Die Europäische Kommission begrüßt die vorläufige politische Einigung zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat über die Produktsicherheit von Detergenzien und Tensiden. Die Änderungen werden die Produkte sicherer machen und den Marktzugang für alle Detergenzien verbessern. Dazu zählen auch innovative mikrobielle Reinigungslösungen. Detergenzien sind Stoffe oder Gemische, die in Reinigungsmitteln und Waschmitteln verwendet werden, um den Reinigungsprozess zu erleichtern. Tenside sind oberflächenaktive Substanzen, die die Grenzflächenspannung zwischen Wasser und Ölen oder Schmutz herabsetzen. Sie sind einer der Hauptbestandteile von Detergenzien.
Einführung eines digitalen Produktpasses
Ein wesentliches Merkmal ist die Einführung eines digitalen Produktpasses, der über Tools wie QR-Codes zugänglich ist. Diese Pässe werden an den EU-Grenzen vorgeschrieben sein, auch für Online-Verkäufe. Darüber hinaus wird es eine freiwillige digitale Kennzeichnung geben, um sicherzustellen, dass Produktinformationen für alle Verbraucher zugänglich sind, unabhängig von ihren digitalen Kenntnissen.
Importierte Waschmittel
Die neue Verordnung verbessert auch den Schutz vor unsicheren Produkten, die in die EU gelangen, insbesondere im Online-Handel. Aus der EU importierte Waschmittel müssen einen Importeur mit Sitz in der EU oder einen Bevollmächtigten haben, der die Einhaltung der Vorschriften gewährleistet und mit den nationalen Behörden zusammenarbeitet. Dies wird zur Stärkung der Marktüberwachung und der Verbrauchersicherheit beitragen.
Umweltschutz
Um den Umweltschutz zu verstärken, wird die Kommission im Rahmen der neuen Vorschriften neue Kriterien für die biologische Abbaubarkeit von anderen Waschmitteln als Tensiden entwickeln, wobei polymeren Waschmittelkapselhüllen Vorrang eingeräumt wird, gefolgt von der Entwicklung von Kriterien für die biologische Abbaubarkeit anderer organischer Stoffe, die in Waschmitteln in einer Konzentration von mindestens 10 Prozent enthalten sind. Tierversuche für Waschmittel werden generell verboten.
Gesundheit
Die öffentliche Gesundheit bleibt eine Priorität. Die Vereinbarung unterstützt Gesundheitsmaßnahmen in Notfällen, indem sie vorschreibt, dass Informationen über Inhaltsstoffe von nicht gefährlichen Waschmitteln vor deren Inverkehrbringen den nationalen Giftnotrufzentralen übermittelt werden müssen.
Nachhaltigkeit und einfachere Vorschriften
Darüber hinaus unterstützen die neuen Vorschriften die Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit. Unter anderem wird der sichere und barrierefreie Verkauf von Waschmitteln über Nachfüllstationen gefördert, um Verpackungsabfälle zu reduzieren. Mit der Vereinbarung werden die Waschmittelvorschriften an die bereits für etwa 30 Produktkategorien geltenden Standardproduktvorschriften angeglichen, wodurch die Einhaltung der Vorschriften für Unternehmen und die Durchsetzung für die nationalen Behörden vereinfacht wird.
Weitere Schritte
Die politische Einigung muss nun noch vom Europäischen Parlament und vom Rat förmlich gebilligt werden. Sie tritt 20 Tage nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft. Die neuen Vorschriften gelten für Wirtschaftsakteure 42 Monate nach ihrem Inkrafttreten.
Hintergrund
Die EU-Kommission hatte ihren Vorschlag im April 2023 vorgelegt.
Weitere Informationen
Pressemeldung zum Kommissionsvorschlag vom April 2023
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 11. Juni 2025
- Autor
- Vertretung in Deutschland