Die EU-Kommission mobilisiert Soforthilfe für Griechenland und Albanien, die beide das EU-Katastrophenschutzverfahren als Reaktion auf schwere Waldbrände aktiviert haben. Außerdem beginnt die Produktion neuer Löschflugzeuge für die ständige rescEU-Flotte.
Einzelheiten zur koordinierten Hilfe für die zwei Länder
Das EU-Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen hilft bei der Mobilisierung von Löschflugzeugen und Bodenteams aus einer Reihe von EU-Mitgliedstaaten:
- Griechenland wird mit zwei rescEU-Löschflugzeugen aus Italien, einem rescEU-Hubschrauber aus Frankreich und einem Hubschrauber aus Serbien unterstützt. Darüber hinaus werden Bodenteams zur Brandbekämpfung aus Frankreich, Italien, Serbien, Rumänien und Tschechien entsandt, während Feuerwehrleute aus Rumänien, Malta und Moldawien, die bereits in Griechenland stationiert waren, zu den ersten Einsatzkräften bei der Bekämpfung der Brände in Griechenland gehörten.
- Die Unterstützung für Albanien umfasst ein Mehrzweck-Militärflugzeug aus Rumänien mit einer Kapazität von 6 Tonnen Wasser. Das Flugzeug wird am 14. August zum Einsatz kommen.
Produktion von Löschflugzeugen beginnt
Nach der Unterzeichnung eines Abkommens von mehreren EU-Mitgliedstaaten mit der Canadian Commercial Corporation beginnt nun die Produktion von zwölf Amphibienlöschflugzeugen. Die Flugzeuge werden von der Europäischen Kommission finanziert und bilden das neue Rückgrat der EU-Krisenreaktion bei der Bekämpfung von Waldbränden. Zehn zusätzliche Löschflugzeuge werden von den Mitgliedstaaten direkt gekauft, um ihre nationalen Flotten zu verstärken Die ersten dieser mittelgroßen Amphibienflugzeuge werden voraussichtlich Ende 2027 geliefert.
„Historischer Moment im europäischen Katastrophenschutz“
Der für Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar Janez Lenarčič begrüßte diesen Erfolg der koordinierten Bemühungen von Kommission und Mitgliedstaaten: „Das ist ein historischer Moment im europäischen Katastrophenschutz im Zeitalter der Klimakrise. Da die Waldbrandsaison länger, tödlich und unvorhersehbarer wird, haben wir unermüdlich daran gearbeitet, die Brandbekämpfungskapazitäten der EU zu stärken. Die heutige Ankündigung beweist, dass Europa entschlossen ist, diese Anstrengungen zu verstärken und zu vertiefen.“ Lenarčič dankte den beteiligten Ländern, durch die Zusammenarbeit sei die EU im Zeitplan gut vorangekommen.
Koordinierte Hilfe, wenn nationale Einsatzkräfte an ihre Grenzen kommen
Die Flugzeuge aus den rescEU-Reserven können rasch eingesetzt werden, wenn ein Land mit so schweren Waldbränden konfrontiert ist, die ohne zusätzliche Unterstützung nicht bewältigt werden können.
Dies steht im Einklang mit der langfristigen Strategie der EU zur Einrichtung einer ständigen rescEU-Brandbekämpfungsflotte mit Sitz in Kroatien, Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal und Spanien sowie mit dem zuvor festgelegten Zeitplan.
Hintergrund
Waldbrände sind in jüngster Zeit zu einem europaweiten Problem geworden, das Brandrisiko dürfte aufgrund des Klimawandels weiter steigen. Im Rahmen des Katastrophenschutzverfahren der EUwird die europaweite Hilfe koordiniert sowie sichergestellt, dass alle EU-Mitgliedstaaten und Teilnehmerstaaten des Verfahrens bei Krisen und Notfällen zeitnah informiert werden.
Seit 2019 wurde das EU-Katastrophenschutzverfahren um die rescEU-Flotte erweitert. Diese europäische Reserve umfasst Löschflugzeuge und Hubschrauber und wird zu 100 Prozent von der EU finanziert.
Die EU-Mittel ermöglichen die Anschaffung von insgesamt 12 neuen Löschflugzeugen, die auf sechs EU-Mitgliedstaaten (Kroatien, Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal und Spanien) verteilt werden, sowie einer Reihe von Hubschraubern. Diese Flugzeuge werden die "ständige rescEU-Flotte" bilden. Die ersten Flugzeuge werden voraussichtlich im Jahr 2027 ausgeliefert. Eine erste Gruppe von Hubschraubern wird voraussichtlich 2026 eintreffen.
Weitere Informationen
Vollständige Pressemitteilung zu den neuen rescEU-Löschflugzeugen
Katastrophenschutzverfahren der EU
Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen (ERCC)
Pressekontakt: Martha Schillmöller, Tel.: +49 30 2280-2200. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 13. August 2024
- Autor
- Vertretung in Deutschland