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Vertretung in Deutschland
  • Pressemitteilung
  • 29. Januar 2024
  • Vertretung in Deutschland
  • Lesedauer: 4 Min

Bilanz Horizont 2020: EU-Investitionen in Forschung und Innovation zahlen sich aus

Ein pinker Hintergrund mit einem weißen Krais in der Mitte. Innerhalb des Kreises sind grafische Darstellungen eines DNA-Strang, verschiedene chemische Formeln und Verbindungen und unten im Kreis sind zwei Bücher dargestellt, die aufeinander liegen. Auf den Büchern ist grafisch ein Erlenmeyerkolben dargestellt.

Horizont 2020, das Forschungs- und Innovationsprogramm der EU für die Jahre 2014 bis 2020, hat den Europäerinnen und Europäern einen weit größeren Nutzen gebracht als das, was auf nationaler oder regionaler Ebene hätte erreicht werden können. Jeder Euro an Kosten im Zusammenhang mit dem Programm wird den Bürgerinnen und Bürgern der EU bis 2040 letztlich fünf Euro zugutekommen. Investitionen in Forschung und Innovation zahlen sich also für die europäische Gesellschaft aus. Zu diesen Schlussfolgerungen kommt die Ex-post-Bewertung von Horizont 2020.

Iliana Ivanova, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend erklärte, dass langjährige Investitionen in Forschung und Innovation ein hohes Kosten-Nutzen-Verhältnis für die Gesellschaft bieten. „Horizont 2020 ermöglichte entscheidende wissenschaftliche Durchbrüche mit spürbaren Auswirkungen auf unser Leben, von der Überwindung der COVID-19-Pandemie über die Bekämpfung des Klimawandels bis hin zu bahnbrechenden Innovationen, die unseren Unternehmen und der Gesellschaft insgesamt zugutekamen. Die Erkenntnisse aus dieser abschließenden Bewertung werden uns bei der Verbesserung von Horizont Europa leiten und in die Überlegungen zur Zukunft der Forschungs- und Innovationspolitik und -programme der EU einfließen.“

Überblick über Erfolge und Engpässe hilft auch Folgeprogrammen

Das Forschungs- und Innovationsprogramm hatte ein Budget von fast 80 Milliarden Euro. Zu den greifbaren Auswirkungen gehörten die rasche Reaktion auf die Ausbrüche von COVID-19, Ebola, Zika sowie entscheidende Beiträge zur Klimawissenschaft. Die Bewertung bietet Einblicke in die Errungenschaften und Engpässe des Programms und wird auch in Verbesserungen des aktuellen Programms Horizont Europa (2021-27) und in die Vorbereitung des Folgeprogramms einfließen.

Für die Menschen etwas bewirken

Im Rahmen von Horizont 2020 wurden über einen Zeitraum von sieben Jahren mehr als 35.000 Projekte finanziert; mehr als eine Million Einzelanträge aus 177 Ländern gingen ein. Das Programm spielte eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels und investierte 64,4 Prozent seiner Haushaltsmittel in nachhaltige Entwicklung.

Mit dem Programm wurden konkrete Lösungen in verschiedenen Bereichen finanziert, z. B. neuartige Transporte mit Wasserstoffantrieb, mRNA-Impfstoffe, Photonik sowie Mikro- und Nanoelektronik. Fast 4.000 Patente und Marken wurden aus Mitteln von Horizont 2020 finanziert. Horizont 2020 führte zu einem bemerkenswerten zusätzlichen Beschäftigungswachstum um 20 Prozent und zu einem Anstieg des Umsatzes und des Gesamtvermögens der teilnehmenden Unternehmen um 30 Prozent im Vergleich zu denjenigen, die trotz qualitativ hochwertiger Anträge erfolglos waren. Langfristig dürfte das Programm einen durchschnittlichen jährlichen Anstieg des BIP der EU um 15,9 Milliarden Euro bewirken, was im Zeitraum 2014-2040 insgesamt 429 Milliarden Euro entspricht.

Forschende, die im Rahmen von Horizont 2020 finanziert wurden, trugen zu über 276.000 Peer-Review-Veröffentlichungen bei. Im Rahmen von Horizont 2020 wurden auch 33 Nobelpreisträger unterstützt. Horizont 2020 spielte auch eine entscheidende Rolle bei Verbesserung der Fähigkeiten und Kenntnisse der Forschenden und unterstützte die Mobilität von fast 50.000 Forschern und Forscherinnen über Sektoren und Länder hinweg. Darüber hinaus ermöglichte das Programm der EU die Entwicklung und Modernisierung groß angelegter Forschungsinfrastrukturen sowohl auf europäischer als auch weltweiter Ebene: über 24.000 Forschende und Organisationen erhielten Zugang zu diesen Infrastrukturen, wodurch die Möglichkeiten der Zusammenarbeit und des wissenschaftlichen Fortschritts erweitert wurden.

Gewonnene Erfahrungen

Bei der Bewertung wurden folgende Bereiche ermittelt, in denen Verbesserungsbedarf besteht:

  • breitere Beteiligung,
  • weitere Vereinfachung und Verringerung des Verwaltungsaufwands,
  • verstärkte Verbreitung, Nutzung und Verbreitung der Ergebnisse,
  • Unterstützung der Beteiligung von Frauen und
  • Verstärkung von Synergien mit anderen Initiativen auf EU-, nationaler und regionaler Ebene.

Die Erkenntnisse und wichtigsten Schlussfolgerungen dieser abschließenden Bewertung von Horizont 2020 werden nicht nur bei der Gestaltung der laufenden Umsetzung von Horizont Europa eine entscheidende Rolle spielen, sondern auch bei der Beeinflussung der Politikentwicklung für künftige Forschungs- und Innovationsinitiativen. Dadurch wird sichergestellt, dass die gewonnenen Erkenntnisse wirksam in laufende und künftige Programme integriert werden, wodurch deren Effizienz, Relevanz und Wirkung für die Europäerinnen und Europäer verbessert werden.

Hintergrund

Horizont 2020 war das achte Förderprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation, das von 2014 bis 2020 mit einem Budget von fast 80 Milliarde Euro durchgeführt wurde. Die Ziele von Horizont 2020 waren die Stimulierung des Wirtschaftswachstums, die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Förderung der Zusammenarbeit in Forschung und Innovation, die Unterstützung von Wissenschaftsexzellenz und die führende Rolle der Industrie sowie die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen in Europa.

Die abschließende Bewertung stützte sich auf eine breite Evidenzbasis mit über 1.000 Interviews mit Projektbegünstigten, nationalen Behörden und Durchführungsstellen sowie Umfragen bei erfolgreichen und erfolglosen Teilnehmern, umfasst umfassende quantitative und qualitative Analysen und baut auf einer umfassenden öffentlichen Konsultation mit fast 2000 Antworten auf.

Weitere Informationen

Vollständige Pressemitteilung

Arbeitspapier der Kommissionsdienststellen

Bericht der Kommission über die Abschlussbewertung von Horizont 2020

Anhänge 1-6 der Abschlussbewertung von Horizont 2020

Zusammenfassung der Abschlussbewertung von Horizont 2020

Horizont Europa

Pressekontakt: gabriele [dot] imhoffatec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff), Tel.: +49 (30) 2280-2820. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageaterlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
29. Januar 2024
Autor
Vertretung in Deutschland