von der GFS durchgeführt wurden. Sie basiert auf der weit verbreiteten RT-qPCR-Technik und weist die Omikron-Variante erfolgreich nach. Selbst bei geringen Mengen waren alle omikronhaltigen Proben positiv, während alle anderen Proben, die z. B. die weit verbreitete Delta-Variante oder die ursprüngliche Wuhan-Variante enthielten, negativ reagierten. In der Praxis bedeutet dies, dass die Methode jedem Labor, das mit Standard-PCR-Technik arbeitet, die Möglichkeit bietet, die Omikron-Variante schnell und ohne längere Sequenzierung zu identifizieren. Das von der GFS entwickelte modifizierte Nachweisreagenz kann von den üblichen Anbietern von PCR-Tests bestellt werden und ist schnell einsatzbereit. Jedes Labor, das heute PCR-Tests durchführt, wird sich schnell umstellen können.
Die für die Gemeinsame Forschungsstelle zuständige Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, sagte dazu: „Diese neue Methode wird einen schnelleren und kostengünstigeren Nachweis von Omikron ermöglichen und es erlauben, die Verbreitung der neuen Variante in der EU und weltweit besser zu verfolgen. Die Wissenschaft hat sich als wesentliche Komponente in unserem Kampf gegen COVID-19 erwiesen. Ich bin dankbar für die unermüdliche Arbeit aller Wissenschaftler während dieser Pandemie und darüber hinaus.“
Die Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides, ergänzte: „Um COVID-19 weiterhin bekämpfen zu können, brauchen wir die wirksamsten und aktuellsten Instrumente der Wissenschaft. Angesichts der raschen Ausbreitung weiterer übertragbarer Varianten wie Omikron ist der Bedarf an präzisen Diagnosen so wichtig wie eh und je. Die heute von unserer Gemeinsamen Forschungsstelle vorgestellte neue Testmethode wird dazu beitragen, dass die Omikron-Variante schneller erkannt wird und die Sequenzierungskapazitäten der Mitgliedstaaten entlastet werden. Auf diese Weise können wir ein besseres Verständnis der Ausbreitung von Omikron gewinnen, Fälle effizienter isolieren und den ohnehin schon erheblichen Druck auf unsere Gesundheitssysteme verringern.“
Hintergrund
Die Omikron-Variante unterscheidet sich insofern erheblich von anderen Varianten, als Omikron durch mehr als 50 Nukleinsäureveränderungen gegenüber der Referenzsequenz von SARS-CoV-2 gekennzeichnet ist, was den Nachweis des Virus potenziell erschweren könnte. Bei der neuen Nachweismethode der GFS handelt sich um einen sehr schnellen, einfach durchzuführenden Test. Die RT-PCR ist in jedem Biotech-Labor, das PCR-Tests durchführen kann, einfach einzurichten.
Die GFS fordert nun Kontrolllaboratorien in aller Welt auf, den Test in vivo an klinischen Proben zu testen und die Ergebnisse an die Autoren zu übermitteln, damit der Test bei Bedarf verbessert werden kann.
Weitere Informationen:
Daily News vom 22. Dezember 2021
Pressemitteilung: Efficient tracing of Omicron with new PCR test
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 22. Dezember 2021
- Autor
- Vertretung in Deutschland