Der zweite Bericht zur Wirkung von SURE zeigt, dass das mit 100 Mrd. Euro ausgestattete Instrument in der COVID-19-Pandemie dem Schutz von Arbeitsplätzen und Einkommen dient. Es hat dazu beigetragen, den Anstieg der Arbeitslosigkeit in den begünstigten Mitgliedstaaten während der Krise wirksam einzudämmen. So sind die Arbeitslosenzahlen dank des Instruments und anderer Unterstützungsmaßnahmen deutlich geringer angestiegen als während der weltweiten Finanzkrise, trotz des ungleich stärkeren Rückgangs des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
SURE ist ein wichtiges Element der umfassenden Strategie der EU zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger und zur Abfederung der negativen Folgen der COVID-19-Pandemie. Es bietet den Mitgliedstaaten finanzielle Unterstützung in Form von zu günstigen Bedingungen gewährten Darlehen der EU, damit nationale Kurzarbeitsregelungen und ähnliche Maßnahmen, mit denen Arbeitsplätze erhalten und Einkommen unterstützt werden sollen, insbesondere zugunsten von Selbständigen, sowie gesundheitsbezogene Maßnahmen finanziert werden.
Bislang wurde 19 Mitgliedstaaten finanzielle Unterstützung in Höhe von insgesamt 94,3 Mrd. Euro bereitgestellt. Über das SURE-Instrument kann von den Mitgliedstaaten weiterhin finanzielle Unterstützung im Umfang von knapp 6 Mrd. Euro abgerufen werden.
Seit dem ersten Bericht vom März 2021 hat die Kommission im Rahmen von drei Emissionen weitere 36 Mrd. Euro aufgenommen. Diese Emissionen waren 6- bis 9-fach überzeichnet. Alle Emissionen erfolgten in Form von Sozialanleihen, wodurch die Anleger darauf vertrauen können, dass die mobilisierten Mittel tatsächlich in soziale Zwecke fließen. Die EU wird damit zum weltweit größten Emittenten von Sozialanleihen.
Am 4. März 2021 legte die Kommission ihre Empfehlung zur wirksamen aktiven Beschäftigungsförderung (EASE) nach der COVID-19-Krise vor. Darin wird ein strategischer Ansatz dargelegt, um schrittweise von den während der Pandemie ergriffenen Sofortmaßnahmen zur Erhaltung von Arbeitsplätzen zu neuen Maßnahmen überzugehen, die für eine beschäftigungsintensive Erholung erforderlich sind. In der EASE-Empfehlung spricht sich die Kommission dafür aus, die Schaffung von Arbeitsplätzen und Beschäftigungsübergänge, auch im digitalen und im grünen Sektor, zu fördern, und fordert die Mitgliedstaaten auf, die verfügbaren EU-Mittel zu nutzen.
Äußerungen aus dem Kommissionskollegium:
Valdis Dombrovskis, Exekutiv-Vizepräsident für eine Wirtschaft im Dienste der Menschen, erklärte: „Das SURE-Programm hat sich bewährt und erfüllt weiterhin seinen Zweck. Wir haben es in einer Notlage geschaffen, um die Einkommen der Menschen zu sichern, ihre Familien zu schützen und ihre Lebensgrundlagen zu erhalten, als dies am dringendsten nötig war. Der Erfolg des Instruments lässt sich an den Zahlen des heute vorgelegten Berichts festmachen, die zeigen, dass es mit dem SURE-Instrument gelungen ist, viele Millionen Europäerinnen und Europäer während der schlimmsten Phase der Krise in Arbeit zu halten. Das Instrument hat eine wichtige Rolle bei der allgemeinen Reaktion Europas gespielt, wofür wir auch den nationalen Regierungen danken müssen. Wenn wir nun die Pandemie hinter uns lassen, sollten wir unser Augenmerk schrittweise auf die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze und die Erleichterung von Beschäftigungsübergängen durch Fortbildung und andere Maßnahmen richten.“
Nicolas Schmit, der für Beschäftigung und soziale Rechte zuständige EU-Kommissar, führte aus: „Das SURE-Instrument hat sich als innovativ und unverzichtbar erwiesen. Es ist ein herausragendes Beispiel für ein schützendes Europa im Dienste der Menschen. Aus dem heute veröffentlichten Bericht geht hervor, dass die Bereitstellung von Finanzmitteln für die Mitgliedstaaten über das SURE-Instrument dazu beigetragen hat, zu vermeiden, dass 2020 bis zu 1,5 Millionen weitere Menschen arbeitslos geworden sind. Das Instrument hat dabei geholfen, die Arbeitslosigkeit einzudämmen. Jetzt müssen wir ebenso entschlossen und rasch handeln, um eine aktive Arbeitsmarktpolitik für einen beschäftigungswirksamen Aufschwung auf dem sich wandelnden Arbeitsmarkt zu schaffen.“
Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni fügte hinzu: „Dieser zweite Bericht über die Auswirkungen des SURE-Instruments bestätigt den Wert dieses beispiellosen Solidaritätsinstruments. Die Zahlen sprechen für sich: 1,5 Millionen weniger Arbeitslose, Unterstützung für 31 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie für 2,5 Millionen Unternehmen und Zinseinsparungen von über 8 Mrd. Euro. Ich bin stolz auf die europäische Erfolgsgeschichte des SURE-Instrument: Eine Erfolgsgeschichte, auf der wir aufbauen müssen!“
Hintergrund
Am 2. April 2020 hatte die Kommission im Rahmen der ersten Reaktion der EU auf die Pandemie die SURE-Verordnung vorgeschlagen. Die Verordnung wurde vom Rat am 19. Mai 2020 angenommen, und das Instrument stand nach Unterzeichnung der Garantievereinbarungen durch alle Mitgliedstaaten am 22. September 2020 zur Verfügung. Die erste Auszahlung erfolgte fünf Wochen später.
Bei dem heute vorgelegten Bericht handelt es sich um den zweiten Bericht über das SURE-Instrument an den Rat, das Europäische Parlament, den Wirtschafts- und Finanzausschuss (WFA) und den Beschäftigungsausschuss (EMCO). Nach Artikel 14 der SURE-Verordnung ist die Kommission rechtlich verpflichtet, binnen sechs Monaten nach dem Tag, an dem das Instrument verfügbar wird, einen solchen Bericht zu übermitteln. Der erste Bericht wurde am 22. März 2021 veröffentlicht. Solange das SURE-Instrument verfügbar bleibt, werden alle sechs Monate Folgeberichte vorgelegt.
Die Kommission gibt Sozialanleihen zur Finanzierung des SURE-Instruments aus und verwendet die Erlöse, um den begünstigten Mitgliedstaaten Back-to-Back-Darlehen zu gewähren. Weitere Informationen zu diesen Anleihen und ein vollständiger Überblick über den Umfang der einzelnen Emissionen und die begünstigten Mitgliedstaaten finden sich hier.
Weitere Informationen:
Zweiter Bericht über die Umsetzung von SURE
Website zur EU als Kreditnehmerin
Pressekontakte:renke [dot] deckarmec [dot] europa [dot] eu (Renke Deckarm) und gabriele [dot] imhoffec [dot] europa [dot] eu (Gabriele Imhoff). Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per frageerlebnis-europa [dot] eu (E-Mail) oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 22. September 2021
- Autor
- Vertretung in Deutschland