Damit können die europäischen Landwirte künftig flexibler auf die wachsende Nachfrage in Europa und auf dem Weltmarkt reagieren. Die Wachstumsprognosen für Milcherzeugnisse, vor allem für verarbeitete Produkte wie Käse oder Joghurt, sind weiterhin sehr gut. Das Auslaufen der Milchquote war bereits 2003 beschlossen worden.
Kurz vor dem Ende der Quotenregelung erklärte EU-Landwirtschaftskommissar Phil Hogan: „Das Ende der Milchquotenregelung ist sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance für die Union. Eine Herausforderung insofern, als eine ganze Generation von Milcherzeugern mit völlig neuen Lebensumständen konfrontiert sein wird und lernen muss, mit den Volatilitäten des Marktes zu leben. Aber das Ende der Milchquotenregelung bietet sicher auch eine Chance für Wachstum und Beschäftigung. Wenn sich der Milchsektor verstärkt auf Mehrwertprodukte und Zutaten für funktionelle Lebensmittel konzentriert, kann er zu einer Triebkraft für die Wirtschaft der EU werden. Empfindlichere Gebiete, in denen das Ende der Quotenregelung wohlmöglich als Bedrohung angesehen wird, können nach dem Subsidiaritätsprinzip von einer Vielzahl von Entwicklungsmaßnahmen für den ländlichen Raum profitieren.“
Die Milchquote wurde 1984 als Reaktion auf Milchseen und Butterberge in der EU eingeführt. Die Produktion von Milcherzeugnissen überstieg damals die Nachfrage bei weitem. Die Quotenregelung war eines der Instrumente zur Überwindung dieser strukturellen Überschüsse in der EU. Die verschiedenen Reformen der Gemeinsamen Agrarpolitik führten zu einer stärkeren Marktorientierung des Sektors. Gleichzeitig wurden Instrumente eingeführt, die den Erzeugern in benachteiligen Gebieten unter die Arme greifen.
Der endgültige Termin für die Beendigung der Milchquotenregelung wurde erstmals 2003 beschlossen. Dieser Beschluss wurde 2008 bestätigt. Gleichzeitig wurden Maßnahmen vorgesehen, die eine „sanfte Landung“ gewährleisten sollten. Auch mit Quoten nahmen die Ausfuhren von Milcherzeugnissen aus der EU in den vergangenen 5 Jahren mengenmäßig um 45 Prozent und wertmäßig um 95 Prozent zu.
Die Milchquote hinderte die Landwirte bisher daran, weltweit zu expandieren. Nun erhalten landwirtschaftliche Betriebe die Möglichkeit von der steigenden Nachfrage nach Milchprodukten in anderen Regionen der Welt zu profitieren. Seit letztem Jahr können sich Landwirte auch besser über die Lage auf dem Milchmarkt informieren. Dazu hat die EU-Kommission eine Milchmarktbeobachtungsstelle eingerichtet, die Daten zum Milchmarkt und Analysen bereitstellt.
Mehr Informationen dazu finden Sie in der vollständigen Pressemitteilung.
Weitere Hintergrundinformationen finden Sie auf den Seiten der Kommission.
Mehr Informationen zum Europäischen Milchmarktbeobachtungsstelle finden Sie hier.
Pressekontakt: claudia [dot] guskeec [dot] europa [dot] eu (Claudia Guske), +49 (30) 2280-2190
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 26. März 2015
- Autor
- Vertretung in Deutschland