
Von Zypern aus ist ein Schiff mit Hilfsgütern ausgelaufen, die am neu gebauten US-Pier vor der Küste des Gazastreifens entladen werden. Rumänien hat mehr als 88.000 Dosen Lebensmittel für die palästinensische Bevölkerung zur Verfügung gestellt, die Europäische Kommission übernimmt die Transportkosten. Auf Zypern wurde zudem ein EU-Logistikzentrum in Zypern eingerichtet, um den weiteren Hilfsfluss in Richtung Gaza zu koordinieren und zu bewältigen.
Transport über den Seeweg nur ein Teil der Bemühungen
Der EU-Kommissar für Krisenmanagement Janez Lenarčič dankte Zypern und Rumänien für ihre Unterstützung. „Die EU wird weiterhin alles in ihrer Macht Stehende tun, um das Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu lindern. Es ist jedoch offensichtlich, dass es keinen sinnvollen Ersatz für Landrouten über Ägypten und Jordanien und für die Zugänge von Israel nach Gaza gibt, um Hilfe in großem Maßstab zu leisten. Der Meereskorridor kann nur ein Teil der Bemühungen sein, über alle möglichen Routen mehr humanitäre Hilfe und Handelsgüter nach Gaza zu bringen.“ Lenarčič forderte Israel mit Verweis auf das humanitäre Völkerrecht auf, unverzüglich zusätzliche Übergänge in den Gazastreifen zu öffnen.
Der Meereskorridor ergänzt die bestehenden Landrouten nach Gaza, wie z. B. die Kreuzungen Kerem Shalom und Rafah, und soll sie nicht ersetzen. Die EU fordert Israel auf, dauerhaften Zugang über neue Routen wie die Erez-Querung und den Hafen von Ashdod zu gewähren.
Luftbrückenflüge und humanitäre Hilfe in Millionenhöhe
Das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen der EU steht weiterhin in engem Kontakt mit den Mitgliedstaaten und humanitären Partnern. Bisher wurden mithilfe der humanitären Luftbrückenflüge der EU mehr als 2.000 Tonnen Hilfsgüter in die Region gebracht. Dazu kommen noch die 193 Millionen Euro an humanitärer Hilfe, die die EU in diesem Jahr für bedürftige Palästinenserinnen und Palästinenser bereitgestellt hat.
Hintergrund
Am 8. März hatten Europäische Kommission, Deutschland, Griechenland, Italien, der Niederlande, die Republik Zypern, die Vereinigten Arabischen Emirate, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten ihre Absicht angekündigt, einen Seeverkehrskorridor zu eröffnen. Über ihn soll zusätzlich humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gebracht werden.
Am 28. März ersuchte die Hohe Koordinatorin der Vereinten Nationen für humanitäre Hilfe und Wiederaufbau für Gaza Sigrid Kaag um Hilfe für Gaza im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Union, auch über den Seeverkehrskorridor.
Weitere Informationen:
Kapazität für europäische humanitäre Hilfe (EHRC)
PM zur verstärkten humanitären Hilfe der EU vom 26.4.2024
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 17. Mai 2024
- Autor
- Vertretung in Deutschland