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Vertretung in Deutschland
Presseartikel24. Januar 2018Vertretung in DeutschlandLesedauer: 2 Min

Zweitstandort für Galileo-Satellitenüberwachung wird von Großbritannien nach Spanien verlegt

Die EU-Kommission hat heute (Mittwoch) in ihrer wöchentlichen Sitzung beschlossen, den Zweitstandort des Überwachungszentrums für das EU-Satellitennavigationssystem Galileo aus dem Vereinigten Königreich nach Spanien zu verlegen. Das Galileo...

Galileo

EU-Industriekommissarin Elżbieta Bieńkowska sagte: „Durch das europäische Satellitennavigationssystem Galileo werden bereits seit über einem Jahr hochwertige Dienste bereitgestellt. Mit dem heutigen Beschluss ergreift die Kommission die notwendigen operativen Maßnahmen, damit die Kontinuität des Betriebs und die Sicherheit des Galileo-Systems gewährleistet sind.“

Am 1. August 2017 veröffentlichte die Kommission im Zuge eines offenen und transparenten Verfahrens eine Aufforderung zur Interessenbekundung, mit dem ein neuer Zweitstandort ermittelt werden sollte. Sechs Mitgliedstaaten (Belgien, Italien, Portugal, Rumänien, Slowenien und Spanien) reichten Vorschläge ein. Diese wurden von der Kommission anhand der in der Galileo-Verordnung festgelegten technischen, sicherheitsbezogenen, finanziellen und programmspezifischen Kriterien ausgewertet.

Am 18. Januar 2018 stimmten die Vertreter von 27 Mitgliedstaaten im Ausschuss für die europäischen Programme für globale Satellitennavigationsysteme (GNSS) für den Vorschlag der Kommission, den Zweitstandort nach Spanien zu verlegen. Mit dem heute erlassenen förmlichen Beschluss leitet die Kommission das Verfahren ein, mit dem der Zweitstandort aus dem Vereinigten Königreich nach Spanien verlegt werden soll.

Nächste Schritte

Der Dienstbetrieb am neuen Standort wird in den kommenden Monaten aufgenommen werden. Voraussetzung dafür ist die Akkreditierung durch das Gremium für die Sicherheitsakkreditierung der europäischen GNSS-Systeme. Der für den neuen Zweitstandort ausgewählte Mitgliedstaat wird die Kosten für den Betrieb des Standorts übernehmen, die EU trägt dagegen die Kosten für das Personal und die Galileo-Ausrüstung. Die in Prag angesiedelte Agentur für das Europäische GNSS (GSA) wird über die Mitarbeiterzahlen am Zweitstandort entscheiden.

Hintergrund

Das Programm Galileo, eine der zentralen Komponenten der Weltraumstrategie der Kommission, zielt in erster Linie darauf ab, Geschäftschancen zu eröffnen, die europäische Führungsposition im Weltraum zu fördern und die strategische Autonomie Europas zu sichern. Durch das hochpräzise globale Satellitennavigationssystem werden bereits jetzt Notfalleinsätze unterstützt und genauere Navigationsdienste bereitgestellt. Zudem wird eine bessere zeitliche Synchronisierung für kritische Infrastrukturen erreicht und es können sichere Dienste für Behörden erbracht werden.

Der öffentliche regulierte Dienst (PRS) von Galileo ist ein verschlüsselter Dienst für staatlich autorisierte Nutzer u. a. aus den Bereichen Zivilschutz, Zoll und Polizei. Dieses besonders robuste und zur Gänze verschlüsselte System gewährleistet eine Dienstkontinuität für die staatlichen Nutzer in Notfällen oder Krisensituationen.

Immer mehr Unternehmen und innovative Start-ups nutzen Galileo-Daten und machen ihre Geräte (etwa neueste Smartphone-Modelle) Galileo-tauglich (finden Sie hier heraus, ob Ihr Gerät Galileo-tauglich ist).

Die Vervollständigung der Konstellation wird die Signale für die Fahrzeugnavigation und die Mobiltelefonie verbessern. Außerdem trägt dies dazu bei, den Straßen- und Schienenverkehr sicherer zu machen, Forschung und Entwicklung anzukurbeln und der Schaffung von Arbeitsplätzen im Hochtechnologiebereich europaweit neue Impulse zu verleihen.

Weitere Informationen:

Das Satellitennavigationssystem Galileo

Die Raumfahrt-Strategie der Kommission

Pressekontakt: katrin [dot] ABELEatec [dot] europa [dot] eu (Katrin Abele), Tel.: +49 (30) 2280-2140
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
24. Januar 2018
Autor
Vertretung in Deutschland