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Vertretung in Deutschland
  • Presseartikel
  • 4. Juni 2025
  • Vertretung in Deutschland
  • Lesedauer: 3 Min

Strategische Projekte in Drittländern: EU sichert sich Zugang zu Rohstoffen und fördert die lokale Wertschöpfung

Von Kanada bis Kasachstan, von Lithium bis Graphit: Die Kommission hat die erste Liste mit 13 Projekten für strategische Rohstoffe außerhalb der EU angenommen. „Europa braucht Rohstoffe, um seine industrie- und klimapolitischen Ziele zu erreichen. Die EU benötigt stabile, sichere und diversifizierte Lieferketten“, sagte Stéphane Séjourné, Exekutiv-Vizepräsident der EU-Kommission für Wohlstand und Industriestrategie. „Nach den bereits in der EU angekündigten Projekten wird die heutige Liste von 13 strategischen Projekten weltweit dazu beitragen, die Abhängigkeiten Europas zu verringern, unsere wirtschaftliche Sicherheit zu stärken und gleichzeitig Wachstum, Arbeitsplätze und Exportmöglichkeiten in den beteiligten Ländern zu schaffen.“

Die Initiative ergänzt die am 25. März 2025 verabschiedete Liste von 47 strategischen Projekten in der EU. Insgesamt werden alle 60 strategischen Projekte zur Wettbewerbsfähigkeit der EU-Industrie und insbesondere von Sektoren wie Elektromobilität, erneuerbare Energien, Verteidigung und Luft- und Raumfahrt beitragen. Die Projekte sind die ersten Ergebnisse der Umsetzung des Gesetzes über kritische Rohstoffe, das im Mai 2024 in Kraft getreten ist.

Lage der Projekte

Die strategischen Projekten befinden sich in Kanada, Grönland, Kasachstan, Norwegen, Serbien, der Ukraine, Sambia, Neukaledonien, Brasilien, Madagaskar, Malawi, Südafrika und dem Vereinigten Königreich.

Elektrofahrzeuge und Batterien

Zehn dieser strategischen Projekte betreffen strategische Rohstoffe, die für Elektrofahrzeuge, Batterien und Batteriespeicher unerlässlich sind, wie Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan und Graphit.

Seltene Erden

Zwei strategische Projekte befassen sich mit der Gewinnung von Seltenen Erden. Diese spielen eine Schlüsselrolle bei der Herstellung von Hochleistungsmagneten für Windkraftanlagen oder Elektromotoren für Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien und der Elektromobilität. Zusammen mit den drei strategischen Projekten in der EU, die die Verarbeitung von Seltenen Erden abdecken, werden diese zusätzlichen strategischen Projekte die Versorgungssicherheit der EU mit Seltenen Erden erhöhen können. 

Luft- und Raumfahrt, Mikroelektronik

Die strategischen Projekte umfassen auch Kupfer, das von Stromnetzen bis zur Mikroelektronik verwendet wird, Wolfram und Bor, die in den Bereichen Automobile, erneuerbare Energien, Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung zum Einsatz kommen.

Auswahlverfahren

Die ausgewählten strategischen Projekte wurden von unabhängigen Sachverständigen bewertet, um sicherzustellen, dass sie die im Gesetz über kritische Rohstoffe festgelegten Kriterien erfüllen, insbesondere in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards sowie die technische Durchführbarkeit. Darüber hinaus müssen die Projekte für beide Seiten von Vorteil sein und sowohl der EU als auch den beteiligten Drittländern Nutzen bringen. Die Projekte mussten nachweisen, dass sie zur Versorgungssicherheit der EU beitragen können, beispielsweise durch den Abschluss von Abnahmevereinbarungen mit europäischen nachgelagerten Industrien.

Vorteile für die ausgewählten Projekte

Die ausgewählten strategischen Projekte werden von der EU-Kommission, den Mitgliedstaaten und Finanzinstituten koordiniert unterstützt, indem ihnen der Zugang zu Finanzmitteln und Kontakten zu relevanten Abnehmern erleichtert wird. Schätzungen zufolge benötigen die 13 strategischen Projekte außerhalb der EU insgesamt 5,5 Milliarden Euro an Kapitalinvestitionen, um ihren Betrieb aufnehmen zu können.

 

Die Kommission wird auch die Zusammenarbeit mit den beteiligten Drittländern verstärken, um die Entwicklung dieser Projekte sicherzustellen, insbesondere durch die bereits mit einigen dieser Länder geschlossenen strategischen Partnerschaften für Rohstoffwertschöpfungsketten.

Hintergrund

Das Gesetz über kritische Rohstoffe trat am 23. Mai 2024 in Kraft. Am selben Tag veröffentlichte die Kommission eine Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für die Anerkennung von Projekten als strategische Projekte mit einer Frist bis zum 22. August 2024. Die als vollständig eingegangenen Anträge wurden von der Kommission mit Unterstützung externer Sachverständiger geprüft, um festzustellen, ob die Projekte die relevanten Kriterien erfüllen. 

Auf der Grundlage dieser Bewertung hat die Kommission eine Liste von Projekten für die Gewinnung, Verarbeitung, das Recycling oder die Substitution strategischer Rohstoffe erstellt. Die Kommission hat den Rat für kritische Rohstoffe, der sich aus den Mitgliedstaaten zusammensetzt, und das Europäische Parlament als Beobachter konsultiert, um am 20. Februar 2025 und am 12. März 2025 eine Stellungnahme zu der Liste strategischer Projekte zu erörtern und anzunehmen.

 

Weitere Informationen

Die vollständige Pressemitteilung

Liste ausgewählter Projekte

Ausgewählte strategische Projekte im Rahmen des Gesetzes über kritische Rohstoffe

Gesetz über kritische Rohstoffe – Europäische Kommission

Interaktive Karte und Datenblätter

 

Pressekontakt: nikola [dot] johnatec [dot] europa [dot] eu (Nikola John), Tel.: +49 (30) 2280 2410. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900. 

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
4. Juni 2025
Autor
Vertretung in Deutschland