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Vertretung in Deutschland
Presseartikel9. Dezember 2020Vertretung in Deutschland

Verkehrsbedingte Emissionen sollen bis 2050 um 90 Prozent sinken

Die Europäische Kommission will bis 2050 die verkehrsbedingten Emissionen um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren. Wie sie dieses Ziel erreichen kann, hat die EU-Kommission heute in ihrer „Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität“...

„Als Infrastruktur, die die europäischen Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen verbindet, ist das Verkehrssystem für uns alle von Bedeutung. Mithilfe der Digitalisierung können wir die Art und Weise, wie wir uns bewegen, revolutionieren und unsere Mobilität intelligenter, effizienter und auch umweltfreundlicher machen. Wir müssen den Unternehmen im Hinblick auf die grünen Investitionen, die sie in den kommenden Jahrzehnten tätigen müssen, stabile Rahmenbedingungen geben“, so die Kommissarin weiter.

Etappenziele

Bis 2030:

  • Auf Europas Straßen sind mindestens 30 Millionen emissionsfreie Pkw unterwegs.
  • 100 europäische Städte sind klimaneutral.
  • Der Hochgeschwindigkeitsbahnverkehr hat sich europaweit verdoppelt.
  • Der Linienverkehr auf Strecken unter 500 km ist klimaneutral.
  • Die automatisierte Mobilität wird in großem Maßstab eingeführt.
  • Emissionsfreie Schiffe sind marktreif.

Bis 2035:

  • Emissionsfreie Großflugzeuge sind marktreif.

Bis 2050:

  • Fast alle Pkw, Lieferwagen, Busse und neue Lkw sind emissionsfrei.
  • Der Schienengüterverkehr hat sich verdoppelt.
  • Das multimodale transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V) für nachhaltigen und intelligenten Verkehr mit Hochgeschwindigkeitskonnektivität ist uneingeschränkt betriebsbereit.

Zur Umsetzung dieser Ziele sieht die Strategie insgesamt 82 Initiativen in 10 Schlüsselbereichen (Leitinitiativen) – jeweils mit konkreten Maßnahmen – vor.

Nachhaltiger Verkehr

Nachhaltiger Verkehr bedeutet in der Praxis:

  • Verbreitung emissionsfreier Fahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge sowie erneuerbarer und CO2-armer Kraftstoffe sowie Aufbau der dafür erforderlichen Infrastruktur, etwa durch Errichtung von 3 Millionen öffentlichen Ladestationen bis 2030.
  • Schaffung emissionsfreier Flughäfen und Häfen, z. B. durch neue Initiativen zur Förderung nachhaltiger Flug- und Schiffskraftstoffe.
  • Gewährleistung gesunder und nachhaltiger Mobilität in und zwischen Städten , z. B. durch Verdoppelung des Hochgeschwindigkeitsbahnverkehrs und Entwicklung zusätzlicher Fahrradinfrastrukturen in den nächsten zehn Jahren.
  • Ökologisierung des Güterverkehrs , z. B durch Verdoppelung des Schienengüterverkehrs bis 2050.
  • CO2-Bepreisung und Schaffung besserer Anreize für Nutzerinnen und Nutzer , z. B. durch umfassende Maßnahmen zu einer verkehrsträgerübergreifend fairen und effizienten Preisgestaltung.

Intelligenter Verkehr

Wie Fahrgäste und Fracht in Zukunft befördert werden, wird durch Innovation und Digitalisierung bestimmt werden. Die Strategie sieht vor:

  • Umsetzung der vernetzten und automatisierten multimodalen Mobilität, z. B. dadurch, dass Fahrgäste Fahrkarten für multimodale Reisen kaufen und Güter unkompliziert von einem Verkehrsträger auf den anderen verladen werden können.
  • Förderung der Innovation und der Nutzung von Daten und künstlicher Intelligenz für eine intelligentere Mobilität, z. B: durch uneingeschränkte Unterstützung des Einsatzes von Drohnen und unbemannten Luftfahrzeugen und weiterer Maßnahmen zum Aufbau eines gemeinsamen europäischen Raums für Mobilitätsdaten.

Krisenresistenter Verkehr

Der Verkehr ist einer der Sektoren, die am stärksten von der COVID-19-Pandemie betroffen sind, und viele seiner Unternehmen kämpfen mit gewaltigen betrieblichen und finanziellen Schwierigkeiten. Die Kommission verpflichtet sich daher,

  • den Binnenmarkt zu stärken , z. B. durch vermehrte Anstrengungen und Investitionen zur Vollendung des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) bis 2030 und Unterstützung des Sektors beim Neuaufbau durch vermehrte öffentliche und private Investitionen in die Modernisierung der Flotten aller Verkehrsträger.
  • für eine für alle gerechte Mobilität zu sorgen , z. B. dadurch, dass die neue Mobilität in allen Regionen und für alle Fahrgäste, auch Personen mit eingeschränkter Mobilität, erschwinglich und zugänglich sein und der Sektor für die Beschäftigten attraktiver gemacht wird.
  • verkehrsträgerübergreifend die Verkehrssicherheit und Gefahrenabwehr zu stärken, auch dadurch, dass die Zahl der Todesopfer bis 2050 auf nahezu null gesenkt wird.

Hintergrund

Der Verkehrssektor trägt rund 5 Prozent zum BIP der EU bei und beschäftigt mehr als 10 Millionen Menschen in Europa. Für Europas Unternehmen und globale Lieferketten ist er von entscheidender Bedeutung. Zugleich ist der Verkehr nicht ohne Kosten für unsere Gesellschaft: Diese bestehen in Treibhausgas- und Schadstoffemissionen, Lärm, Verkehrsunfällen und Verkehrsüberlastung. Heute machen die verkehrsbedingten Emissionen rund ein Viertel der gesamten Treibhausgasemissionen der EU aus.

Wir drängen auf den Umbruch im Verkehrssystem in einer Zeit, da der gesamte Sektor noch von den Auswirkungen der Pandemie gezeichnet ist. Durch vermehrte öffentliche und private Investitionen in die Modernisierung und Ökologisierung von Flotten und Infrastrukturen und die Stärkung des Binnenmarkts haben wir jetzt eine historische Chance, Europas Verkehr nicht nur nachhaltiger, sondern auch international wettbewerbsfähiger zu machen und gegen künftige Schocks zu wappnen.

Wichtig ist dabei, dass Mobilität für alle verfügbar und erschwinglich ist, ländliche und abgelegene Regionen angebunden bleiben und der Verkehrssektor gute soziale Bedingungen und attraktive Arbeitsplätze bietet.

Weitere Informationen:

Ausführliche Pressemitteilung

Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität

Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen

Legislativaktionsplan

Fragen und Antworten – Strategie für intelligente und nachhaltige Mobilität

Factsheet – Verkehr und Mobilität

Video

Pressekontakt: nikola [dot] johnatec [dot] europa [dot] eu ( Nikola John), Tel.: +49 (30) 2280 2410

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
9. Dezember 2020
Autor
Vertretung in Deutschland