Beim Preis für die Barrierefreie Stadt 2025 ist Nürnberg für sein engagiertes und strategisches Konzept zur Barrierefreiheit auf den zweiten Platz gekommen, hinter der österreichischen Hauptstadt Wien. Der von Nürnberg eingerichtete Behindertenrat sorgt für die aktive Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in die Stadtplanung. Da das Jahr 2024 von den Olympischen und Paralympischen Spielen geprägt war, erhielt die Stadt von der Kommission zusätzlich einen Sonderpreis für barrierefreie Sportinfrastrukturen, da die Stadt in inklusive Sportzentren mit adaptierter Ausrüstung und Schulungen für Trainerinnen und Trainer für adaptiven Sport und inklusives Schwimmen investiert hat.
Wien, Cartagena und Borås als Vorreiter bei inklusiven Rahmenbedingungen
- Den Access City Award 2025 hat Wien erhalten für herausragendes Engagement, die Stadt für Menschen mit Behinderungen barrierefrei zu gestalten. Die Initiativen der österreichischen Hauptstadt zur Verbesserung des Zugangs zu öffentlichen Räumen, öffentlichen Verkehrsmitteln, Informations- und Kommunikationstechnologien und öffentlichen Diensten haben das Leben von Menschen mit Behinderungen erheblich verbessert. Der umfassende Ansatz der Stadt, der soziale, wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit miteinander verbindet, ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie große Hauptstädte die Barrierefreiheit erfolgreich in alle Aspekte des städtischen Lebens integrieren können. Wien erhält den Access City Award als zweite österreichische Stadt – nach Salzburg im Jahr 2012.
- Cartagena (Spanien) erhielt den dritten Preis für seine Bemühungen, Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen in den Bereichen Tourismus und kulturelles Leben zu schaffen. So bietet die Stadt Menschen mit Behinderungen beispielsweise Hilfe beim Baden an beliebten Stränden, reservierte barrierefreie Plätze bei öffentlichen Veranstaltungen sowie barrierefreie Freizeit- und Spielplätze an.
- Borås (Schweden) erhielt ebenfalls einen Sonderpreis, und zwar für seine Vorbildrolle im Bereich der baulichen Umgebung und im Verkehr.
Helena Dalli, Kommissarin für Gleichheitspolitik, verlieh der Stadt Wien den Preis auf der Konferenz zum Europäischen Tag der Menschen mit Behinderungen 2024, die von der Kommission und dem Europäischen Behindertenforum organisiert wird. Der Access City Award feiert dieses Jahr sein 15. Jubiläum.
Hintergrund
Laut Eurostat leben in der EU mehr als 100 Millionen Menschen mit einer Behinderung. Barrierefreie Räume, sowohl physische als auch digitale, sind ein wichtiger erster Schritt zur Verwirklichung der Gleichstellung. Der Zugang zu Verkehrsmitteln, öffentlichen Gebäuden, Geschäften, Parks oder Websites ist für Menschen mit Behinderungen von entscheidender Bedeutung, damit sie ihre eigenen Entscheidungen treffen und selbstbestimmt leben können.
Seit 2010 werden mit dem Access City Award Städte ausgezeichnet, die der Barrierefreiheit Priorität einräumen. Die Auszeichnung ist auch Teil der Strategie für die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2021-2030, die den Aufbau eines barrierefreien Europas zum Ziel hat.
In diesem Jahr haben sich 57 Städte um die Auszeichnung beworben – die höchste Zahl von Bewerbungen in den letzten zehn Jahren. 33 davon wurden von nationalen Jurys in die engere Wahl gezogen. Anschließend wurden von der EU-Jury die vier Finalisten ermittelt.
Bisher mit dem 1. Preis ausgezeichnete Städte sind: 2024 San Cristóbal de La Laguna (Spanien), 2023 Skellefteå (Schweden), 2022 Luxemburg (Luxemburg), 2021 Jönköping (Schweden), 2020 Warschau (Polen), 2019 Breda (Niederlande), 2018 Lyon (Frankreich), 2017 Chester (Vereinigtes Königreich), 2016 Mailand (Italien), 2015 Borås (Schweden), 2014 Göteborg (Schweden), 2013 Berlin, 2012 Salzburg (Österreich), 2011 Ávila (Spanien).
Weitere Informationen
Europäischer Tag der Menschen mit Behinderungen 2024
Union der Gleichheit: Strategie für die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2021-2030
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 29. November 2024
- Autor
- Vertretung in Deutschland