Die anhaltenden brutalen Angriffe Russlands haben die Energieinfrastruktur der Ukraine fragil gemacht. Trotz der Bemühungen der lokalen Behörden ist es unmöglich, alle zerstörten Stromnetze innerhalb eines Jahres wiederherzustellen. Die EU schickt deshalb 500 weitere Generatoren in die Ukraine, um die Resilienz des Landes im Energiebereich zu stärken.
Der für Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar Janez Lenarčič erinnerte an die Lage in der Ukraine vor einem Jahr: „Im vergangenen Winter erlebten wir Russlands Versuche, die Ukraine in Kälte und Dunkelheit zu bombardieren. Sie hatten damals keinen Erfolg damit, und es wird ihnen auch jetzt nicht gelingen. Die Widerstandsfähigkeit der Menschen in der Ukraine ist außerordentlich, und sie stehen nicht allein. Die EU arbeitet Hand in Hand mit den ukrainischen Behörden zusammen, um die am dringendsten benötigten Soforthilfen in das Land zu bringen.“
Generatoren sind Teil der rescEU-Reserve
Die Geräte stammen aus den strategischen rescEU-Reserven der EU (in diesem Fall in Polen eingelagert) und haben einen Gegenwert von etwa 16,5 Millionen Euro. Die Bandbreite reicht von kleinen Generatoren mit 12,5 kVA (Kilovoltampere) bis hin zu großen mit einer elektrischen Leistung von 1000 kVA. Diese Geräte können bei Stromausfällen ganze Krankenhäuser mit Energie versorgen.
Strom für die Wintermonate, Dienstleistungen sichern
Die Generatoren werden verschiedenen ukrainischen Ministerien zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, eine ausreichende Stromversorgung in den kalten und dunklen Monaten sicherzustellen. Auch sollen lebenswichtige Dienstleistungen wie Krankenhäuser, Kläranlagen und Heizstationen in Betrieb gehalten werden. So sind beispielsweise 40 der 500 Generatoren für Schulen bestimmt.
Bisher mehr als 5.500 Generatoren für die Ukraine
Mit dieser neuen Lieferung wurden im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens mehr als 5.500 Generatoren in die Ukraine entsandt. Die Zahl setzt sich zusammen aus Angeboten der Mitgliedstaaten und 2178 aus den eigenen rescEU-Beständen der EU. Geliefert wurden außerdem u.a. Transformatoren, Autotransformatoren, Hochspannungsgeräte und LED-Lampen.
Hintergrund
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat das Land an den Rand einer humanitären Katastrophe geführt. Als Reaktion darauf hat die EU alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel mobilisiert, um der Ukraine Soforthilfe zu leisten. Die Krisenreaktion auf den Krieg in der Ukraine ist die größte, komplexeste und längste laufende Operation, die jemals im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens durchgeführt wurde. Alle 27 EU-Länder sowie Norwegen, die Türkei, Nordmazedonien, Island und Serbien haben Sachleistungen angeboten. Das reicht von medizinischen Hilfsgütern und Unterkünften bis hin zu Fahrzeugen und Energieausrüstung. Bisher wurden über das Verfahren mehr als 98.000 Tonnen Hilfe an die Ukraine geliefert.
Darüber hinaus hat die EU Unterstützung aus ihren rescEU-Beständen in den Bereichen Medizin, CBRN, Unterkünfte und Energie in Belgien, Deutschland, Dänemark, Griechenland, Ungarn, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Schweden und Slowenien sowie aus der rescEU-Reserve für den Privatsektor mobilisiert, die von Belgien und Polen betrieben werden.
Die EU koordiniert auch Flüge zur medizinischen Evakuierung, mit denen Patienten zur Behandlung in europäischen Krankenhäusern gebracht werden. Mehr als 2.900 ukrainische Patienten wurden in 22 europäische Länder ausgeflogen.
Der finanzielle Gesamtwert der im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens geleisteten Unterstützung beläuft sich auf 796 Millionen Euro.
rescEU wurde als Reserve europäischer Kapazitäten eingerichtet, die vollständig von der EU finanziert werden. Es geht darum, auf Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Katastrophen schnell reagieren zu können, die Menschen zu schützen und Risiken zu bewältigen. Die Ressourcen ergänzen die nationalen Kapazitäten und werden von der Europäischen Kommission verwaltet.
Weitere Informationen
EU civil protection and humanitarian aid in Ukraine
Emergency Response Coordination Centre (ERCC)
Koordinierung von Hilfsspenden an die Menschen in der Ukraine
Pressekontakt: Birgit Schmeitzner, Tel.: +49 (30) 2280-2300. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.
Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per E-Mail oder telefonisch unter (030) 2280 2900.
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 22. Dezember 2023
- Autor
- Vertretung in Deutschland