Die EU hat Fortschritte erzielt beim Aufbau eines stärker integrierten, effizienteren und attraktiveren Binnenmarkts für Forschung und Innovation. Es sind aber weitere Anstrengungen erforderlich, um sein Potenzial voll auszuschöpfen. Ein wichtiges Ziel ist es, die Mobilität von Forschenden, wissenschaftlichen Erkenntnissen und Technologien Wirklichkeit werden lassen.
Forschungs-Kommissarin Iliana Ivanova sagte: „Die Vision für den Europäischen Forschungsraum ist heute noch so aktuell wie im Jahr 2000. Ich bin stolz auf das, was wir erreicht haben. Wir haben jetzt ein starkes Fundament, auf dem wir aufbauen können, um Europa zu dem Ort zu machen, der für Forschende und Innovatoren am attraktivsten ist. Jetzt ist es an der Zeit, die verbleibenden Herausforderungen anzugehen und das volle Potenzial Europas freizusetzen, um zu gedeihen und auf der globalen Bühne wettbewerbsfähig zu sein.“
In der heute angenommenen Mitteilung über die Verwirklichung des EFR wird eine Bilanz der Fortschritte gezogen, die im Rahmen der vier mit den Mitgliedstaaten vereinbarten strategischen Ziele erreicht wurden. In den Schlussfolgerungen bekräftigt die Europäische Kommission ihr Engagement dafür, Forschung und Innovation in den Mittelpunkt des künftigen Wachstums in Europa zu stellen.
Europa zum attraktiven Standort für Forschende machen
Wie im Draghi-Bericht und in den politischen Leitlinien für die nächste Kommission hervorgehoben wird, sind Forschung und Innovation entscheidende Triebkräfte für wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand. Der EFR wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen, um der Fragmentierung der europäischen Forschungslandschaft entgegenzuwirken, und hatte im Jahr 2020 einen neuen Anstoß erhalten. Er zielt darauf ab, ein dynamisches und attraktives Umfeld für Forschende und Innovatoren in ganz Europa zu schaffen und Europa für sie zu einem attraktiven Standort zu machen.
Weiterer Handlungsbedarf in vier Bereichen
- Priorisierung von Investitionen und Reformen: Die Kommission hat mit den Mitgliedstaaten zusammengearbeitet, um die Forschungs- und Innovationsanstrengungen anzugleichen und Reformen und Investitionen durch kohäsionspolitische Fonds, die Fazilität für Konjunkturbelebung und Widerstandsfähigkeit sowie durch Expertenunterstützung im Rahmen der Fazilität für politische Unterstützung von Horizont Europa und des Instruments für technische Unterstützung zu fördern. Europa ist jedoch noch weit davon entfernt, das Ziel von 3 Prozent des BIP der EU für Forschung und Entwicklung (FuE) zu erreichen. Das Hauptproblem sind nach wie vor die geringen privaten Investitionen, die durch regulatorische, rechtliche und administrative Barrieren behindert werden, die beseitigt werden müssen, um mehr Investoren und Innovatoren anzuziehen.
- Verbesserung des Zugangs zu Spitzenleistungen: Die im Rahmen von Horizont Europa bereitgestellte Unterstützung für Verbundprojekte und Mobilitätsprogramme wie die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA) haben zur Stärkung der wissenschaftlichen Kooperationsnetze beigetragen. Im Rahmen der Erweiterung von Horizont Europa wurden bisher über 1 Milliarde Euro investiert, um die Entwicklung stärkerer F&I-Kapazitäten in weniger leistungsstarken Mitgliedstaaten zu unterstützen. Es muss jedoch noch mehr getan werden, um den bürokratischen Aufwand zu verringern und die Forschenden besser über die verfügbaren Möglichkeiten zu informieren.
- Ergebnisse in wirtschaftliche Auswirkungen umwandeln: Der Europäische Innovationsrat (EIC) hat sich zum größten Investor im Bereich der Spitzentechnologie in Europa entwickelt, wobei jeder vom EIC-Fonds investierte Euro vier Euro von privaten Investoren nach sich zieht. Der EFR-Rahmen hat in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten die Entwicklung gezielter Leitlinien für die wirtschaftliche Nutzung von Forschungsergebnissen und Technologiefahrplänen unterstützt, aber Europa braucht immer noch mehr Risikokapital, um bahnbrechende Innovationen zu verbreiten. Der jüngste Start des Trusted Investors Network ist ein Schritt nach vorn bei der Zusammenführung europäischer Investoren.
- Vertiefung des EFR: Der EFR-Rahmen hat zu bedeutenden Fortschritten bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Laufbahnentwicklung von Forschenden geführt, u. a. durch die Annahme der Empfehlung des Rates zur Forschungslaufbahn, aber es kann noch mehr getan werden. Im Einklang mit den europäischen Werten hat Horizont Europa auch die Gleichstellung der Geschlechter, die Integrität der Forschung, die Offenheit der Wissenschaft und die gemeinsame Nutzung von Daten vorangetrieben. Durch die Annahme einer Empfehlung des Rates zur Sicherheit der Forschung wurden weitere Fortschritte bei der Gewährleistung der Sicherheit der europäischen Forschung erzielt. Es sind jedoch weitere Anstrengungen erforderlich, um die verbleibenden Ungleichheiten bei den Karrieremöglichkeiten in der Union zu beseitigen und die langfristige Nachhaltigkeit und Zugänglichkeit der europäischen Forschungs- und Technologieinfrastrukturen zu gewährleisten.
Hintergrund
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat der EFR strukturelle, wirtschaftliche und politische Veränderungen ausgelöst. Der derzeitige EFR-Rahmen ist das Ergebnis eines Revitalisierungsprozesses, der mit der Mitteilung der Kommission von 2020 über einen neuen EFR für Forschung und Innovation begann, gefolgt von einem neuen politischen und Governance-Rahmen, der vom Rat angenommen wurde, und der Empfehlung des Rates zu einem Pakt für Forschung und Innovation in Europa sowie den Schlussfolgerungen des Rates zur künftigen Governance des Europäischen Forschungsraums (2021).
Die erste EFR-Politikagenda (2022-2024) steht kurz vor dem Abschluss mit greifbaren Ergebnissen, und diese neue Mitteilung kommt zu einem Zeitpunkt, da die zweite EFR-Politikagenda (2025-2027) vorbereitet wird.
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 22. Oktober 2024
- Autor
- Vertretung in Deutschland