Die Europäische Kommission und die Europäische Umweltagentur (EUA) haben heute ihren zweiten Bericht dazu veröffentlicht, wie die EU beim Erreichen der Null-Schadstoff-Ziele vorankommt. Demnach hat die EU-Politik zur Verringerung der Luftverschmutzung, des Pestizideinsatzes und der Kunststoffabfälle auf See beigetragen. Die Verschmutzung ist jedoch nach wie vor zu hoch, insbesondere durch schädlichen Lärm, die Freisetzung von Mikroplastik in die Umwelt, die Nährstoffbelastung und das Abfallaufkommen. Den Berichten zufolge sind in der EU wesentlich stärkere Maßnahmen erforderlich, um die Ziele für die Verringerung der Umweltverschmutzung bis 2030 zu erreichen.
Jessika Roswall, EU-Kommissarin für Umwelt, resiliente Wasserversorgung und wettbewerbsfähige Kreislaufwirtschaft, erklärte: „Wir sind auf dem richtigen Weg, aber die Herausforderungen bleiben bestehen. Daher müssen wir uns auf eine bessere Umsetzung vor Ort in den Mitgliedstaaten konzentrieren. Nur eine rechtzeitige und ehrgeizige Umsetzung unserer Politik wird es uns ermöglichen, ein besseres Lebensumfeld für alle zu schaffen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten und anderen Interessenträgern, um sicherzustellen, dass wir die Ergebnisse liefern, die wir benötigen.“
Der Bericht unterstreicht, dass die Null-Schadstoff-Grundsätze in alle politischen Maßnahmen und Bemühungen auf allen Ebenen integriert werden, um weitere Fortschritte zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang wird die Förderung der Kreislaufwirtschaft der EU dazu beitragen, den Ressourcenverbrauch zu senken und somit den Druck auf die Ökosysteme und die menschliche Gesundheit zu verringern.
Auch Bericht zur Luftqualität veröffentlicht
Die Kommission hat heute auch ihren vierten Bericht zur Luftqualität veröffentlicht. Diese hat sich dank entsprechender Vorgaben und Emissionssenkungen in ganz Europa verbessert. Auch die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch Luftverschmutzung ist gesunken, ist aber nach wie vor zu hoch.
Null-Schadstoff-Dashboard: Gießen gehört zu den saubersten Regionen Europas, Berlin zu Hauptstädten mit geringster Lärmbelastung
Beiden Berichten liegt das erste Null-Schadstoff-Dashboard bei, das die Fortschritte der EU-Regionen und aller Hauptstädte bei der Erreichung saubererer Luft, Wasser und Böden aufzeigt.
Demnach gehört Gießen für den Zeitraum 2020-2022 zu den saubersten Regionen Europas. Berlin gehört zu den drei Hauptstadtregionen mit der geringsten Belastung durch Verkehrslärm.
Das Dashboard vergleicht die Regionen untereinander und mit dem EU-Durchschnitt. Der Vergleich basiert auf mehreren Umweltverschmutzungsindikatoren, die sich mit Gesundheit, Ökosystemschutz und Biodiversität sowie Produktion und Verbrauch befassen.
Die Null-Schadstoff-Ziele der EU für 2030
Die sechs Null-Schadstoff-Ziele der EU für 2030 sind:
- Verbesserung der Luftqualität, um die Zahl der durch Schadstoffe in der Luft verursachten vorzeitigen Todesfälle um 55 Prozent zu verringern;
- Verringerung der Zahl der Menschen, die unter einer chronischen Belastung durch Verkehrslärm leiden, um 30 Prozent;
- Verringerung des Anteils der Ökosysteme in der EU, in denen Schadstoffe in der Luft die biologische Vielfalt gefährden, um 25 Prozent;
- Verbesserung der Bodenqualität,
- indem Nährstoffverluste um 50 Prozent reduziert werden und
- der Einsatz chemischer Pestizide um 50 Prozent reduziert wird;
- der Einsatz der gefährlicheren chemischen Pestizide um 50 Prozent reduziert wird;
- der Absatz antimikrobieller Tierarzneimittel um 50 Prozent reduziert wird;
- Verbesserung der Wasserqualität, indem dafür gesorgt wird, dass
- 50 Prozent weniger Kunststoffabfälle ins Meer und
- 30 Prozent weniger Mikroplastik in die Umwelt gelangen;
- erhebliche Reduzierung des Abfallaufkommens
- insgesamt sowie
- des Restmülls um 50 Prozent.
Die Verschmutzung durch Abfälle im Meer, Pestizide und antimikrobielle Mittel nimmt ab, so der Bericht. Jedoch ist die Verschmutzung durch schädlichen Lärm, Mikroplastik, Nährstoffe und Abfälle nach wie vor zu hoch.
Im Bereich der Lärmbelästigung sind insbesondere in städtischen Gebieten weitere Anstrengungen erforderlich, um die Zahl der chronisch durch Verkehrslärm gestörten Menschen zu verringern. Im Bereich Mikroplastik sind weitere Maßnahmen erforderlich, um diese Verschmutzungsquelle zu bekämpfen. Darüber hinaus blieben die Nährstoffverluste weitgehend unverändert, insbesondere aufgrund der anhaltenden Herausforderungen des Abflusses in der Landwirtschaft und des Düngemitteleinsatzes. Auch im Bereich Abfall sind größere Anstrengungen notwendig, da die Abfallerzeugung in der EU weiter zunimmt.
Der Bericht zeigt deutlich, dass mehr Maßnahmen ergriffen werden müssen, um das Null-Schadstoff-Ziel der EU zu erreichen. Die vollständige Umsetzung und Durchsetzung der EU-Umweltvorschriften ist daher von entscheidender Bedeutung, um die Null-Schadstoff-Ziele für 2030 gemäß dem Null-Schadstoff-Aktionsplan zu erreichen.
Weitere Informationen
Link zum Bericht zu den Null-Schadstoff-Zielen
Link zum Bericht zur Vierter Clean Air Outlook-Bericht
Mehr Informationen zum Null-Schadstoff-Dashboard
Link zum Null-Schadstoff-Dashboard
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 3. März 2025
- Autor
- Vertretung in Deutschland